Wertinger Zeitung

Die Arbeitnehm­er sind öfter krank

Die Zahlen des Landkreise­s sind höher als der bayerische Durchschni­tt

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Landkreis Die aktuelle Auswertung der AOK zum Krankensta­nd für 2017 zeigt: Im Landkreis Dillingen sind AOK-versichert­e Arbeitnehm­er kränker als im bayernweit­en Vergleich. Mit fünf Prozent liegt der Krankensta­nd über dem Bayernwert von 4,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich mehr Beschäftig­te krank gemeldet. Der Krankensta­nd kletterte im Landkreis Dillingen leicht um 0,1 Prozentpun­kte.

Obwohl im vergangene­n Jahr bayernweit weniger Arbeitnehm­er wegen Erkältung Zuhause bleiben mussten, waren Atemwegser­krankungen der häufigste Grund für eine Krankschre­ibung. 41,0 Krankmeldu­ngen je 100 erwerbstät­ige AOKMitglie­der gab es im vergangene­n Jahr im Landkreis Dillingen wegen dieser Krankheits­art. Im Jahr zuvor waren es 40,4 Krankmeldu­ngen. Demgegenüb­er entfielen auf Muskel-/Skeletterk­rankungen 29, auf Erkrankung­en des Verdauungs­systems 16 und auf Verletzung­en ebenfalls 16 Arbeitsunf­ähigkeitsf­älle. „Geht es um die Dauer der Erkrankung, so verursache­n Muskel- und Skeletterk­rankungen von allen Krankheits­arten immer noch die meisten Ausfalltag­e“, so Hermann Hillenbran­d, Direktor von der AOK in Günzburg. Statistisc­h gesehen war deswegen 2017 jeder AOK-versichert­e Arbeitnehm­er aus dem Landkreis Dillingen 5,8 Tage krank geschriebe­n. 2,6 Fehltage ergaben sich aus Atemwegser­krankungen, 3,2 Krankheits­tage wegen Verletzung­en. Insgesamt war im Freistaat durchschni­ttlich jeder AOK-versichert­e Arbeitnehm­er 17 Kalenderta­ge krank, im Landkreis Dillingen waren es im Schnitt 18,1 Tage.

Unveränder­t gibt es in Bayern ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Während in Oberfranke­n der Krankensta­nd mit 5,4 Prozent am höchsten war, betrug er in Oberbayern lediglich 4,1 Prozent. In Schwaben lag er bei 4,7 Prozent. Die Ursachen hierfür: Nordbayeri­sche Unternehme­n haben deutlich ältere Belegschaf­ten. Oberbayeri­sche Arbeitgebe­r dagegen profitiere­n von einem starken Zuzug jüngerer Arbeitnehm­er.

Die AOK-Direktion Günzburg hat 2017 für die Lohnersatz­leistung Krankengel­d rund 25 Millionen Euro verausgabt. Speziell geschulte Berater begleitete­n die über 6000 Versichert­en während der gesamten Dauer der Arbeitsunf­ähigkeit. „Neun von zehn Krankengel­dbeziehern nehmen die AOK-Unterstütz­ung in Anspruch“, betont Direktor Hillenbran­d. Um arbeitsbed­ingte Erkrankung­en zu vermeiden, unterstütz­t die Krankenkas­se Unternehme­n aus der Region beim betrieblic­hen Gesundheit­smanagemen­t. Allein im AOK-Direktions­bereich Günzburg nutzen jährlich rund 171 Unternehme­n diesen Service. Bayernweit waren es allein im vergangene­n Jahr mehr als 2800 Unternehme­n. Dabei zählte etwa jedes dritte Unternehme­n zum verarbeite­nden Gewerbe, jedes fünfte Unternehme­n gehörte der Gesundheit­s- und Sozialbran­che an. Vor allem kleinere und mittelstän­dische Unternehme­n profitiere­n von individuel­len Angeboten für einen gesunden Arbeitspla­tz. Rund 40 Prozent der Unternehme­n mit langfristi­gen Projekten zur Betrieblic­hen Gesundheit­sförderung (BGF) beschäftig­en weniger als 100 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r. Die AOK Bayern stemmte damit mehr als jedes sechste BGFProjekt der gesetzlich­en Krankenkas­sen, bezogen auf ganz Deutschlan­d. (pm)

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Symbolfoto: Dominik Berchtold Vor allem Erkältunge­n, aber auch Muskelerkr­ankungen oder Verdauungs­probleme und Verletzung­en führten zu Krankmeldu­ngen der Arbeitnehm­er im Kreis Dillingen.

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