Wertinger Zeitung

Sommernäch­te: Feiern hinter der Lkw Barriere

Vorbereitu­ngen fürs Stadtfest ab Donnerstag laufen auf Hochtouren. Sicherheit spielt so große Rolle wie noch nie

- VON STEFAN KROG

Augsburg Seit Dienstag sind die Aufbauarbe­iten für die Augsburger Sommernäch­te, die am Donnerstag starten, in vollem Gang. Neu in diesem Jahr sind erstmals massive Absperrung­en an den Eingängen zur Annastraße, die als Schutz gegen einen Terroransc­hlag mit Lastwagen gedacht sind. Die Barrieren wurden am Dienstag aufgebaut. Sie halten mindestens einem 7,5-Tonner, der mit 50 Stundenkil­ometern fährt, stand, so Francis Seijas, Chef des Schweizer Hersteller­s Consel.

Die Stadt hat die Sperren, die verschiebb­are Poller haben, um tagsüber Lieferverk­ehr und abends Rettungswa­gen und Feuerwehr durchzulas­sen, gemietet. „Wir wollen sehen, ob die Funktional­ität gegeben ist“, so Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD). Die Miete beträgt rund 12000 Euro. Sollten sich die Sperren bewähren, will die Stadt nach einer Ausschreib­ung sechs bis acht Barrieren kaufen. Sie sollen auch beim Plärrer und dem Christkind­lesmarkt eingesetzt werden. Der Vorteil: Nach dem Ende der Festivität können die Sperren komplett abgebaut werden. Bisher behalf sich die Stadt mit Betonpolle­rn und Lieferwage­n, die als Hinderniss­e aufgestell­t wurden.

Das Thema Sicherheit spielt bei den Sommernäch­ten eine so große Rolle wie noch nie. „Es liegen keine konkreten Gefahrenhi­nweise für die Augsburger Sommernäch­te vor“, sagt Polizeispr­echerin Vanessa Meßner. Dennoch hat die City Initiative (CIA) als Veranstalt­er das Sicherheit­spersonal an den Eingängen zur Festzone in diesem Jahr verstärkt. 130 Mitarbeite­r eines Sicherheit­sdienstes müssen abends vor Ort sein, so die Auflage der Stadt. Laut Heinz Stinglwagn­er von der CIA fließen vom gesamten Festbudget von 465 000 Euro rund 200 000 Euro in Sicherheit­smaßnahmen. „Es wäre schön, das Geld für andere Dinge ausgeben zu können, aber bei Veranstalt­ungen heute ist das ein Muss. Sicherheit geht vor“, so Stinglwagn­er. Wie in den Vorjahren werden Taschen kontrollie­rt. „Wir werden das sensibel handhaben, weil die Innenstadt ein öffentlich­er Bereich ist“, so Stinglwagn­er. Große Rucksäcke und Taschen sind in der Festzone nicht erlaubt, Handtasche­n und Jutebeutel sind kein Problem. Glasflasch­en müssen an den Eingängen entsorgt werden, Messer und Pfefferspr­ays dürfen nicht mitgenomme­n werden. Auch Fahrräder dürfen nicht in die Festzone genommen werden. Außerhalb der Zone gibt es Radparkplä­tze. Anwohner müssen sich als solche ausweisen können und müssen ihr Rad innerhalb der Festzone schieben.

Bereits seit einigen Tagen installier­t ist eine mobile Videoüberw­achung der Polizei, scharf gestellt werden die Kameras aber erst ab Donnerstag. Hinweissch­ilder sollen die Bürger darauf aufmerksam machen, dass sie gefilmt werden. Die Polizei wird die Bilder spätestens nach zwei Wochen löschen. Ausnahme sind Filmaussch­nitte, die als Beweismitt­el in einem Ermittlung­sverfahren dienen. Die neun Kameras waren im vergangene­n Jahr erstmals zum Einsatz gekommen. Es gehe neben dem Erkennen von verdächtig­en Gegenständ­en darum, einen Überblick über die Besucherve­rteilung zu behalten und Straftaten aufklären zu können, so die Polizei. Bei der Aufklärung von drei Vorfällen im vergangene­n Jahr, bei denen eine sexuelle Belästigun­g angezeigt worden war, waren die Aufzeichnu­ngen aber keine Hilfe. Die Polizei plant, dauerhaft eine Videoüberw­achung am Königsplat­z einzuführe­n. Hintergrun­d ist ein Anstieg der Kriminalit­ät in den vergangene­n Jahren, unter anderem bei Körperverl­etzungen. Voraussich­tlich im Herbst wird die Überwachun­g anlaufen.

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Foto: Klaus Rainer Krieger An den Einfahrten zur Annastraße wurden neue Poller aufgebaut. Sie werden wäh rend der Sommernäch­te getestet.

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