Das war nicht Teil der Show
Millionen Menschen lieben den Europapark für spektakuläre Attraktionen. Jetzt wütete dort ein Feuer. Hunderte Retter bekämpften die Flammen – und Schlagerstar Beatrice Egli berichtete live
Rust Schlagersängerin Beatrice Egli war am Wochenende eine der wichtigsten Informationsquellen für alle, die sich ein Bild vom Großbrand im Europapark Rust machen wollten. Die Schweizerin probte gerade für die Fernsehshow „Immer wieder sonntags“, als die Flammen ihren Höhepunkt erreichten. „Feuer im Europa Park!“, schrieb Egli am Samstag auf der Fotoplattform Instagram. Dazu verbreitete sie mehrere Videos, die – aus sicherer Entfernung aufgenommen – eine gewaltige Rauchsäule zeigen.
Am Sonntag dann war klar: Bei dem Brand in Deutschlands größtem Freizeitpark ist ein Millionenschaden entstanden. Sieben Feuerwehrleute zogen sich bei Löscharbeiten leichte Rauchvergiftungen zu. Wie es zu dem verheerenden Feuer kommen konnte, war allerdings auch am Sonntag noch unklar, Teile des Vergnügungsparks in der Nähe von Freiburg bleiben vorübergehend gesperrt.
Der Alarm in dem nördlich von Freiburg gelegenen Freizeitpark erreichte die Feuerwehr des Ortenaukreises gegen 18.20 Uhr. Luftaufnahmen, die während des Feuers entstanden und über Twitter verbreitet wurden, zeigten Flammen auf mehreren Seiten des Gebäudes. Auf anderen Bildern in sozialen Netzwerken waren im Skandinavien-Bereich des Parks brennende Balken und Gerippe von Gebäuden zu erkennen. Jeder der 25000 Ta- konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Nach Angaben der Park-Verantwortlichen war das Feuer womöglich in der Lagerhalle ausgebrochen und habe dann auch die angrenzende Attraktion „Die Piraten von Batavia“erfasst – eine Anlage, in der Besucher Bootsfahrten machen können. Es dauerte Stunden, bis das Feuer unter Kontrolle war. Die Arbeiten dauerten die ganze Nacht.
Trotzdem öffnete der Europapark am Sonntag wieder regulär, mehr als 15 000 Besucher ließen sich nicht abschrecken, obwohl zwischenzeitlich von weiter glimmenden Glutnestern berichtet wurde. Auch die in der ARD ausgestrahlte Fernsehshow „Immer wieder sonngesbesucher tags“mit Moderator Stefan Mross und Beatrice Egli ging wie geplant über die Bühne. Mross erzählte den Zuschauern von einer „Schrecksekunde“. Von der Rauchsäule des Großbrandes war nichts mehr zu sehen. „An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei allen Einsatzkräften bedanken, bei allen Helfern des Europaparks“, sagte Mross zu Beginn der Livesendung kurz nach zehn Uhr morgens.
Um die Brandstelle herum lag nach Schilderungen von Augenzeugen noch brenzliger Geruch in der Luft. Ein Kostümlager und die Attraktion „Piraten in Batavia“hat das Feuer zerstört. Die Themenbereiche Skandinavien und Holland stünden vorerst nicht zur Verfügung. „Wir hoffen, dass wir die nicht nutzbaren Bereiche wie etwa das Fjord Rafting bald wieder öffnen können“, sagte eine Sprecherin des Parks. Wer nun auf Rabatte beim Eintritt spekuliert, hofft vergeblich. Dafür sind nach Angaben der Sprecherin die Einschränkungen zu gering. Wie hoch genau der Millionenschaden ist, sei derzeit nicht zu beziffern.
Beamte der Kriminaltechnik nahmen die Ermittlungen zur Brandursache auf, wie die Staatsanwaltschaft in Freiburg und das Polizeipräsidium in Offenburg mitteilten. Im Einsatz sei auch ein Experte des Landeskriminalamtes.
Sängerin Beatrice Egli hatte sich bis Sonntag auch von dem FeuerSchreck erholt. Kurz vor ihrem Auftritt im Ersten stellte sie ein Bild von sich und ihrer Band ins Internet und versprach im Bildtext gleichzeitig eine „Wohlfühlgarantie“bei der Show. (dpa, sari)