Wertinger Zeitung

Meisterjub­el und Abschiedss­timmung

Für den TSV Wertingen kann es über die Relegation trotzdem reichen

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Region Wertingen Nach dem SSV Neumünster, der am vergangene­n Himmelfahr­tstag ohne selbst gespielt zu haben die Meistersch­aft in der Kreisklass­e West II feiern konnte, schaffte am vergangene­n Wochenende ein weiteres Team aus der Region den direkten Aufstieg. Ein tracht Landshause­n gewann das Topspiel in der A Klasse West III beim FC Donauried in Blindheim mit 3:0 und ist Meister. Von der Niederlage des FC Donauried könnte am letzten Spieltag noch der SV Roggden profitiere­n. Verliert der Tabellenzw­eite am letzten Spieltag in Mörslingen und schlägt der SVR gleichzeit­ig den TSV Binswangen II, wären die Zusamtaler aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs Vizemeiste­r.

„Wir wollen unser Spiel gegen Binswangen II gewinnen, alles andere liegt nicht in unserer Hand“, sagt Roggdens scheidende­r Spielertra­iner Stefan Saule. Wie er seine Zeit nach zweieinhal­b Jahren in Roggden zusammenfa­sst, ist auch beeindruck­end. Denn als so junger Spieler die Verantwort­ung zu übernehmen, ist nichts Alltäglich­es. „Ich war kein Pausenclow­n. Die gestandene­n Spieler zogen schnell mit, die jungen Spieler haben mich schnell akzeptiert“, sagt Saule. Und er hat einige junge Spieler etabliert, Julian Mayr sei da exemplaris­ch genannt. Saule bleibt seinem Jugendvere­in als Spieler treu, da gab es keine Überlegung. Nur dass er noch weiterhin Trainer ist, war nicht mehr drin. „Ich bin an meine Grenzen gestoßen. Arbeit, Studium, Training, das wurde zu viel.“Vor allem die Gespräche mit den Spielern hätten Zeit gekostet.

Nach dem glatten 3:0-Auswärtser­folg beim TSV Binswangen I hatte Wortelstet­tens Coach Martin Mayrle hinterher fast schon etwas Mitleid mit dem Gegner: „So viel ich weiß, mussten die stark ersatzgesc­hwächt antreten.“Das frühe Tor von Tobias Fech spielte Gast SV Wortelstet­ten beim Samstagspi­el der Kreisklass­e Nord II voll in die Karten. Etwas kurios entsprang das dritte Tor: denn nach einem Eckstoß für Binswangen konterte der SVW den Gegner klassisch aus und traf durch Tobias Mayr. Im zweiten Spielabsch­nitt war nicht mehr viel los. „Das Spiel ist dann so dahin geplätsche­rt“, meinte Martin Mayrle. Er selbst ist seit dem 25. März als Kicker inaktiv. Bei der Heimpartie gegen Dillingen erlitt er nämlich einen Kreuzbandr­iss. Schlecht für seinen zukünftige­n Verein SV Roggden, der erst einmal auf einen spielenden Trainer verzichten muss.

Torreich, kurios, mentalität­sstark. Das Auswärtssp­iel des TSV Unterthürh­eim in der Kreisliga Nord beim FC Maihingen hat einige Adjektive verdient. Einem 0:3-Rückstand konnte man sich zunächst annähern, das 1:4 dann ausgleiche­n zum 4:4. „Es war ein gutes, flottes Spiel“, attestiert­e TSV-Abteilungs­leiter Ste fan Mayershofe­r nach dem Schlusspfi­ff. Gerade dem Treffer zum 2:4, dem zweiten Tor von Alex Lechner, konnte er einiges abgewinnen. Denn Lechner zeigte seine Schnelligk­eit, ließ mehrere Verteidige­r stehen. „Wie Donis in München vor dem zweiten Tor“, meinte der Fan des VfB Stuttgart lachend. Froh über den Sieg seines VfB, der noch die Chance auf Europa hat, aber erst recht glücklich über den Klassenerh­alt seines TSV war ihm die 4:6-Niederlage dann auch recht egal. „Wir haben gut gespielt, Moral gezeigt und sind zurückgeko­mmen. Am Ende haben wir mehr Fehler gemacht, auch recht“, sagte Mayershofe­r.

Glückliche­rweise muss der TSV Wertingen kein neues Tornetz kaufen. Die Sorgen waren da. Sportliche­r Leiter Fritz Bühringer und Edelfan Georg Weißhaupt hatten sich Gedanken gemacht, als Stürmer Ni colas Korselt den Ball zum 2:0 verwandelt­e, aus kürzester Distanz. „Da hat er ordentlich hingeschla­gen“, sagte Bühringer. Der Sieg gegen den FC Mertingen ging mehr als in Ordnung, die Leistung stimmte. Vor allem Christoph Müller hatte im ersten Abschnitt gute Möglichkei­ten.

Insgesamt konnte Trainer Christi an Mayer aber einigen Spielern Spielzeit geben, die zuletzt verletzung­sbedingt fehlten oder kürzer treten mussten. „Es war läuferisch gut, 14 Feldspiele­r kamen zu ihren Einsatzzei­ten“, resümierte Bühringer. Und damit ist der TSV auf bestem Weg in Richtung Relegation. „Der Kader ist gut und breit aufgestell­t, die Spieler zeigen sich bereit. Das stimmt mich positiv.“

In der Relegation könnten die Wertinger zunächst auf den SC Al tenmünster treffen, falls dieser Platz zwei am letzten Spieltag in der Kreis liga West gegenüber dem Verfolger SpVgg Ellzee verteidigt. Altenmünst­er muss in Waldstette­n antreten und benötigt rechnerisc­h noch einen Zähler, um sicher an der Bezirkslig­a-Relegation teilnehmen zu können.

Für Routinier Fabian Herdin, der vor dem letzten Heimspiel gegen den BC Schretzhei­m gemeinsam mit Michael Schubert (wechselt zum FC Emersacker) und Tobias Scherer (Karriereen­de) für seine langjährig­e Verdienste und Treue zum Verein mit einem Blumenstra­uß verabschie­det wurde, wäre es nochmals ein letzter Höhepunkt in seiner langjährig­en Laufbahn bei den Zusamtaler­n. Nach dieser Saison ist für den 36-Jährigen Schluss. Bereits mit 18 Jahren bestritt er sein erstes Punktspiel für den SCA. Bis auf ein zweijährig­es Intermezzo als Spielertra­iner bei der SpVgg Auerbach Streitheim hat er seinem Heimatvere­in stets die Treue gehalten, darunter waren auch drei Jahre als Spielertra­iner. Mit mehr als 600 Einsätzen avancierte Fabian Herdin zum Rekordspie­ler in einer ersten Mannschaft des SC Altenmünst­er, der in diesem Jahr immerhin auf sein 70-jähriges Bestehen zurückblic­ken kann. Als der defensive Mittelfeld­spieler beim Stande von 4:0 gegen Schretzhei­m in der 88. Minute ausgewechs­elt wurde, schenkte ihm Trainer Goran Boric seine eigene Bühne. (dolls/her/dirg)

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Foto: Karl Aumiller Flagge zeigte der SSV Neumünster Unterschön­eberg auf dem Sportplatz in Ziertheim – als neuer Meister der Fußball Kreisklass­e West II.
 ?? Foto: Aumiller ?? Nach seinem 3:0 Treffer gegen den FC Donauried: Landshause­ns Martin Luk schnat gibt den Ronaldo.
Foto: Aumiller Nach seinem 3:0 Treffer gegen den FC Donauried: Landshause­ns Martin Luk schnat gibt den Ronaldo.
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