Nichts ist wichtiger als unsere Kinder
Grundsätzlich können wohl alle Eltern verstehen, warum Sandra Berchtenbreiter verärgert ist. Man will sich unbedingt darauf verlassen können, dass die eigenen Kinder gut im Kindergarten untergebracht sind, während man selbst in der Arbeit ist. Eine gute Unterbringung der Kinder kann jeder Bürger von seiner Stadt erwarten.
Doch ist es für eine Stadt auch eine schwierige Aufgabe, den Bedarf richtig einzuschätzen. Es gibt ja keine wissenschaftliche Formel, in die man ein paar Zahlen eingibt und schon hat man einen Bedarfsplan für die kommenden Jahre. Zum einen scheint sich nach Jahrzehnten des Geburtenrückgangs der Trend nun tatsächlich wieder umzukehren, der Kinderwunsch in der breiten Masse der Bevölkerung wieder stärker zu werden. Und zum anderen hat die kleine Zusamstadt sich wohl selbst in ihrer Anziehungskraft unterschätzt. Gerade für junge Familien entwickelt sich Wertingen derzeit zu einem wunderbaren Ort, um sich niederzulassen. Ein reichhaltiges Kultur- und Freizeitangebot, kaum Kriminalität oder soziale Brennpunkte, eine schöne Landschaft, gute Anbindung an die Großstadt Augsburg und mehrere Schulen sind nur einige Pluspunkte der Zusamstadt.
Dieser Liste möchte man eigentlich noch „perfekte Versorgung mit Kindergärten“hinzufügen, doch das ist erst noch in der Mache. Derweil muss man sich mit einer Übergangslösung der Außenstelle in der Grundschule zufriedengeben, die allerdings durchdacht wirkt. Letztlich wird es hier genauso an der Arbeit der Erzieher liegen, ob die Kinder sich wohlfühlen, wie anderswo auch.
Dennoch: Es ist höchste Zeit, dass die Stadt einen weiteren Kindergarten baut. Das wird viel Geld kosten, aber sinnvoller kann man es kaum ausgeben.