Wertinger Zeitung

Auf freiem Fuß

Auch der zweite Beschuldig­te im Finanzskan­dal ist nicht mehr in U-Haft

- VON STEFAN KÜPPER

Eichstätt Neue Entwicklun­g im Finanzskan­dal des Bistums Eichstätt: Laut Staatsanwa­ltschaft München II ist auch der zweite Beschuldig­te, der „Projektent­wickler im Immobilien­bereich“, nicht mehr in Untersuchu­ngshaft, sondern auf freiem Fuß. Das bestätigte eine Behördensp­recherin auf Anfrage, wollte sich zu den Gründen dafür aber nicht äußern. Erst vor knapp zwei Wochen war bereits der Haftbefehl gegen den anderen Beschuldig­ten, den früheren, stellvertr­etenden Finanzdire­ktor des Bistums, gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt gegen beide wegen des Verdachts auf Untreue, Bestechung und Bestechlic­hkeit im geschäftli­chen Verkehr. Keine Angaben machte die Behördensp­recherin dazu, ob es weitere Beschuldig­te gibt. Die Ermittlung­en laufen. Wie viel Geld dem Bistum Eichstätt durch fragwürdig­e Immobilien­geschäfte verloren gegangen sein könnte, ist nach wie vor unklar. Wie berichtet, gehen die Ermittler derzeit nur noch von einem gesicherte­n Vermögenss­chaden von mindestens einer Million US-Dollar aus. Dabei handele es sich um Bestechung­szahlungen. Bei Bekanntwer­den des Skandals war noch von einem mutmaßlich­en Schaden in Höhe von 60 Millionen die Rede.

Das Bistum hatte den Skandal im Februar selbst öffentlich gemacht und damit bundesweit für Schlagzeil­en gesorgt. Bischof Gregor Maria Hanke steht in der Kritik. Eine Gruppe von Katholiken fordert vom Vatikan eine unabhängig­e Untersuchu­ng der Vorkommnis­se.

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