Symbole für den Frieden
Landrat Leo Schrell sagt in Unterthürheim, was für ihn die tägliche Arbeit am Frieden bedeutet
Buttenwiesen Unterthürheim Leid, Verfolgung und Tod sind in unserer heutigen Welt keine Anekdoten, sondern sie erschüttern uns in Medienberichten täglich aufs Neue. Weltweit sind über 60 Millionen Menschen derzeit auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Unterdrückung. Sie suchen Schutz und menschenwürdige Lebensperspektiven. Die Soldatenkameradschaft Unterthürheim mit ihrem Vorsitzenden Josef Mayr setzte mit ihrer 49. Friedenswallfahrt am Pfingstmontag wieder ein deutliches Zeichen im Einsatz für den Frieden in weltumspannenden Krisen und in unseren Gemeinschaften vor Ort. Dies betonte Landrat und Schirmherr Leo Schrell in seiner Friedensansprache.
Unsere alltägliche Aufgabe sei es, nicht nur selbst Frieden zu halten, so Schrell, sondern auch an die Soldaten, die Ärzte und Rettungskräfte und an die Polizisten zu denken, wenn sie bei ihren unzähligen Einsätzen vielfach ihre Gesundheit, ja sogar ihr Leben riskierten. Friede sei kein Naturzustand, sondern müsse immer wieder neu gestiftet werden. Verblendeten Fanatikern dürfe kein Nährboden bereitet werden, auf dem Intoleranz, Hass und Gewalt gedeihen und unsere Gesellschaft schleichend vergifteten, unterstrich der Landrat. Die meisten unserer Vereine seien jedenfalls die größte und erfolgreichste Friedensbewegung im Landkreis.
Fast zwanzig Vereine aus der Gemeinde Buttenwiesen und dem Landkreis Dillingen waren der Einladung der Soldatenkameradschaft gefolgt. Der Traditionsverein setzt sich dabei als Aufgabe, Friedensliebe und Friedenssehnsucht in Vereinen und in der Gesellschaft zu stärken und den inneren Frieden jedes einzelnen als Kraftspender für die eigene Lebensbejahung zu entdecken.
Beim Festgottesdienst erinnerte Ortspfarrer Klaus Ammich an die verheerenden Folgen des Dreißigjährigen Krieges, der vor 400 Jahren in unserer Gegend das Schicksal der Menschen bestimmte. Oft hätten in der Geschichte kleine Provokationen große Katastrophen und Zeiten der Wirren ausgelöst. Der Mensch brauche Zeichen, die Orientierung und Identität geben. Die Fahnen der Vereine vermittelten das Zugehörigkeitsgefühl und dienten zugleich der Verständigung. Die Fahne tragen zu dürfen, war früher eine Auszeichnung und erfüllte mit Stolz.
Auch unsere heutige Zeit brauche Zeichen der Orientierung, betonte der Geistliche. Das Kreuz sei mehr als ein Zeichen: „Da hängt einer, der uns anschaut und von jedem persönlich Liebe zu Gott und den Menschen einfordert!“Das Kreuz sei kein leeres Zeichen, sondern sei Symbol für die Würde des Menschen.
Am Ende des Gottesdienstes senkten sich die Fahnen im Gedenken an die Gefallenen, die Geschundenen, die Vertriebenen und an alle Opfer von Krieg, Terrorismus und Gewaltherrschaft, während die Blaskapelle Unterthürheim unter Leitung von Herbert Hornig das Lied vom Kameraden, die Bayernhymne und das Deutschlandlied intonierte und eine Abordnung ein Blumengebinde am Ehrenmal niederlegte. Drei Böllerschüsse unterbrachen dabei die mahnende Stille. (mxb)