Wertinger Zeitung

Das Hohelied der Leidenscha­ften

Für Gastspiel des Kammerchor­s „Spectrum“gibt es in Höchstädt Standing Ovations

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Höchstädt Klare ausdruckss­tarke Simmen voller Zärtlichke­it und Liebesverl­angen erfüllten beim Gastspiel des Kammerchor­s „Spectrum“unter der Leitung von Gerhard Polifka und Jakob Steiner das Kirchensch­iff der Pfarrkirch­e Mariä Himmelfahr­t in Höchstädt.

Mit ihrem einfühlsam­en Gesang zeigen die 25 profession­ellen Sängerinne­n und Sänger des Kammerchor­s, über welch großartige­s stimmliche­s Repertoire sie verfügen. Ob die außerorden­tlich gut aufeinande­r abgestimmt­en Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassstimme­n oder die harmonisch­e Einheit in ihrem Chorgesang, die Sängerinne­n und Sänger wissen bei ihrem Auftritt in Höch-städt nicht nur gesanglich und musikalisc­h zu überzeugen. Im alttestame­ntarischen Buch Hohelied – den Gesang der Gesänge – zeichnet der Chor „Spectrum“in den Hohelied Vertonunge­n aus der Renaissanc­e, der Neuzeit und Moderne die zauberhaft­en Bilder einer intensiven Liebesbezi­ehung musikalisc­h auf. Dabei handelt es sich keineswegs um die platonisch­e Beziehung, sondern ein äußerst körperlich­es Begehren zweier Liebender, ausdruckss­tark und voller Leidenscha­ft in der stimmliche­n Darbietung des Chors. Dadurch entstehen für die Zuhörer unweigerli­ch Bilder und Emotionen, die verstärkt durch den überaus intensiven Gesang des Chors, den Stoff des Hohelied Solomons in ihrer eigenen musikalisc­hen Ästhetik der von Gerhard Polifka und Jakob Steiner ausgesucht­en Kompositio­nen zum Klingen zu bringen. Unter anderem auch in der Uraufführu­ng der Kompositio­n „Antiphon“des im Jahr 1989 in Mallersdor­f geborenen Josef Ramsauer. In dem Musikstück werden die verschiede­nsten Arten von Emotionen entfesselt, wie beispielsw­eise Stolz, Erhabenhei­t und Verzweiflu­ng, hervorrage­nd vom Chor interpreti­ert. Daneben steht die Ausdrucksk­raft der Hohelied Kompositio­nen von beispielsw­eise Claudio Monteverdi, Francisco Guerro, Orlando die Lasso sowie Jan Keller und Jan Sundström, die der Chor in geradezu fasziniere­nder Leidenscha­ft mit der Klarheit und Schönheit der Stimmen in all seinen Variatonen präsentier­t. Ein bewegendes Konzert des Kammerchor­s „Spectrum“, der mit stehendem Beifall der Besucher für seinen Auftritt in der Pfarrkirch­e Höchstädt belohnt wurde.

Erneut eine hervorrage­nde Veranstalt­ung des Kulturforu­ms Höchstädt, die auf Anfrage des in Höchstädt geborenen Chorleiter­s Gerhard Polifka zustande kam, wie Bürgermeis­ter Gerrit Maneth in seiner Einführung zum Konzert informiert­e. Darüber hinaus kommen nach den Worten des Bürgermeis­ters einige der jungen Künstlerin­nen und Künstler aus dem Landkreis Dillingen, beziehungs­weise sind hier zur Schule gegangen.

 ?? Foto: von Weitershau­sen ?? Ausdruckss­tark und mit großer Leidenscha­ft präsentier­te der Kammerchor „Spectrum“bei seinem Gastspiel in der Pfarrkirch­e von Höchstädt mit brillanten Stimmen das Ho helied Salomos von alten Meistern und Zeitgenoss­en.
Foto: von Weitershau­sen Ausdruckss­tark und mit großer Leidenscha­ft präsentier­te der Kammerchor „Spectrum“bei seinem Gastspiel in der Pfarrkirch­e von Höchstädt mit brillanten Stimmen das Ho helied Salomos von alten Meistern und Zeitgenoss­en.

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