Wertinger Schüler gestalten eine Kita
Bei dem ungewöhnlichen Unterfangen sind die jungen Leute auf Materialspenden angewiesen
Wertingen „Die Quelle alles Guten liegt im Spiel“– das wusste schon der Pädagoge Friedrich Wilhelm August Fröbel, der 1840 den ersten Kindergarten gründete. Ins Zentrum seiner Pädagogik stellte er das Spiel als typisch kindliche Lebensform. Spielgaben der besonderen Art schaffen derzeit zwölf Schülerinnen und zwei Schüler des Wertinger Gymnasiums für die Kinderkrippe „Strolchenbande“, die im Mehrgenerationenhaus Wertingen untergebracht ist. Die Kinder aus der Sonnen- und Mondgruppe werden bald Spielplatz haben unter dem Motto „Sonne, Mond und Sterne“.
Ursprünglich war nur die Bemalung der Betonmauer angedacht, darum lautete der Titel seines P-Seminars zunächst auch „Gestaltung einer KITA-Betonwand“. Doch das Projekt wurde viel größer als geplant: In der gemeinsamen Entwicklungsphase, in der alle aus dem Seminar für mehrere Stunden in ihrer Freizeit die Kinderkrippe besucht haben, hat sich eine ganz eigene Dynamik entwickelt.
Man merkt Jan-Frederik Kock an, wie viel Spaß er beim Designen der bunten Riesen-Kugelbahn aus Holz hat, die er natürlich auch selbst bauen wird. Jana Korbacher und Victoria Chapman planen die Rutsche. Der „Rutschberg“soll aus weichem Material bestehen, sodass die Kinder sich nicht verletzen können. Aber woraus konstruiert man das Innenleben am besten? Bei der Projektpräsentation vor Ort geht das Seminar zusammen mit Joachim Keil vom Arbeiter-Samariter-Bund und der Kita-Leitung Dagmar Neff die verschiedenen Varianten durch. Nicht nur die Kosten sind zu bedenken, weswegen zum Beispiel das Material Silikon ausscheidet. Wichtiger ist noch die Sicherheit, denn der Unterbau darf auf keinen Fall morsch werden, sodass auch die relativ günstige Variante „Europaletten mit Fallschutzmatten“verworfen wird. Wolfgang Schenk erinnert sich daran, dass er vor vielen Jahren von einem Landschaftsbauer Blöcke aus weichem Material geschenkt bekommen hat, die dieser durch Zufall gerade übrig hatte. Diese Blöcke sind längst verarbeitet, doch vielleicht ist ja auch jetzt das Glück mit den Tüchtigen und jemand schenkt den engagierten Mädchen geeignetes Material für ihren Rutschberg oder überlässt es ihnen zu einem günstigen Preis. Außerdem benötigen sie Kunstrasen und hoffen auf Spenden mittelgroßer, gebrauchter Stücke. Bei Spenden aller Art kann man sich direkt an den ASB oder ans Sekretariat des Gymnasiums wenden.
Auf Spenden hoffen auch Svea Füldner, Laura Gaul und Lisa Hartl, und zwar brauchen sie „jede Menge Paletten“. Daraus wollen die Mädels tolle, bunte Sitzmöbel für die Erzieherinnen und die Kinder bauen. Außerdem kann man Paletten auch als Ständer für bepflanzte Kästen verwenden. Bei kleinen Kindern muss man natürlich aufpassen, dass man keine giftigen oder ungenießbaren Pflanzen wählt, doch da kann die Erzieherin Dagmar Neff helfen, indem sie auf die Broschüre „Giftpflanzen in Kindertagesstätten“verweist.