Stuttgart streitet über die Oper
Der Interimsbau wird der Stadt zu teuer
Stuttgart Bei der geplanten Sanierung der Stuttgarter Oper sind neue Schwierigkeiten aufgetaucht. Der Plan, die Oper und das Ballett während des Umbaus vorübergehend in einem alten Paketpostamt unterzubringen, wird teuer. Ein externes Gutachten habe die Kosten für den Umbau und die Ausstattung der Interimsspielstätte auf rund 116 Millionen Euro veranschlagt, schlimmstenfalls auf bis zu 139 Millionen Euro, wie die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten berichteten. Für Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kühn (Grüne) ist das zu viel. Das Land BadenWürttemberg hingegen möchte an dem Plan festhalten.
Im Streit um eine Übergangsspielstätte für Stuttgarts Oper während der geplanten Sanierung des alten Opernhauses hat die CDU-Ratsfraktion einen reinen Interimsbau abgelehnt. Bei erwarteten Kosten weit jenseits von 50 Millionen Euro sei dieser nicht zu vertreten, sagte Fraktionschef Alexander Kotz am Montag in Stuttgart. Die CDU wolle etwas Nachhaltiges: einen Neubau, der anschließend sinnvoll genutzt werden könne. So gelte es, zu prüfen, ob man eine – „dringend notwendige“– Philharmonie so bauen könne, dass sie in den ersten Jahren als Oper genutzt wird.
Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hatte die Pläne für die Nutzung eines alten Paketpostamtes als Interimsspielstätte für Oper und Ballett überraschend gestoppt, nachdem ein Gutachten Kosten von 116 Millionen Euro und mehr vorhergesagt hatte. Das Land will dennoch an der Planung festhalten, reagierte vergangene Woche verschnupft auf Kuhns Alleingang.
Land und Stadt stünden nun vor einem „Scherbenhaufen ihrer Interimsplanung“, kritisierte CDUFraktionschef Kotz. (dpa)