Die beiden riesigen Trafos kommen nachts
LEW liefert mit Spezialtransporten Geräte aus Regensburg und Dresden für Gasverdichterstation Wertingen an
Wertingen Sie sind neun Meter lang, drei Meter breit, vier Meter hoch und wiegen 65,5 beziehungsweise 71 Tonnen. – Die Rede ist von zwei Transformatoren für das große Umspannwerk, das derzeit bei Prettelshofen entsteht. Wegen der extremen Ausmaße werden sie nachts angeliefert, einer in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Der andere in der Nacht darauf.
Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) lässt die beiden Transformatoren für das gerade entstehende Umspannwerk auf das Gelände der bayernets GmbH nördlich von Prettelshofen anliefern. Der Fernleitungsnetzbetreiber bayernets errichtet derzeit auf dem Grundstück die Gasverdichterstation Wertingen (wir berichteten) und hat LVN mit der Anbindung an das regionale Stromnetz beauftragt.
Beide Transformatoren werden separat mit Spezial-Lkw angeliefert. Der erste Straßentransport startet am heutigen Dienstag in Regensburg mit einem Trafo des dortigen Herstellers Starkstrom-Gerätebau SGB und erreicht in der Nacht zum Mittwoch seinen Zielort nördlich von Prettelshofen.
Der zweite Straßentransport beginnt ebenfalls am 26. Juni seine Reise, allerdings beim Trafohersteller Siemens in Dresden, und kommt in der Nacht zum Donnerstag in Prettelshofen an. Die Zufahrtsstraße zum bayernets-Gelände hat der Fernleitungsnetzbetreiber für den gesamten Baustellenverkehr ausgebaut. So könnten die Tieflader mit den Trafos das Grundstück ohne Behinderungen erreichen, heißt es in einer Pressemitteilung. Um den Straßenverkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, seien die zwei Spezialtransporte über die Staatsstraße 2033 in die Abend- und Nachtstunden gelegt worden. Im Anschluss an die Anlieferung auf das Gelände werden die Transformatoren mit einem mobilen Autokran von den Transportern gehoben und auf die vorbereiteten Fundamente gesetzt. Danach werden sie in den darauffolgenden Wochen angeschlossen. Aus Leistungs- und Redundanzgründen besteht die Anlage aus zwei Trafos mit jeweils einem Schaltfeld.
Mit einer Leistung von jeweils 40 Megavoltampere (MVA) wandeln die Transformatoren die elektrische Spannung zwischen den verschiedenen Netzebenen um: in diesem Fall zwischen dem Hochspannungsnetz (110 kV) und dem Mittelspannungsnetz (20 kV). Das Umspannwerk, das innerhalb des Geländes auf einer Fläche von etwa 3330 Quadratmeter errichtet wird, ist somit ein Verknüpfungspunkt zwischen dem regionalen Verteilnetz und der Gasverdichterstation. Anschließend wird die Anlage an die nördlich verlaufende Hochspannungsleitung angebunden, die von Meitingen über Wertingen weiter nach Westen führt.
Nach insgesamt fünf Monaten Bauzeit wird das Umspannwerk von LVN im Herbst 2018 betriebsbereit sein und Ende des Jahres in Betrieb genommen. Die Bauarbeiten für die Gasverdichterstation von bayernets werden insgesamt zwei Jahre dauern.
Die Inbetriebnahme der Station ist zum Ende des Jahres 2019 geplant, heißt es in der Pressemitteilung. Die Anlage wird später den Druckverlust ausgleichen, den es beim Erdgastransport über längere Strecken gibt. (pm)
Den Straßenverkehr so wenig wie möglich beeinträchtigen