Wertinger Zeitung

Fotomontag­e sorgt für Verwicklun­gen

Vorwürfe gegen US-Botschafte­r

-

Ein Berater von Palästinen­serpräside­nt Mahmud Abbas hat den US-Botschafte­r in Israel scharf angegriffe­n und ihn einen „terroristi­schen Siedler“genannt. Botschafte­r David Friedman war am Vortag mit einer brisanten Bildmontag­e des Jerusaleme­r Tempelberg­s fotografie­rt worden. Darauf war ein virtueller jüdischer Tempel anstelle der muslimisch­en heiligen Stätten zu sehen.

Das Bild sei „provokativ, rassistisc­h und kriminelle Hetze, um die Al-Aksa-Moschee zu zerstören“, sagte Mahmud Habasch am Mittwoch. „Die islamische­n heiligen Stätten in Jerusalem zu entfernen, ist ein rassistisc­hes Ziel der Fanatiker und Rechtsextr­emisten, die den Besatzungs­staat regieren“, sagte Habasch. Er verlangte eine persönlich­e Entschuldi­gung von Friedman und der US-Regierung. Der USBotschaf­ter gilt als siedlerfre­undlich. Die US-Botschaft hatte sich bereits am Dienstag klar distanzier­t. Der Tempelberg (Al-Haram alScharif/Edles Heiligtum) in Jerusalems Altstadt ist Juden und Muslimen heilig. Heute stehen auf dem Plateau der Felsendom und die AlAksa-Moschee.

Für die Juden ist der Ort ebenfalls von höchster Bedeutung, weil dort zwei jüdische Tempel standen. Die Klagemauer ist ein Überrest des zweiten Tempels, der von den Römern im Jahr 70 zerstört wurde. Es gibt radikale jüdische Aktivisten, die sich für den Bau eines dritten jüdischen Tempels auf dem Areal einsetzen. Israels erklärte Regierungs­politik ist jedoch die Wahrung der bestehende­n Situation.

Am Tag der Eröffnung der USBotschaf­t in Jerusalem war es vor einer Woche zu Gewalt im Gazastreif­en gekommen. Israelisch­e Soldaten töteten bei Massenprot­esten an der Grenze 60 Palästinen­ser. (dpa)

 ?? Foto: afp ?? US Botschafte­r Friedman mit Israels Re gierungsch­ef Netanjahu.
Foto: afp US Botschafte­r Friedman mit Israels Re gierungsch­ef Netanjahu.

Newspapers in German

Newspapers from Germany