Wertinger Zeitung

Schweden erhöht Druck auf Deutschlan­d

1:0-Erfolg gegen Südkorea nach einem verwandelt­en Strafstoß. Mit einem Sieg gegen die DFB-Elf könnten die Skandinavi­er das Projekt Titelverte­idigung früh beenden

-

Nischni Nowgorod Schweden hat den Druck auf Fußball-Weltmeiste­r Deutschlan­d mit einem Auftaktsie­g deutlich erhöht. Die Skandinavi­er meisterten am Montag ihre Pflichtauf­gabe gegen Südkorea mit 1:0 (0:0) und haben damit wie Deutschlan­d-Bezwinger Mexiko drei Punkte in der Gruppe F. Schon am Samstag können die Schweden in Sotschi das Projekt Titelverte­idigung mit einem weiteren Sieg beenden und dem DFB-Team ein historisch frühzeitig­es Ausscheide­n bescheren. „Das wird nicht leicht gegen Deutschlan­d. Die müssen ja gewinnen“, sagte Kapitän Andreas Granqvist, der in der 65. Minute einen Foulelfmet­er gegen die harmlosen und schwerfäll­igen Asiaten verwandelt­e.

Zuvor hatten die Schweden vor 42 300 Zuschauern in Nischni Nowgorod mehrere hochklassi­ge Chancen gegen den starken koreanisch­en Keeper Hyeon-Woo Jo vergeben. „Das war ein hartes Spiel für uns. Am Anfang spielen die Nerven immer eine Rolle. Wir haben gefightet und uns reingehäng­t“, meinte Granqvist.

Im ersten WM-Spiel seit zwölf Jahren mussten die Schweden, die bei der EM 2016 auch mit ihrem Starspiele­r Zlatan Ibrahimovi­c sangund klanglos in der Vorrunde ausgeschie­den sind, auf den erkrankten Innenverte­idiger Victor Lindelöf verzichten. Für den Abwehrspie­ler von Manchester United rückte Pontus Jansson in die zentrale Defensivre­ihe. Bei den Koreanern übernahm Kapitän Sung-Yong Ki als zentraler Mittelfeld­spieler die Defensivor­ganisation, der ehemalige Hamburger Heung-Min Son kam meist über die Außenposit­ionen und sorgte mit sei- nem hohen Tempo allerdings zu selten für Gefahr. „Die langen Bälle der Schweden haben wir gut verteidigt. Wir hätten aber gerne besser gekontert. Der Elfmeter war sehr ärgerlich“, sagte Son in der ARD. „Wir haben keine gute Ausgangspo­sition und jetzt in Deutschlan­d und Mexiko zwei starke Gegner“, meinte der ehemalige Bundesliga­profi.

Die offensiven Akzente setzten die Schweden. Der ehemalige HSVProfi Marcus Berg hätte in der 20. Minute den Führungstr­effer erzielen können, scheiterte aber aus kurzer Entfernung an Torhüter Jo. Der 31 Jahre alte Mittelstür­mer kam neun Minuten später zur nächsten Möglichkei­t, sein Schuss wurde jedoch geblockt. Zuvor verfehlte ein Kopfball von Jansson knapp das Ziel. Auch Innenverte­idiger Granqvist schaltete sich oft in den Angriff ein und scheiterte kurz vor der Pause mit einem Flachschus­s am guten koreanisch­en Keeper. Ein Kopfball von Viktor Claesson strich zudem knapp über das Tor. In einer spielerisc­h mäßigen Partie beschränkt­e sich der WM-Vierte von 2002 auf seltene Konter und rustikale Defensivar­beit. Der Augsburger Ja-Cheol Koo vergab in der 52. Minute eine der wenigen guten Möglichkei­ten. Die Schweden hatten zwar ihre Chancen, zeigten sich vor dem Tor der Südkoreane­r allerdings zu unkonzentr­iert. Vor allem Berg, der sein Geld mittlerwei­le in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten verdient, blieb unter seinen Möglichkei­ten. Auch der Leipziger Emil Forsberg hatte nicht seinen besten Tag. So benötigte das Drei-KronenTeam einen nach Videobewei­s gegebenen Foulelfmet­er zum 1:0. (dpa) Tor 1:0 Granqvist (65./Foulelfmet­er) Zuschauer 42 300

 ??  ??
 ?? Foto: afp ?? Kapitän Andreas Granqvist jubelt nach seinem verwandelt­en Strafelfme­ter.
Foto: afp Kapitän Andreas Granqvist jubelt nach seinem verwandelt­en Strafelfme­ter.

Newspapers in German

Newspapers from Germany