B16: Geht in Höchstädt etwas voran?
Was sich nach dem großen Treffen im Ministerium bislang getan hat
Höchstädt Entweder telefonisch oder persönlich. Mehrmals am Tag. Höchstädts Bürgermeister Gerrit Maneth ist in Sachen B 16 Nord voll eingespannt. „Es ist viel los“, sagt er, aber das sei das Thema mit zentraler Bedeutung. Er sei ständig dran, freue sich über positive Gesprächsverläufe und bislang habe er niemanden getroffen, der ihm nicht Auskunft geben wollte. „Manchmal ist es schwer, die Zusammenhänge sofort zu überblicken. Ich kämpfe mich durch, um alle auf den gleichen Stand zu bringen und als Stadt immer am Ball zu sein“, so Maneth.
So kam es auf Vermittlung von Landtagsabgeordneten Georg Winter zu einem großen Treffen mit allen Betroffenen im Ministerium vor wenigen Wochen. Das Ergebnis: Es soll nun doch geprüft werden, ob die Trasse im Norden durch das Wasserschutzgebiet möglich ist, und alle wichtigen Förderungen der Stadt Höchstädt muss das Staatliche Bauamt Krumbach wieder in den Plan einarbeiten.
Geht es voran? „Wir sind alle in engem Austausch. Es gibt künftig ein Art Jour-fix, das regelmäßig stattfinden soll. Das erste Treffen soll noch vor August sein“, so Maneth. Die oberste Maxime: Man wolle am Wasserschutzgebiet festhalten. „Es ist final noch nichts entschieden. Ich hoffe, dass wir bis September/Oktober abschätzen können, was möglich ist“, sagt der Bürgermeister. Bauamt und Wasserwirtschaftsamt würden sich entgegenkommen wollen.
Wenn das Wasserschutzgebiet trotz B- 16-Umfahrung erhalten werden kann, dann muss die Stadt ihren Brunnen sanieren – schon jetzt finden Gespräche mit dem Landratsamt statt. Denn: Die Wasserschutzrechte laufen 2020 aus, sie müssen neu beantragt werden. „Wir müssen ein Konzept vorlegen, wie wir unsere Wasserversorgung sicherstellen können“, sagt Maneth.
Warum das jetzt erst geschieht? Landtagsabgeordneter Georg Winter sagt, dass er von Kommunikationsproblemen unter den Behörden Abstand nehme. Da könne sich ja jeder auf seinen Dienstweg berufen. Er erklärt die bislang vergangene Zeit so: „Mitte der 90er-Jahre haben wir mit dem Thema begonnen, da gab es noch nicht mal ein FFH-Gebiet. Dann kam das Klagerecht dazu, jetzt bekommt das Schutzgut Wasser mehr Bedeutung. Je länger ein Verfahren dauert, desto mehr Bereiche werden zu beklagbaren Punkten. Dann wird es immer schwierig.“
Fakt sei, dass das Thema Trinkwasserschutz zentrale Bedeutung habe, deshalb müsse man nun den richtigen Weg finden – mit dem Ziel, schnellstmöglich zur Erörterung zu gelangen. „Wir machen einen neuen Versuch. Einfach ist da nichts. Ich helfe mit, wo ich gebraucht werde, werde mich aber inhaltlich bei der B 16 nicht einmischen“, sagt Georg Winter. Seiner Meinung nach gebe es keine Trasse mehr, bei der man nicht mit irgendeinem Schutzgut in Konflikt gerate. „Wir können maximal den nächsten Schritt vorhersehen, und der ist die Auslegung der jetzt überarbeiteten Unterlagen.“Alle Beteiligten hätten während der Planung mehr miteinander reden müssen. „Aber ich will niemanden kritisieren“, so Winter.
Nicht zu vergessen sei die Problematik in Höchstädt rund um das Bürgermeisteramt: Neuwahl 2014, Erkrankung, Vertretung, wieder Neuwahl. „Das war eine unglückliche Geschichte. Alle haben sich bemüht, aber es ist ein Punkt, der zu Verzögerungen geführt hat – ohne jemandem einem Vorwurf zu machen“, so Winter.
Auch Raphael Zuber, zuständiger Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt Krumbach, bestätigt, dass intensive Gespräche mit allen Beteiligten stattfinden, aber „derzeit ist der zeitliche Horizont über die weiteren Planungsschritte noch nicht einzuschätzen“.