Momentaufnahmen
6. Juni 1918: Der erste Güterzug mit Lebensmitteln aus der Ukraine, vereinbart im sogenannten „Brotfrieden“, trifft in Dresden ein: 15 Waggons mit Speck, Getreide und Zucker.
12. Juni: Generalfeldmarschall Ludendorff gibt den Befehl zur Einstellung der Westoffensive. Auf das anfängliche deutsche Trommelfeuer hin hatten sich die Franzosen zurückgezogen und kaum Verluste erlitten. Der Gegenangriff ist vor allem dank einer strategischen Entscheidung erfolgreich: Die Alliierten haben im Gegensatz zu den Deutschen auf die Entwicklung von gepanzerten Wagen gesetzt, „Tanks“. Jetzt stehen 2895 davon auf britisch-französischer Seite, 20 auf deutscher gegenüber.
13. Juni: Beschluss der Reichsregierung: Deutsche Kriegsgefangene, die aus russischer Gefangenschaft heimkehren, werden ohne Einschränkung sofort wieder an der Front eingesetzt.
16. Juni: Zum 30-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Wilhelm II. spricht Generalfeldmarschall Hindenburg beim Empfang in Berlin Glückwunschworte: „Möge der alte Wahlspruch ‚Vorwärts mit Gott, für König und Vaterland, für Kaiser und Reich‘ dahin führen, daß Euer Majestät nach sieggekrönter Heimkehr eine lange Reihe gesegneter Friedensjahre beschieden seien, umgeben von der Liebe und dem Vertrauen eines in schwerer, aber auch großer Zeit bewährten Volkes…“
16. Juni: Spendenaufrufe in großen deutschen Zeitungen fordern die Frauen zur Abgabe von Schmuck, insbesondere von Gold und Edelsteinen auf. Das Reich benötige große Goldmengen, um die Getreidelieferungen aus der Ukraine zu bezahlen.