Die besten Sprüche
MVON WOLFGANG SCHÜTZ anche Sätze bleiben. Aus den letzten Monaten etwa, wohl der starken Bilder wegen: der eines Reporters über die FC-BayernFußballer im letzten Saisonspiel: „Man merkt, die Luft ist raus – vor allem aus den Köpfen“; der eines Kommentators zum Handelskrieg: „Trump hängt wie ein Damoklesschwert über Europa“; der einer Diskutantin in der Kruzifix-Debatte: „Ich bin zwar gläubig, aber ich hänge nicht so am Kreuz“.
Während hier die Wirkung eher nicht beabsichtigt war, erlebt man im Kino oft, dass Drehbücher auf Sinnsätze oder lässige Sprüche hin getrimmt sind – zumal in Superhelden-Filmen, die ja Coolness und Pathos vereinen. Umso schöner, dass der prägnanteste Satz des Genres bislang ein ganz einfacher ist: „Ich bin Groot.“Es ist der einzige, den der Baum in „Guardians of the Galaxy“kann, doch in tausend verschiedenen Gefühlsbetonungen.
Was über alle Zeiten hinweg geblieben ist, dafür gibt es freilich eine Bestenliste, gewählt von 1600 Filmschaffenden in Hollywood. Das bedeutet für uns: Übersetzungsprobleme. Auf Platz 32 etwa heißt es im Original von „Jerry Maguire“: „Show Me The Money!“Deutsch: „Führ mich zum Schotter!“Hm. Unbedenklicher: Bruce Willis auf Platz 22 aus „Stirb langsam“– im Original „Yippie-kiyay, Motherfucker“, bei uns „Yippieh ei yeah, Schweinebacke“.
Auf Platz 1? Nein, nicht Bogart in „Casablanca“mit „Here’s Looking At You, Kid“, das in der ersten Synchronisation mit „Schau mir in die Augen, Kleines“übersetzt war, dann aber in „Ich seh dir in die Augen, Kleines“korrigiert wurde. Davor noch liegt Clarke Gable im ohnehin größten Zitatknüller, „Vom Winde verweht“. Sein „Frankly, My Dear, I Don’t Give A Damn“ist bei uns: „Ehrlich gesagt, meine Liebe, das ist mir egal.“Schade drum. International teilt sich dagegen Platz 14 aus „Harry und Sally“mit. Wer die Szene kennt, bei dem wirkt „I’ll Have What She’s Having“exakt wie „Ich will genau das, was sie hatte“.