Wertinger Zeitung

Und sie geben alles...

20 Teams laufen und schießen beim Sommerbiat­hlon in Rieblingen. Trotz der ungewohnte­n Anstrengun­g haben die Teilnehmer viel Spaß. Warum manche mehr Runden als nötig laufen

- VON BRIGITTE BUNK

Rieblingen Zu viert stehen sie an der Startlinie. Sie wollen alles geben für ihr Team, warten nur noch auf das Zeichen von Moderator Daniel Fiebig, schon laufen sie los. Wer am Schluss vorne liegt, zeigt sich aber erst nach Ende des Durchgangs. Oder ganz am Schluss, wenn alle 20 Teams glücklich und mehr oder weniger erschöpft im Ziel sind. Zum fünften Mal fand der Rieblinger Sommerbiat­hlon am Samstag statt, den der Club Wotan, die Jägerbluts­chützen Prettelsho­fen/Rieblingen und die Feuerwehr Rieblingen gemeinsam organisier­en.

Drei Jahre ist die letzte Auflage nun her. Der Ablauf, den Organisato­r Udo Wüst erläutert, hört sich einfach an, hat es für die Teilnehmer aber in sich. „Drei Läufer pro Mannschaft sind unterwegs, die laufen jeweils drei Runden und dazwischen schießen sie einmal stehend und einmal liegend.“Viele der Zuschauer haben Jacken an, auch diejenigen, die sich zum Essen und Trinken an die Biertische setzen oder an der Bar stehen. Denen, die auf der Strecke sind, kommen die niedrigere­n Temperatur­en gerade recht: Denn hinter dem Ausdruck „laufen“steht jeweils eine 550 Meter lange Runde vom Rieblinger Bürgerhaus bis zum Feuerwehrh­aus und wieder zurück. Immer wieder laufen diejenigen, die eigentlich schon fertig sind, sogar noch eine Teilstreck­e mit. Thomas Ramold, der im Team „Die drei Fragezeich­en“unterwegs war, begleitet beispielsw­eise seine Frau Andrea ins Ziel. Warum? „Die Leute brauchen die Motivation“, erklärt Thomas Ramold. Auch Jule Panitz von den „Moorhuhnmä­dels“ist froh, dass Udo Wüst mitlief: „Ich hatte das Gefühl, ich muss ihn einholen.“Ihre Schwester Vera feuert sie auch immer wieder an. Zuvor hatten sie sich schon gemeinsam warmgelauf­en auf der kurzen Strecke, die sie später bei den Strafrunde­n noch mehrfach absolviere­n durften. „Das läuft wie beim Winterbiat­hlon“, erklärt Udo Wüst.

Im Saal des Bürgerhaus­es ist eine Lichtgeweh­ranlage aufgebaut. Siebenmal können die Teilnehmer abdrücken. Fünf Treffer bedeuten, dass sie direkt auf die Strecke gehen dürfen. Jeder Fehlschuss fordert eine 40-Meter-Strafrunde. Derer hat Michael Brunacker aus Binswangen schon mal fünf zu laufen. „Ich hab vorher noch nie geschossen“, erzählt er lachend, als er später bei den Zuschauern sitzt. Nur kurz vorher hat er zur Probe fünf Schuss liegend und stehend abgegeben. Doch mit dem hohen Puls ist das schon eine andere Sache. Immerhin war er hier beim Laufen schneller unterwegs als sonst beim Joggen.

Mit den „Zottis“ist Anja Stoll aus Rieblingen unterwegs. Am Anfang ist sie voll nervös, „doch wenn man es geschafft hat, ist es super“. Auch das Schießen macht ihr viel Spaß, so überlegt die Feuerwehrf­rau nun, ob sie vielleicht auch dem Schützenve­rein beitritt. Kurze Zeit später, vorm Feuerwehrh­aus, unterhält sie sich mit Oliver Kraus. Der schaut, ob beim Wenden alle regelgerec­ht um den aufgestell­ten Kegel laufen und lässt auch mal den Kommentar ab: „Das hab ich schon schneller gesehen.“Er hat gut lachen, seine Runden hat er schon hinter sich.

Dass die Schützen sich wesentlich leichter tun beim Schießen, würde Jule Panitz so nicht bestätigen: „Ohne Schießausr­üstung am Stand zu stehen, bin ich nicht gewohnt. Dann noch mit so hohem Puls…“Deshalb haben die Mädels vorher schon trainiert.

Moderator Daniel Fiebig freut sich, dass so viele mitmachen, „Supersport­ler“und solche, die sich hier eher schwertun. Auch Teilnehmer aus Rischgau, Zusamalthe­im, Biberbach und Sontheim sind am Start. Mit Udo Wüst ist sich Daniel Fiebig einig: „Wichtig ist, dass alle Spaß haben.“

Bei uns im Internet finden Sie viele weitere Fotos unter www.wertinger zeitung.de/bilder

„Drei Läufer pro Mannschaft sind unterwegs, die laufen jeweils drei Runden und dazwischen schießen sie einmal stehend und einmal liegend.“Udo Wüst, Organisato­r

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Fotos: Brigitte Bunk Bitte wenden, doch dabei um den Warnkegel herum laufen, so wollen es die Regeln.
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Stehend und liegend wird beim Wettbewerb geschossen. Davor gibt es die Möglichkei­t, sich einzuschie­ßen.

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