Hier können Firmenchefs etwas bewegen
Die Industrie- und Handelskammer Schwaben startet am Montag die Wahl ihres Unternehmerparlaments. In der Vergangenheit ließ die Wahlbeteiligung zu wünschen übrig. Das soll sich dieses Mal ändern
Landkreis Der Präsident der Industrieund Handelskammer Schwaben, Andreas Kopton, wirbt mit einem Video für die Wahl des Unternehmerparlaments, die am Montag beginnt. Der IHK-Chef zieht dabei einen Vergleich mit einem Restaurant-Besuch. Hier würden sich Gäste ja auch nicht irgendein Menü einfach vorsetzen lassen, sondern auf der Speisekarte auswählen. Und diese Auswahl haben ab dem 25. Juni auch mehr als 7000 Firmenchefs im Landkreis. Sie wählen unter 36 Kandidaten die 27 Mitglieder der IHK-Regionalversammlung Dillingen, die wiederum vier Unternehmer in die Vollversammlung der schwäbischen Handelskammer entsendet.
In der Vergangenheit war in Sachen Wahlbeteiligung immer viel Luft nach oben, stellt IHK-Vizepräsident Walter Berchtenbreiter fest. Nur etwa elf Prozent der Stimmberechtigten hätten zuletzt 2013 an der teilgenommen, sagt der Vorstandsvorsitzende der Dillinger Reitzner AG. Deshalb hofft Berchtenbreiter jetzt auf ein besseres Ergebnis. Der Höchstädter Unternehmer Gregor Ludley lässt beim Gespräch mit unserer Zeitung, an dem neben Berchtenbreiter auch die Leiterin der IHK-Regionalgeschäftsstelle Elke Hehl teilnimmt, seine Erfahrungen der vergangenen Wahlperiode Vorstandsmitglied der IHKRegionalversammlung Dillingen Revue passieren. „Ich war ehrlich gesagt überrascht, wie viel man hier bewegen kann“, sagt Ludley.
Die Palette der Themen des regionalen Unternehmerparlaments reicht von Stellungnahmen etwa zum Ausbau der Bundesstraße 16 über den Arbeitskreis Fachkräftemarketing und die Ausbildung von Flüchtlingen bis zum Treffen der Firmenchefs bei Betriebsbesichtigungen. „Wir können uns dort austauschen und gemeinsam Lösungen für Herausforderungen finden, die als ja oft ähnlich sind“, sagt der 47-jährige Geschäftsführer der Firma Nosta. Er habe das Gefühl, die Geschicke der Wirtschaft im Landkreis mitgestalten zu können. „Unternehmer in der Region können ihre Anliegen auch direkt an die IHK adressieren“, sagt Ludley. Und die Regionalversammlung der IndustrieWahl
Die IHK Regionalversammlung Dil lingen hat 27 Sitze. Dafür kandidie ren 36 Bewerber in den fünf Wahlgrup pen Produktion, Distribution (Han del), Freizeit , Kultur und Gesund heitswesen, Logistik/IT und Finanz wirtschaft. Gewählt wird in der Zeit vom 25. Juni bis zum 27. Juli. In den elf Regionalversammlungen der IHK Schwaben treten insgesamt 556 Kandidaten an. 375 Sitze sind dabei zu vergeben. Jede Regionalversamm lung entsendet Mitglieder in die IHK Vollversammlung (bis zu 110 Sitze). Vier Mitglieder kommen dabei aus dem Landkreis Dillingen.
Von den 36 Kandidaten für die Dil und Handelskammer werde, wie er erfahren habe, mit ihren Anliegen von den zuständigen Ansprechpartnern auch gehört.
An der Spitze der IHK-Regionalversammlung wird es im Herbst eine Veränderung geben. Vorsitzender Peter Lachenmeir steht nicht mehr zur Wahl (wir berichteten). Der frühere Geschäftsführer der Grünbeck Wasseraufbereitung in Höchstädt verlässt den Landkreis in Richtung Chiemgau. Inzwischen ist linger IHK Regionalversammlung sind zwölf neu. Unter den Bewerbern finden sich sieben Kandidatinnen. Im Landkreis Dillingen sind 7162 Un ternehmen Mitglied bei der Indus trie und Handelskammer Schwaben. Diese hohe Zahl kommt daher, dass dabei beispielsweise auch Fotovoltaik Betreiber, die ein Gewerbe ange meldet haben, in dieser Zahl inbegrif fen sind.
In den IHK Unternehmen im Land kreis Dillingen arbeiten 32 053 sozi alversicherungspflichtig Beschäftigte. In den 195 Ausbildungsbetrieben waren Ende des Jahres 2017 etwa 900 Azubis beschäftigt. (bv) der Wertinger Geschäftsführer beim Mineralbrunnen Adelholzener Alpenquellen. Der Vorsitzende werde noch bis zur konstituierenden Sitzung der IHK-Regionalversammlung im Amt bleiben, sagt Berchtenbreiter. „Dann wird uns Peter Lachenmeir leider verlassen.“Einen Kandidaten für den Vorsitz gebe es noch nicht, erläutert der IHK-Vizepräsident. Zuerst müssten die Mitglieder für die Regionalversammlung gewählt werden, dann könne man sich Gedanken über einen neuen Vorsitzenden und das Amt des IHK-Vizepräsidenten machen. Berchtenbreiter sagt auf Anfrage, dass er diese Aufgabe gerne wieder übernehmen würde. Zu stemmen ist ja auch der Bau des Hauses der Wirtschaft in Dillingen – ein Projekt, das Berchtenbreiter zusammen mit Lachenmeir vorangetrieben hat.
Der Reitzner-Chef ist beeindruckt von der Bereitschaft, dass sich viele Unternehmer ehrenamtlich engagieren wollen. Für die 27 Sitze in der Regionalversammlung kandidieren 36 Kandidaten in fünf Wahlgruppen. Und jeder Gewählte habe später im Gremium mit seiner Stimme dasselbe Gewicht – egal, ob er eine Firma mit Hunderten von Mitarbeitern führt oder ein EinMann/Frau-Unternehmen bildet.
Neuer Vorsitzender gesucht Die IHK Regionalversammlung Dillingen