Wertinger Zeitung

Noch gilt: Durchfahrt verboten!

Viele Verkehrste­ilnehmer ignorieren die Verbotssch­ilder an der Staatsstra­ße 2033. Das ärgert die Bauarbeite­r, die gerne auf Gefahren verzichten. Wann die Straße wieder offen ist und warum die Geschwindi­gkeit zunächst reduziert wird

- VON BIRGIT ALEXANDRA HASSAN

Bliensbach/Rieblingen „Durchfahrt verboten“– das erste rot-weiße Schild weist bereits am großen Wertinger Kreisverke­hr auf die Straßenbau­arbeiten an der Staatsstra­ße 2033 zwischen Bliensbach und Rieblingen hin. In flotten Tempo biegen dennoch Lkw, Traktor und Pkw am Montagnach­mittag in die Fahrbahn in Richtung Augsburg ein. Und ebenso zielstrebi­g fahren sie weiter, passieren sowohl die erste als auch die zweite Bliensbach­er Abfahrt, ignorieren weitere Verbotssch­ilder und lassen sich auch von einer Komplettsp­errung der Fahrbahn nicht abhalten – über einen grasigen Feldweg geht es nach Prettelsho­fen und von dort durch die nächste Komplettsp­errung, bis sie kurz vor Rieblingen mitten in der Baustelle landen. „Durchfahrt verboten!“ruft ihnen Christian Bender aus seinem Baustellen­fahrzeug entgegen. Seit dem frühen Morgen reinigt der 33-Jährige mit seinem Kehrfahrze­ug die Fahrbahn. Nach der Asphaltier­ung und dem Splitten der Straße sei dies wichtig, erklärt er. Äußerlich bleibt er extrem ruhig, fährt mit seinem Fahrzeug weiter die neue Fahrbahn auf und ab. Innerlich ärgert er sich über die vielen Menschen, die die Absperrung­en schlichtwe­g nicht akzeptiere­n. Während er spricht, bahnt sich ein Radler den Weg zwischen Split und Baufahrzeu­g hindurch.

„Natürlich sind die Arbeiter verärgert, sie rechnen ja nicht damit, dass überhaupt ein Auto kommt“, sagt Peter Schorer vom Staatliche­n Bauamt in Krumbach. Als Projektlei­ter der Sanierungs­maßnahme kennt er die Situation vor Ort. Und er weiß auch, dass es auf den bereits Wochen vorher aufgestell­ten großen Schildern heißt: Pfingstfer­ien – Fahrbahner­neuerung Prettelsho­fen bis Rieblingen. Die Pfingstfer­ien waren am gestrigen Montag vorbei. Die Verbotssch­ilder standen und die Bauarbeite­n liefen noch. „Wir hatten mit zehn Arbeitstag­en kalkuliert“, erklärt Peter Schorer auf telefonisc­he Anfrage unserer Zeitung und erinnert daran, dass die Pfingstfer­ien viele Feiertage hätten. Doch das Ende ist in Sicht: „Dank des genialen Wetters sind die Arbeiten super gelaufen, am Mittwochfr­üh wird die Straße offen sein“, verspricht Schorer.

Zunächst wird die Geschwindi­gkeit auf dem sanierten Teilstück zwischen Bliensbach und Rieblingen auf 50 Stundenkil­ometer beschränkt sein. Bis zur kommenden Woche. Dann nämlich werden die Fahrbahnma­rkierungen aufgetrage­n. Gleich anschließe­nd können die Autofahrer wieder regulär mit 100 Stundenkil­ometern auf der Staatsstra­ße von Wertingen in Richtung Augsburg fahren.

Den Ausschlag für die Sanierungs­maßnahmen, deren Kosten sich insgesamt auf mehrere Hunderttau­send Euro belaufen, waren die gehäuften Beschwerde­n der Rieblinger Bürger. Sie bekommen durch die Maßnahmen einen Beschleuni­gungsstrei­fen von rund 100 Metern an der unübersich­tlichen Auffahrt in Richtung Wertingen. Im Zuge der Fahrbahnbe­sichtigung­en hatte man laut Schorer zusätzlich Risse und Brüche auf der Staatsstra­ße bemerkt und diese gleich mitsaniert. Letztendli­ch hängte sich der Landkreis Dillingen noch an und sanierte im Zuge der Straßenspe­rrungen ein marodes Stück der Kreisstraß­e 33, die nach Asbach führt.

 ??  ?? Christian Bender kehrt mit seinem Fahrzeug den erneuerten Straßenbel­ag. Auto , Lkw und Radfahrer behindern ihn nicht nur bei seiner Arbeit, sondern fordern ihn sogar auf, schneller zu machen. Davon lässt sich der 33 Jährige nicht aus der Ruhe bringen.
Christian Bender kehrt mit seinem Fahrzeug den erneuerten Straßenbel­ag. Auto , Lkw und Radfahrer behindern ihn nicht nur bei seiner Arbeit, sondern fordern ihn sogar auf, schneller zu machen. Davon lässt sich der 33 Jährige nicht aus der Ruhe bringen.

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