Wertinger Zeitung

Feuerwehra­uto – neu oder gebraucht?

Die Floriansjü­nger in Wengen brauchen einen Ersatz für ihr 45 Jahre altes Tragkrafts­pritzenger­ät. Was die Suche so erschwert

- VON BRIGITTE BUNK

Villenbach Was ist langfristi­g wirtschaft­lich günstiger oder was kann sich die Gemeinde leisten? Zwischen diesen beiden Ansätzen hatte sich der Gemeindera­t Villenbach am Montag zu entscheide­n. Konkret geht es um ein Feuerwehra­uto, ein Tragkrafts­pritzenger­ät (TSF), welches die Ortsteilwe­hr in Wengen braucht. Das steht außer Frage. Bürgermeis­ter Werner Filbrich erinnert daran, dass der Beschluss schon lange steht: Die Wengener können sofort zugreifen, wenn sie ein gebrauchte­s Fahrzeug finden. Bis zu 10000 Euro dürfe es kosten.

Der Beschluss war gefasst worden, nachdem Zweiter Bürgermeis­ter Reinhard Langenmair, Kommandant der Riedsender Wehr, bei seiner Suche zweimal ein Angebot entgangen ist, weil er vor der Entscheidu­ng erst die nächste Ratssitzun­g abwarten musste. „Die Gebrauchte­n sind schnell weg“, stellte Bürgermeis­ter Filbrich klar. Dass Langenmair dreimal ein solch gutes Angebot gefunden habe – durch die schnelle Zusage beim dritten Angebot bekam die Riedsender Wehr das Fahrzeug –, liegt laut Langenmair aber auch daran, dass sie ein größeres Fahrzeug suchten, von dem mehr Gebrauchte auf den Markt kämen. So eines passt aber nicht ins Wengener Feuerwehrh­aus.

Eines, das perfekt für Wengen gepasst hätte, war das frühere Rieblinger Fahrzeug, das nun in Hirschbach im Einsatz

ist, be- richtet der Wengener Kommandant Andreas Rau. Da die Stadt Wertingen aber den Zuschuss für die Neuanschaf­fung hätte zurückzahl­en müssen, wenn es verkauft worden wäre, hatten die Wengener keine Chance. Auch auf die deutschlan­dweite Anfrage von Olaf Dehlau kamen nur Angebote, von deren Kauf der Kreisbrand­meister gleich abriet, berichtet Kommandant Rau.

2010 hatten die Wengener ihr jetziges TSF, Baujahr 1974, von der Emersacker Wehr bekommen. Der

Handlungsd­ruck hat sich verstärkt, denn dessen TÜV läuft im Februar aus. Bei der Generalver­sammlung sprachen sich die Wengener Feuerwehrl­eute dafür aus, gleich ein neues Fahrzeug anzuschaff­en. Andreas Rau stellt klar: „Das ist langfristi­g wirtschaft­licher. Wir können nicht voraussage­n, wie viele Reparature­n bei einem mehr als 30 Jahre alten Fahrzeug anfallen.“Er hat auch schon ein Angebot für ein neues Fahrzeug eingeholt. Abzüglich des staatliche­n Zuschusses müsste die Gemeinde rund 40000 Euro bezahlen. Das war den Räten, die wenige Minuten zuvor den Gemeindeha­ushalt beschlosse­n hatten, definitiv zu viel. Letztendli­ch folgten sie dem notgedrung­enen Vorschlag von Bürgermeis­ter Filbrich: „Sucht weiter nach einem gebrauchte­n TSF und nehmt es, auch wenn es 15 000 Euro kostet.“Je jünger das Fahrzeug ist, umso besser. Außerdem wird Ratsmitgli­ed Dieter Meißle aufgrund der Angaben der Wengener Wehr eine Suchanzeig­e aufgeben.

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Symbolfoto: Stoll Die Feuerwehr Wengen braucht ein neues Tragkraft spritzenge­rät (TSF). Ein neues Fahrzeug wird es wohl nicht wer den, weil es der Haushalt der Gemeinde nicht zulässt.

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