Thema Wasser lässt Ideen sprudeln
42 ausgewählte Kinder und Jugendliche der verschiedenen Wertinger Schulen durften zwei Tage lang ihre Talente ausleben. Sie gingen wissenschaftlich, mystisch und musisch-malerisch ans Werk
Wertingen/Bliensbach Zum dritten Mal veranstalteten Wertinger Schulen die „Talenttage“im Rahmen des Dillinger Bildungslandkreises. Am Ende fand eine bunte Präsentation der Ergebnisse im Schullandheim in Bliensbach statt. Zwei Tage lang hatten sich Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe dem Thema Wasser genähert – auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Spannende Fragen wurden mit einfachen naturwissenschaftlichen Versuchen beantwortet – etwa wie der Zuckergehalt in Getränken ermittelt, Salz zurückgewonnen oder Wasser gereinigt werden kann.
Warum Windeln Babys trocken halten – dieser Frage gingen die Elfbis Zwölfjährigen ebenfalls auf den Grund. Weil Wasser allgegenwärtig ist, durfte die Erforschung der Eigenschaften dieses Moleküls mit der bekannten chemischen Formel H2O nicht fehlen. Unzählige Experimente hatten Pädagogen dafür vorbereitet, damit die Jugendlichen Hypothesen aufstellen und Erkenntnisse gewinnen konnten.
Auf einer völlig anderen Ebene näherte sich eine weitere Schülergruppe dem Element Wasser. Abseits von Zahlen und Formeln durften die Kinder hier ihrer Phantasie freien Lauf lassen. So schlüpften sie beispielsweise in die Rollen eines Regisseurs, Schauspielers, Drehbuchautors oder Requisiteurs. Am Ende entstand ein spannendes Schattentheater voller Mystik: „Das kleine Mädchen auf der Suche nach Atlantis.“
Musisch-malerisch beschäftigten sich die Talentkinder in einem vierten Workshop. Hier standen Experimente mit Wasserklängen und Wasserkunst auf dem Plan. Mit allen Sinnen die Schönheit des Wassers erleben und Eindrücke gestal- ten – nur in diesem Flow kann neue Musik und Kunst entstehen. In einer eindrucksvollen Performance zeigten zehn Mädchen, was in zwei Tagen möglich ist: Mit Musik auf der Wasserorgel, mit Wörtern, Malereien und alten Mythen entführten sie in eine „WunderWasserWelt“. Das Lied von der Moldau klang im Schullandheim Bliensbach noch lange nach.
„Warum bin ich hier?“Einige der 42 beteiligten Kinder fragten sich zum Schluss, warum sie die Talenttage eigentlich besuchen durften. Viele Talente würden in Kindern schlummern, sagte Steffi Wilson, Lehrerin an der Montessorischule in Wertingen. Diese gelte es zu erkennen und ans Licht zu bringen. Lehrer hätten es sich nicht leicht gemacht bei der Auswahl, manche hatten gar das Losverfahren gewählt.
Die Talenttage, ein Modellprojekt im Rahmen des Dillinger Bildungslandkreises, wurden 2015 ins Leben gerufen. Sie dienen dazu, Fähigkeiten besonders begabter Schüler zu fördern und Vorurteile abzubauen. Die Zusammenarbeit zwischen den Schulen soll mit diesem Projekt ebenfalls wachsen. Die Federführung übernahm dieses Mal die Montessorischule Wertingen. Schulleiterin Beate Lahner-Ptach dankte den 13 Pädagogen für deren Engagement. „Selten haben wir die Gelegenheit, uns gezielt mit den Teilgebieten auseinander zu setzen und unseren Fähigkeiten ganz hinzugeben. Leider fällt unser Augenmerk häufig eher auf das, was nicht gelingt. In diesen zwei Tagen war es anders.“