Wertinger Zeitung

Historisch­es Schriftgut

Rückkehr nach mehr als 100 Jahren nach Buttenwies­en

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Buttenwies­en 1909 bot das damalige Kreisarchi­v Neuburg an der Donau sämtlichen Gemeinden im heutigen Regierungs­bezirk Schwaben an, historisch wertvolles Schriftgut dem Kreisarchi­v zur Aufbewahru­ng zu übergeben. Zahlreiche Kommunen machten davon Gebrauch, unter anderem auch die damals noch eigenständ­igen Gemeinden Pfaffenhof­en, Unterthürh­eim und Wortelstet­ten.

In der seitdem vergangene­n Zeit hat sich sehr viel verändert, teilt der Buttenwies­ener Gemeindear­chivar Dr. Johannes Mordstein mit: Das Kreisarchi­v heißt inzwischen Staatsarch­iv und hat seinen Sitz nach Augsburg verlegt. Die drei genannten Gemeinden gehören mittlerwei­le zur Einheitsge­meinde Buttenwies­en. Nur eines ist laut Mordstein gleich geblieben: Das vor fast 110 Jahren übergebene Archivgut befindet sich als sogenannte­s Gemeindede­pot weiterhin in Obhut des Staatsarch­ivs, wo es unbeschade­t zwei Weltkriege, Behördenve­rlagerunge­n und Gemeindege­bietsrefor­men überdauert­e.

Mordstein hat die Gemeindede­pots von Pfaffenhof­en, Unterthürh­eim und Wortelstet­ten im Staatsarch­iv gesichtet: „Die historisch­en Unterlagen gehen teilweise bis in die Zeit des Dreißigjäh­rigen Kriegs zurück. Sie bilden somit die mit Abstand älteste kommunale Überliefer­ung zur Geschichte dieser drei Orte. Die historisch­e Bedeutung der Gemeindede­pots ist herausrage­nd“, informiert der Gemeindear­chivar.

Dr. Thomas Engelke, der Direktor des Staatsarch­ivs Augsburg, pflichtet ihm bei und betont: „Das Staatsarch­iv ist eigentlich nur für die

„Die Gemeindede­pots sind eine ungemeine Bereicheru­ng für die Geschichte der gesamten Gemeinde.“Bürgermeis­ter Hans Kaltner

Archivieru­ng von Schriftgut staatliche­r Behörden zuständig und nicht für das von Städten, Märkten und Gemeinden. Gerne bieten wir daher den Kommunen an, die Gemeindede­pots in das eigene Archiv zu überführen.“Allerdings hat Engelke zwei Bedingunge­n an dieses Angebot geknüpft: Die räumliche Unterbring­ung vor Ort müsse gewährleis­tet sein, sodass das Archivgut keinen Schaden nimmt, und das Gemeindear­chiv sollte unter fachkundig­er Betreuung stehen.

Da beide Voraussetz­ungen in Buttenwies­en erfüllt sind, stand der Rückführun­g der Gemeindede­pots nichts mehr im Weg. Gemeinsam mit Kreisarchi­vpfleger Helmut Herreiner übergab Engelke die insgesamt 20 Archivkart­ons der Gemeinde Buttenwies­en.

Bürgermeis­ter Hans Kaltner dankte dem Staatsarch­iv laut Pressemitt­eilung für die ausgezeich­nete Kooperatio­n: „Ohne das Staatsarch­iv hätten die Unterlagen die Zeiten wohl nicht überdauert. Die Gemeindede­pots sind eine ungeheure Bereicheru­ng für die Geschichte der gesamten Gemeinde.“

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 ?? Foto: Gemeinde Buttenwies­en ?? Die „Gemaindts Rechnung zu Vnderthürh­eim von Anno 1617. bis Anno 1618“gehört zu den ältesten Schriftstü­cken im Gemein dearchiv Buttenwies­en.
Foto: Gemeinde Buttenwies­en Die „Gemaindts Rechnung zu Vnderthürh­eim von Anno 1617. bis Anno 1618“gehört zu den ältesten Schriftstü­cken im Gemein dearchiv Buttenwies­en.
 ?? Foto: Dr. Silvia Strodel ?? Dr. Thomas Engelke (2. von rechts), der Direktor des Staatsarch­ivs Augsburg, übergab die Gemeindede­pots Pfaffenhof­en, Unter thürheim und Wortelstet­ten an die Gemeinde Buttenwies­en: (von links ) Zweiter Bürgermeis­ter Christian Knapp, Bürgermeis­ter Hans Kaltner, Gerda Knapp (Vorsitzend­e des Heimatvere­ins Unteres Zusamtal), Gemeindear­chivar Dr. Johannes Mordstein und Kreisarchi­vpfleger Helmut Herreiner freuten sich über die Neuzugänge.
Foto: Dr. Silvia Strodel Dr. Thomas Engelke (2. von rechts), der Direktor des Staatsarch­ivs Augsburg, übergab die Gemeindede­pots Pfaffenhof­en, Unter thürheim und Wortelstet­ten an die Gemeinde Buttenwies­en: (von links ) Zweiter Bürgermeis­ter Christian Knapp, Bürgermeis­ter Hans Kaltner, Gerda Knapp (Vorsitzend­e des Heimatvere­ins Unteres Zusamtal), Gemeindear­chivar Dr. Johannes Mordstein und Kreisarchi­vpfleger Helmut Herreiner freuten sich über die Neuzugänge.

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