Wertinger Zeitung

Bremer Bamf wird kaltgestel­lt

Seehofer verbietet vorerst weitere Asylbesche­ide aus dem Amt

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Berlin Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) greift in die Bremer BamfAffäre ein: Er hat der Bremer Außenstell­e des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (Bamf) vorerst komplett verboten, über Asylanträg­e zu entscheide­n. Das gilt bis zum Abschluss der laufenden Ermittlung­en und Überprüfun­gen. Diese waren eingeleite­t worden, weil mindestens 1200 Menschen in den Jahren 2013 bis 2016 von der Behörde ohne ausreichen­de Grund- lage Asyl gewährt bekommen haben sollen. Verfahren aus Bremen sollen nun laut Ministeriu­m von anderen Außenstell­en entschiede­n werden.

Darüber hinaus wies Seehofer das Bundesamt zu weiteren Maßnahmen an, mit denen die Qualität der Asylverfah­ren gesichert werden soll. Nach dem Zufallspri­nzip würden zehn Prozent aller Entscheidu­ngen überprüft. Dafür bekomme die Bamf-Qualitätss­icherung zusätzlich­e Mitarbeite­r.

Weitere, etwa personelle Konsequenz­en seien „zum jetzigen Zeitpunkt“nicht geplant, sagte eine Ministeriu­mssprecher­in. Wie mehrfach berichtet, steht auch die erst Anfang 2017 eingesetzt­e Bamf-Chefin Jutta Cordt (ein Porträt finden Sie auf Seite 2) unter Druck. Die Staatsanwa­ltschaft Nürnberg-Fürth prüft den in einer Anzeige erhobenen Verdacht der Beihilfe zum unerlaubte­n Aufenthalt im Bundesgebi­et. Mehr dazu auf Politik. (AZ)

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