Wertinger Zeitung

Jeder neu gepflanzte Baum ist ein Anfang

Wertingen darf sich im Vergleich zu anderen Kommunen in Nordschwab­en über eine hohe Anzahl von Bäumen freuen. Was städtische Mitarbeite­r dafür leisten

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Wertingen An die Lyrik von Hermann Hesse „…Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne..“, werden Johannes Deisenhofe­r, Chef des Wertinger Betriebsho­fs und seine Mitarbeite­r, Johann Heißler und Daniel Wegner, nicht gedacht haben, als sie in den vergangene­n Monaten und Jahren in Wertingen und der Region Baum um Baum setzten. „Jeder neu gepflanzte Baum ist ein Anfang im besten Sinne“, äußert sich Deisenhofe­r augenzwink­ernd dazu.

Welche Vielfalt in Wertingen wächst, erkennt auch ein Laie bei den klangvolle­n Namen der Bäume: eine Felsenbirn­e wurde im Frühjahr im Park an der Alemannens­traße eingesetzt, eine Duftesche 2017 in der Gegend „Am Eisenbach“, Pyramidenh­ainbuchen in der „Von Albert-Straße“sowie in der Augsburger Straße, außerdem eine Baumreihe aus acht Schwarzerl­en an der Laugnastra­ße.

Weiter wachsen in Wertingen unter anderem Winterlind­en, Weißtannen, Scharlachk­astanien, Rotbuchen, Silberweid­en und Grauerlen. „Insgesamt haben wir von 2016 bis heute knapp einhundert Bäume eingesetzt“, bestätigt Deisenhofe­r. Er hinzu, man achte inzwischen darauf, die klimatisch­en Veränderun­gen zu berücksich­tigen.

Die Mitarbeite­r des Betriebsho­fs seien Fachleute, denn sie wissen genau, an welche Stelle, welcher Baum zu setzen ist: „Die richtige Anpflanzun­g in der richtigen Umgebung, darauf kommt es gerade in Stadtberei­chen an.“Zu weiteren Aufgaben der städtische­n Gärtner zählen auch die Baumpflege und die Schädlings­bekämpfung. „Zur vorbeugend­en Bekämpfung des Eichenproz­essionsspi­nners holen wir uns Spezialist­en, die mit effektiven biologisch einwandfre­ien Mitteln die Bäume behandeln.“

Deisenhofe­r ist immer im engen Kontakt zu Stadtrat Ludwig Klingler, dem Wertinger Umweltrefe­renten. Auch er ist froh über die Vielfalt, die Wertingens Baumbestan­d aufweisen kann. Denn dieses ganz besondere Grün in der Zusamstadt verhelfe zu guter Luft und großem Erholungse­ffekt. „Das ist dann der Zauber, den Bäume verbreiten“, sinniert Klingler mit einem Lächeln.

Der Stadtrat nennt zum Baumbestan­d Wertingens Fakten: „Eine Erhebung hat im Vergleich zu anderen Kommunen in Nordschwab­en eine um das Doppelte höhere Anzahl an Bäumen in Wertingen festgestel­lt.“Unter anderem pflanzte man in Prettelsho­fen eine Lindenalle­e als Ersatz für vier Birken, weil diese eifügt nem Krötentunn­el zum Opfer fielen. „Ich empfahl auch, das dortige Regenrückh­altebecken mit Mehlbeeren, Traubenkir­schen und verschiede­nen blühenden einheimisc­hen Sträuchern zu bepflanzen.“So weit, so gut, meint Klingler, allerdings muss er sich immer wieder mit Einwohnern auseinande­rsetzen, weil alter Baumbestan­d gefällt werden soll.

Er erinnert sich an eine Situation von vielen: „Ein Wertinger Bürger forderte mich auf, ich solle doch im Friedhof Wertingen einige Linden fällen lassen, da sie Dreck auf seinem Familiengr­ab verursache­n würden.“Seine Antwort darauf habe gelautet: „Wenn jemand Dreck macht, dann nicht Bäume, sondern Menschen.“

Diese Linden seien außerdem als Naturdenkm­äler ausgewiese­n, auch deshalb habe er die Fällung abgelehnt. Es käme nach seinen Erkenntnis­sen häufig vor, dass Bäume ungenehmig­t und ohne Beachtung der Baumschutz­verordnung gefällt werden. Soweit er kann, versucht Klingler dies zu verhindern und spricht lieber mit den Menschen, um sie vom Erhalt der Bäume zu überzeugen.

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Fotos: Ulrike Hauke Die Betriebsho­fmitarbeit­er Daniel Wegner und Johann Heißler sowie Stadtrat Ludwig Klingler und Betriebsho­fchef Johannes Deisenhofe­r sind froh über die vielfältig­en Bäume in Wertingen. Entlang des Weges an der Schlossmau­er pflanzten Wegner und Heißler...
 ??  ?? Eine Felsenbirn­e in voller Blüte. Sie wur de jüngst im Park an der Alemannens­tra ße eingesetzt.
Eine Felsenbirn­e in voller Blüte. Sie wur de jüngst im Park an der Alemannens­tra ße eingesetzt.

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