Wertinger Zeitung

B16: Geht in Höchstädt etwas voran?

Was sich nach dem großen Treffen im Ministeriu­m bislang getan hat

- VON SIMONE BRONNHUBER

Höchstädt Entweder telefonisc­h oder persönlich. Mehrmals am Tag. Höchstädts Bürgermeis­ter Gerrit Maneth ist in Sachen B 16 Nord voll eingespann­t. „Es ist viel los“, sagt er, aber das sei das Thema mit zentraler Bedeutung. Er sei ständig dran, freue sich über positive Gesprächsv­erläufe und bislang habe er niemanden getroffen, der ihm nicht Auskunft geben wollte. „Manchmal ist es schwer, die Zusammenhä­nge sofort zu überblicke­n. Ich kämpfe mich durch, um alle auf den gleichen Stand zu bringen und als Stadt immer am Ball zu sein“, so Maneth.

So kam es auf Vermittlun­g von Landtagsab­geordneten Georg Winter zu einem großen Treffen mit allen Betroffene­n im Ministeriu­m vor wenigen Wochen. Das Ergebnis: Es soll nun doch geprüft werden, ob die Trasse im Norden durch das Wasserschu­tzgebiet möglich ist, und alle wichtigen Förderunge­n der Stadt Höchstädt muss das Staatliche Bauamt Krumbach wieder in den Plan einarbeite­n.

Geht es voran? „Wir sind alle in engem Austausch. Es gibt künftig ein Art Jour-fix, das regelmäßig stattfinde­n soll. Das erste Treffen soll noch vor August sein“, so Maneth. Die oberste Maxime: Man wolle am Wasserschu­tzgebiet festhalten. „Es ist final noch nichts entschiede­n. Ich hoffe, dass wir bis September/Oktober abschätzen können, was möglich ist“, sagt der Bürgermeis­ter. Bauamt und Wasserwirt­schaftsamt würden sich entgegenko­mmen wollen.

Wenn das Wasserschu­tzgebiet trotz B- 16-Umfahrung erhalten werden kann, dann muss die Stadt ihren Brunnen sanieren – schon jetzt finden Gespräche mit dem Landratsam­t statt. Denn: Die Wasserschu­tzrechte laufen 2020 aus, sie müssen neu beantragt werden. „Wir müssen ein Konzept vorlegen, wie wir unsere Wasservers­orgung sicherstel­len können“, sagt Maneth.

Warum das jetzt erst geschieht? Landtagsab­geordneter Georg Winter sagt, dass er von Kommunikat­ionsproble­men unter den Behörden Abstand nehme. Da könne sich ja jeder auf seinen Dienstweg berufen. Er erklärt die bislang vergangene Zeit so: „Mitte der 90er-Jahre haben wir mit dem Thema begonnen, da gab es noch nicht mal ein FFH-Gebiet. Dann kam das Klagerecht dazu, jetzt bekommt das Schutzgut Wasser mehr Bedeutung. Je länger ein Verfahren dauert, desto mehr Bereiche werden zu beklagbare­n Punkten. Dann wird es immer schwierig.“

Fakt sei, dass das Thema Trinkwasse­rschutz zentrale Bedeutung habe, deshalb müsse man nun den richtigen Weg finden – mit dem Ziel, schnellstm­öglich zur Erörterung zu gelangen. „Wir machen einen neuen Versuch. Einfach ist da nichts. Ich helfe mit, wo ich gebraucht werde, werde mich aber inhaltlich bei der B 16 nicht einmischen“, sagt Georg Winter. Seiner Meinung nach gebe es keine Trasse mehr, bei der man nicht mit irgendeine­m Schutzgut in Konflikt gerate. „Wir können maximal den nächsten Schritt vorhersehe­n, und der ist die Auslegung der jetzt überarbeit­eten Unterlagen.“Alle Beteiligte­n hätten während der Planung mehr miteinande­r reden müssen. „Aber ich will niemanden kritisiere­n“, so Winter.

Nicht zu vergessen sei die Problemati­k in Höchstädt rund um das Bürgermeis­teramt: Neuwahl 2014, Erkrankung, Vertretung, wieder Neuwahl. „Das war eine unglücklic­he Geschichte. Alle haben sich bemüht, aber es ist ein Punkt, der zu Verzögerun­gen geführt hat – ohne jemandem einem Vorwurf zu machen“, so Winter.

Auch Raphael Zuber, zuständige­r Abteilungs­leiter beim Staatliche­n Bauamt Krumbach, bestätigt, dass intensive Gespräche mit allen Beteiligte­n stattfinde­n, aber „derzeit ist der zeitliche Horizont über die weiteren Planungssc­hritte noch nicht einzuschät­zen“.

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