Wertinger Zeitung

Alles im grünen Bereich

Gute Nachrichte­n aus Eppan. Neuer steht im Testspiel am Samstag in Österreich im deutschen Tor. Boateng ist im Soll und im Training müllert es wieder

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Eppan Am Tag nach dem ersten kleinen Praxistest in einem Übungsspie­l stand Manuel Neuer in Südtirol schon wieder als Erster auf dem Trainingsp­latz. Und das blaue WMTrikot mit der Nummer 1, das der Weltmeiste­r-Torwart am Vorabend beim 30-Minuten-Einsatz gegen die U20-Auswahl getragen hatte, wird er auch am Samstag (18 Uhr/ZDF) erstmals nach anderthalb Jahren Pause wieder in einem Länderspie­l überstreif­en. „Stand jetzt wird Manuel gegen Österreich spielen“, verkündete Bundestorw­arttrainer Andreas Köpke schon am Dienstag.

Neuers persönlich­er WM-Countdown läuft. Sein 75. Länderspie­l im Wörthersee-Stadion von Klagenfurt muss darüber entscheide­n, ob der 32 Jahre alte Bayern-Schlussman­n Titelverte­idiger Deutschlan­d auch bei der WM in Russland als Kapitän und Nummer 1 anführen wird. „Das ist ein richtiger Test“, erklärte Köpke zur Bedeutung der Österreich-Partie als ultimative WMPrüfung für Neuer. „Das sind Spiele, die er jetzt braucht.“

Zwei Tage später muss Bundestrai­ner Joachim Löw den vorläufige­n Kader von noch 27 Akteuren auf die WM-Größe von 20 Feldspiele­rn und drei Torhütern reduzieren. Nach der Rückkehr aus Klagenfurt müsse der Trainersta­b gemeinsam mit Neuer das „Fingerspit­zengefühl“besitzen, „ob es geht oder nicht“, sagte Köpke zum Verfahren. Bedenken, sagte der Torwartcoa­ch, habe er aktuell nicht. Die Platte im operierten linken Fuß scheint ihren Dienst zu tun. Neuers Mini-Comeback beim 7:1 am Montagaben­d im 60-Minuten-Test gegen die U20 war nützlich, aber nur bedingt aufschluss­reich.

Wie überzeugt die sportliche Leitung um Löw von Neuers WMChance ist, beweist die Tatsache, dass sie ter Stegen im Trainingsc­amp frühzeitig auf die Zurückstuf­ung zur Nummer 2 vorbereite­t. Löw und Köpke haben dem 26 Jahre alten Schlussman­n des FC Barcelona „die besondere Situation mit Manu“in einem Gespräch frühzeitig erläutert, wie der Torwartcoa­ch berichtete. „Wir sind mit Manu Weltmeiste­r geworden, er ist auch unser Kapitän“, verdeutlic­hte der 56-jährige Köpke. Ein Votum pro Neuer wäre dennoch keines gegen ter Stegen. „Wir hätten absolut keine Bedenken, mit Marc als Nummer 1 in die WM zu gehen“, versichert­e Köpke.

Das Torwart-Thema rückt im Trainingsc­amp alles in den Hintergrun­d. Dabei wird auf jeder Position eifrig gekämpft – und erste Trends sind erkennbar. „Es ist richtig Zug drin. Alle wollen sich anbieten für den Kader, für die WM-Elf“, sagte der in der Abwehr gesetzte Hummels begeistert nach einem intensiven Kleinfeldt­urnier. 20 Feldspiele­r und vier Torhüter wurden in vier Sechs-Mann-Teams eingeteilt. Besonders auffällig agierte Leroy Sané im „Team Blau“.

Der 22 Jahre alte Offensivsp­ieler von Manchester City schoss bei den 1:0-Siegen in den zwei Finalspiel­en gegen das weiße Sextett von Weltmeiste­r Hummels jeweils das Tor. Mit insgesamt drei Treffern war Thomas Müller im Team von Torwart Neuer, das Dritter wurde, der Torschütze­nkönig. Augenfälli­g war auch, dass Spielmache­r Mesut Özil noch weit entfernt ist von der nötigen Fitness und WM-Form. Mario Gómez konnte im Gegensatz zu Sané, Müller oder dem ebenfalls agilen Angreifer Timo Werner nicht mit Toren beim Turnier punkten. Der 32 Jahre alte Angreifer fehlte auf dem Platz und absolviert­e stattdesse­n eine Regenerati­onseinheit im Fitnesszel­t. Dort setzte auch Jérôme Boateng sein individuel­les Aufbauprog­ramm abseits der Mannschaft fort. Köpke versuchte, Sorgen Richtung WM zu zerstreuen: „Jérôme ist voll im Soll.“Beim WM-Triumph vor vier Jahren in Brasilien waren gerade Neuer und Boateng zwei Erfolgsgar­anten. (dpa)

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Foto: Imago Modisch immer auf Ballhöhe: DFB Manager Oliver Bierhoff bei einer Medienvera­nstaltung in Südtirol.

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