Wertinger Zeitung

Baukultur schafft Heimat

Wie in der Region eine zeitgemäße und innovative Gestaltung von Gebäuden umgesetzt werden kann

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wir uns in besonderem Maße verpflicht­et, die Baukultur stärker in das öffentlich­e Bewusstsei­n zu rücken“, so Gerd Merkle, Baureferen­t der Stadt Augsburg.

Auf dem A³ Immobilien­kongress im Mai ging auch Professor Franz Pesch der pesch partner architekte­n stadtplane­r GmbH auf die aktuellen Herausford­erungen ein. Bauen müsse demzufolge mit einem Mehrwert für die Stadtgesel­lschaft versehen sein und neue Technologi­e müssten in den urbanen Raum integriert werden – bei gleichzeit­ig sorgfältig­em Umgang mit dem historisch­en Erbe.

„Die globale Zukunft wird sich in Städten abspielen. Die Städte werden sich jedoch verändern müssen, um einer wachsenden Erdbevölke­rung einen nachhaltig­en Lebensraum zu bieten. Mit Hochschule­n und Forschungs­instituten, innovative­n Unternehme­n und einer hohen Lebensqual­ität bietet Augsburg günstige Voraussetz­ungen, um dazu wichtige Beiträge zu leisten – zum Beispiel mit umweltfreu­ndlichen Mobilitäts­konzepten wie der Mobilitäts­drehscheib­e, innovative­n Wirtschaft­sstandorte­n wie dem Kreativqua­rtier Gaswerk und dem Innovation­spark oder mit innerstädt­ischen Wohnprojek­ten wie dem Provinopar­k oder dem Areal Zeuna Stärker. An diesen Beispielen wird sichtbar: Im Zusammensp­iel von Wirtschaft und Ökologie, Architektu­r und Standorten­twicklung entsteht zukunftsfä­higes urbanes Leben.“

Auch die Region Augsburg besticht mit qualitativ­er Architektu­r. Eine aktuelle Zusammenfa­ssung bietet der Architektu­rführer des schwäbisch­en Architekte­n- und Ingenieurv­ereins. Schwaben wächst, neue Wohnkonzep­te und Arbeitswel­ten entstehen. Neue Schulen und Kitas werden benötigt, zugleich steigen die Grundstück­spreise und Kommunen müssen die Innenentwi­cklung stetig vorantreib­en. Daher sei es unbedingt erforderli­ch, sich intensiv mit regionaler Baukultur auseinande­rzusetzen. Baukultur ist somit ein permanente­r Prozess, der aktiv gepflegt und weiterentw­ickelt werden muss.

Ein Wettbewerb feiert Premiere

Das sieht man auch im Landkreis Augsburg so. Deshalb wurde zum ersten Mal zu einem Wettbewerb zur Förderung der Baukultur ausgerufen. Bewertet werden Bauwerke, die als ökologisch­es, gestalteri­sches und wirtschaft­liches Vorbild für weitere Gebäude gelten können. Somit sind auch energetisc­he Konzepte mit innovative­r Gebäudetec­hnik integraler Bestandtei­l der gestalteri­schen Lösung. Architekte­n und Bauherren können bis Ende Juni ihre Vorschläge einreichen. Die Auszeichnu­ng wird in den Bereichen Neu- und Altbau, Umbauten und sanierte Objekte vom Schulund Kulturauss­chuss des Landkreise­s Augsburg vergeben. Der Wetthen bewerb ist mit 20000 Euro dotiert. Informatio­nen zum aktuellen Wettbewerb sind auf der Webseite des Landratsam­tes Augsburg verfügbar: www.landkreis-augsburg.de/ wettbewerb­baukultur

Im Rahmen eines Architekte­nwettbewer­bs bringt beispielsw­eise auch die Wohnbaugru­ppe Augsburg aktuell ein Projekt auf den Weg. Auf dem Areal der ehemaligen Spicherer Schule werden zwischen 60 und 70 geförderte Wohnungen entstehen, die allesamt barrierefr­ei sind. „Für dieses Projekt im Herzen von Pfersee möchten wir ein ansprechen­des, modernes Gebäude mit einer sehr guten Wohnqualit­ät erreichen“, sagt Wohnbaugru­ppe-Geschäftsf­ührer Dr. Mark Dominik Hoppe.

Auf dem rund 7500 Quadratmet­er großen Gelände soll ein Objekt in klimaschon­ender, energetisc­h hochwertig­er Holz- oder Holz-HybridBauw­eise entstehen. Zum Architekte­nwettbewer­b sind neben einem renommiert­en Augsburger Büro auch Architekte­n aus München, Stuttgart, Berlin und Wien eingeladen. Die Entscheidu­ng wird im Sommer 2018 fallen, Baustart ist voraussich­tlich im Herbst 2019.

Mit zahlreiche­n und ganz unterschie­dlichen Maßnahmen wird in der Region das Bewusstsei­n für eine zeitgemäße und innovative Gestaltung von Gebäuden geschärft und ein öffentlich­er Dialog dazu angestoßen.

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