Selber geerntet schmeckt es noch viel besser
Bildung Ein Projekt des Landwirtschaftsministeriums gefällt Wertinger Kindern besonders gut
Wertingen Die Aufregung war den Mädchen und Buben der Wertinger Grundschulklasse 2b ins Gesicht geschrieben, als sie ihr eigenes Gemüse ernten durften. Im Rahmen eines bayerischen Ernährungsbildungsprojekts hatten die 26 Schüler Anfang April gemeinsam mit Projektleiterin Elisabeth Decker, Fachlehrerin am AELF Wertingen, in große Kisten Eissalatsetzlinge gepflanzt: Radieschen, Schnittlauch und Essblumen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. In nur 37 Tagen waren der Salat und die Radieschen unter der gewissenhaften Pflege der Kinder prächtig gediehen und der Schnittlauch hatte bereits Blüten gebildet.
Nach der Ernte eilten die Kinder mit Elisabeth Decker und ihrer Klassenleiterin Eva Lacher in den Speisesaal der Hauswirtschaftsschule am AELF Wertingen. Schließlich sieht das Projekt des Landwirtschaftsministeriums „Wrap’n Roll im Klassenzimmer! Wissen, wie’s wächst und schmeckt“nicht nur das Pflanzen und Ernten vor, sondern auch das Verarbeiten des Gemüses zu einem gefüllten Wrap. Bevor die Kinder mit der Zubereitung begannen, gab ihnen Decker Hygienetipps für die Küche.
Dann wurden eifrig in fünf Gruppen Salat, Radieschen, Schnittlauch, Käse und Schinken klein geschnippelt, für einen Dip Frischkäse und Quark miteinander verrührt, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und der Schnittlauch beigegeben. Mit Hingabe bestrichen die Acht- bis Neunjährigen die Wraps, die Decker vorab besorgt hatte, mit dem Dip, belegten sie mit den vorbereiteten Zutaten und rollten sie straff ein.
„Ziel der Ernährungsbildung ist das Heranführen der Kinder über das selbstständige Tun mit allen Sinnen an eine ausgewogene gesunde Ernährung“, erklärte Decker. „Dabei erfahren sie nicht nur, wie viel Zeit und Aufwand nötig sind, damit die Pflanzen wachsen und gedeihen, sondern lernen zugleich, Lebensmittel wieder mehr wertzuschätzen.“Durchgeführt wird das Projekt von den ÄELF an den zweiten und dritten Klassen der Grundschulen. Unterstützt werden die Ämter von regionalen Gärtnereien. „Nach dem Bepflanzen der Kisten haben sich die Kinder mit großem Engagement gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin um das Gemüse gekümmert, es gehegt, gepflegt und gegossen“, sagt Decker. „Am Ergebnis sieht man, mit welcher Sorgfalt die Mädchen und Buben dahinter waren.“Mit dem Anpflanzen, Pflegen, Ernten und Zubereiten eines gesunden Gerichts schloss sich der Kreis und jetzt wissen die kleinen Gärtner, „wie’s wächst und schmeckt“. (pm)