Wertinger Zeitung

Bei Mama ist es doch so bequem

Von einem 30-Jährigen, der alles will, nur nicht ausziehen

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New York Man sagt gerne Nesthocker zu ihnen, ein Begriff aus der Vogelwelt. In Deutschlan­d leben etwa zwei Drittel der jungen Menschen zwischen 21 und 27 Jahren noch bei ihren Eltern. Teilweise, weil es einfach bequemer ist, manchmal fehlt auch das Geld für eine eigene Wohnung. Und längere Ausbildung­szeiten spielen auch eine Rolle. Auffällig auch: Es sind mehr die jungen Männer, die den Absprung nur schwer schaffen und weniger die Frauen.

Aus den USA wird jetzt ein besonders hartnäckig­er Fall von Nesthocker­ei gemeldet. Und man fragt sich, was aus diesem 30 Jahre „jungen“Mann noch werden soll. Fünf schriftlic­he Bescheide, ein Geldangebo­t von umgerechne­t knapp 1000 Euro haben ihn nicht dazu bewegen können, aus dem Haus seiner Eltern im US-Bundesstaa­t New York auszuziehe­n. Ein Richter des Obersten Gerichts des Bezirks Onondaga gab den Eltern nun recht – und wies den Sohn an, das Haus im Städtchen Camillus rund 420 Kilometer nordwestli­ch von New York zu verlassen. Das berichtete­n jedenfalls US-Medien. Der junge Mann zeigte sich widerspens­tig. Nach einer verbalen Auseinande­rsetzung bezeichnet­e Richter Donald Greenwood seine Forderung nach einer zusätzlich­en sechsmonat­igen Kündigungs­frist als „unerhört“. Eine klare Frist bis zum Auszug setzte der Richter jedoch nicht.

Der junge Mann meint, es bestehe eine „Wohnüberei­nkunft“: Nie sei von ihm verlangt worden, einen Beitrag zu den Ausgaben zu leisten oder bei den Hausarbeit­en oder der Instandhal­tung des Hauses zu helfen, zitierte CNN aus Gerichtsak­ten. Wie geht es weiter: Er will die Entscheidu­ng anfechten. Und allem Anschein nach ist er ins „Hotel Mama“zurückgeke­hrt. (bom, AZ)

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