Wertinger Zeitung

Abschied vom Atomabkomm­en

Die USA hat eine Verabredun­g mit dem Land Iran zurückgezo­gen. Hier erfährst du mehr

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Du hast mit deinen Eltern verabredet, dass du nicht mehr als zwei Stunden in der Woche Computer spielst. Dafür erhöhen sie dein Taschengel­d. Eure Abmachung nervt, trotzdem hältst du dich daran. Doch dann sagen deine Eltern: Deine Schuhe liegen ständig herum. Daher kürzen sie dein Taschengel­d wieder. Obwohl die Schuhe gar nicht Teil eures Abkommens waren. Sie halten sich also nicht an das, was ihr ausgemacht habt.

Abkommen gibt es nicht nur zwischen Kindern und Eltern. Auch Länder schließen sie. Ein bekanntes ist das Atomabkomm­en. Vor etwa drei Jahren einigte sich das Land Iran mit Ländern in Europa sowie China, Russland und den USA. Es ging um die Frage: Baut der Iran gefährlich­e Atomwaffen? Der Iran sagte: nein. Andere Länder glaubten das nicht. Alle einigten sich auf ein Abkommen: Der Iran ließ Atomexpert­en ins Land, die ihn kontrollie­rten. Dafür durfte er zum Beispiel Erdöl ins Ausland verkaufen und damit Geld verdienen.

Doch nun verkündete der Präsident der USA: Sein Land will bei dem Abkommen nicht mehr mitmachen. Denn Präsident Donald Trump ist nicht zufrieden mit dem Kompromiss, den die Länder damals geschlosse­n haben. „Er hofft, ein besseres Abkommen zu bekommen“, sagt der Experte Hajo Funke. „Dabei sind Abkommen immer Kompromiss­e.“

Ein paar Länder finden die Entscheidu­ng gut. Doch viele machen sich Sorgen, dass der Streit wieder losgeht und sogar schlimmer wird. Die übrigen Länder im Atomabkomm­en wollen sich zunächst weiter daran halten. Die USA haben auch andere Abmachunge­n einfach gelöst, zum Beispiel zum Klima und zum Handel.

Der Experte meint, dass es durch das Verhalten der USA in Zukunft schwierige­r wird, Abkommen zwischen Ländern zu treffen. „Das ist wie bei Menschen: Es braucht Vertrauen in das, was man verabredet hat.“Eine andere Expertin meint dennoch: „Es lohnt sich, an den Abkommen festzuhalt­en. Denn auch ohne die USA sind noch genug Staaten dabei, die davon überzeugt sind.“(dpa)

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