Die Wiedergeburt der Geburtshilfe gefeiert
Die Klinik für Frauengesundheit präsentiert ihr Angebot. Nach der Schließung am 23. März gibt es nun in sechs Tagen einen Neustart. Wie Schwangere das Angebot einschätzen
Die Geburtshilfe an der Dillinger Klinik hat ihr Angebot präsentiert. Nach der Schließung ist in sechs Tagen Neustart. »Lokales
Dillingen Einen Namen für ihr Baby hat Sabrina Gross noch nicht. Aber eine Vorstellung, wo sie ihr erstes Kind im September zur Welt bringen will. Zusammen mit ihrem Mann Tobias sieht sich die Wertingerin in einem der Kreißsäle in der Dillinger Klinik um. In sechs Tagen wird dort, was manche für unmöglich gehalten haben, die Geburtshilfe wiedereröffnet. Viele Schwangere nehmen diese Botschaft am Tag der offenen Tür mit Erleichterung zur Kenntnis. „Wir hätten nach Donauwörth oder Augsburg gemusst“, sagt Sabrina Gross. „Jetzt sind wir froh, dass die Geburtshilfe in Dillingen wiedereröffnet.“Das mache alles einfacher, angefangen bei den Besuchen, stellt die Wertingerin fest. Im Konferenzraum feiern an diesem Samstag alle den Neustart. Dr. Gerhard Nohe und sein Team bauen in Dillingen eine „Klinik für Frauengesundheit: Gynäkologie & Geburtshilfe“auf. Landrat Leo Schrell sagt in Anwesenheit mehrerer Bürgermeister und Kreisräte: „Das ist für uns ein besonderer Tag der Freude.“In wenigen Tagen könnten wieder Babys im Dillinger Kreiskrankenhaus zur Welt kommen. Der Landrat erinnert an die schwere Entscheidung, die Geburtshilfe am 23. März nach der Kündigung zweier Gynäkologen und von Hebammen vorübergehend zu schließen. Aber dies sei nun Vergangenheit. Exakt drei Monate nach der Schließung gebe es nun diesen Tag der offenen Tür der Klinik für Frauengesundheit, die mit ihrem Team aus Ärzten, Hebammen, Krankenschwestern und Verwaltung bestens aufgestellt sei. Schrell dankt dabei auch dem Hebammenteam um Anne Braun-Springer, das Wort gehalten habe und jetzt wieder dabei sei, nachdem ein gutes Ärzteteam für die Gynäkologie und Geburtshilfe gefunden worden sei. Beim ersten Treffen mit Dr. Nohe sei ihm sehr schnell klar geworden, dass dieser der geeignete Mann für die Aufgabe in Dillingen sei.
Der neue Chefarzt erhält bei seiner Vorstellung viel Applaus. Dr. Gerhard Nohe, der durchgängig in leitenden Positionen – zuletzt als Chefarzt des Vivantes-Klinikums Am Urban in Berlin – tätig war, sagt: „Ich trete hier an mit dem Ziel, die Gynäkologie und Geburtshilfe an der Dillinger Kreisklinik langfristig und von Anfang an auszubauen und weiterzuentwickeln.“Er sehe in Dillingen großes Potenzial
(siehe auch weiteren Beitrag). „Die Ampel steht auf Grün, wir starten ab 1. Juli durch“, versichert der 67-Jährige, der aus Höpfingen in Nordbaden stammt und „selbst eine Hausgeburt“war.
Zur Präsentation der Klinik für Frauengesundheit ist auch Uli-Gerd Prillinger gekommen, der nach seiner schweren Erkrankung auf dem Weg der Besserung ist. Die Betriebsdirektorinnen Sonja Greschner und Barbara Jahn-Hofmann, die Prillinger zuletzt vertreten und mit dem Aufsichtsrat ein Konzept zur Wiedereröffnung ausgearbeitet haben, erhalten viel Anerkennung und vom Aufsichtsratsvorsitzenden der Kreiskliniken, Leo Schrell, einen Blumenstrauß. Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz fällt ebenfalls ein Stein vom Herzen, dass es mit der Geburtshilfe weitergeht. Für die Stadt, die auf Kinder- und Familienfreundlichkeit setzt, sei dies ein ganz wichtiger Baustein. „Und mit Dr. Nohe haben wir jetzt einen ganz hervorragenden Mann“, sagt Kunz. „Wir sind glücklich, dass es weitergeht“, meint auch die Bachhageler Bürgermeisterin Ingrid Krämmel.
Viele Schwangere und andere Interessierte schauten sich am Samstag in der Geburtshilfestation und in den Kreißsälen um. Kathleen Paschke aus Schabringen hat in wenigen Wochen Termin. Ihr zweites Kind will sie in der Dillinger Klinik zur Welt bringen. „Ich bin erleichtert, dass die Geburtshilfe hier rechtzeitig wiedereröffnet wird“, sagt Paschke. Bei der Geburt ihres ersten Kindes Eva-Maria vor sechs Jahren habe sie in Dillingen beste Erfahrungen gemacht. »Kommentar