Der neue Mast bei Kühlenthal schließt Lücke
Gestern wurde ein 40 Meter hoher Funkmast aufgestellt
Kühlenthal Es ist nicht die erste ungewöhnliche Baustelle auf dem Höhenrücken im Bereich Fertigen (Gemeinde Kühlenthal) und Hirschbach. Dort oben drehen sich bereits zwei Windräder. Gestern fuhr wieder großes Gerät vor. Auch dieses Mal wurde ein hoher Mast errichtet – doch dieser dient nicht der Energiegewinnung, sondern sorgt letztendlich dafür, dass in Notfällen schnell Hilfe vor Ort ist.
Der Betonmast samt seiner zweigliedrigen Antennengabel obenauf schließt eine Lücke im Netz für den digitalen Behördenfunk. Damit können Polizei, Rettungskräfte und Feuerwehr deutschlandweit Nachrichten austauschen. Früher hatte jede Organisation eine eigene Frequenz. Im Augsburger Raum wurde der sogenannte BOS-Digitalfunk im März 2015 offiziell das neue Hauptkommunikationsmittel des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord.
Bei Überprüfungen des Netzes für den Digitalfunk zeigte sich aber, dass es Schwachstellen gab. Stefan Klein vom Landeskriminalamt erklärt: „In diesem Gebiet gab es zwei Funklöcher. Einmal im Bereich von Hirschbach und außerdem rund um Ehingen. Mit dem neuen Mast schlagen wir sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe.“Laut Klein wird damit das letzte Funkloch für den digitalen Behördenfunk im Landkreis geschlossen. Insgesamt sorgen somit 16 Funkmasten im Augsburger Land dafür, dass Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte problemlos miteinander kommunizieren können. Die Kosten für diese digitale Infrastruktur übernimmt der Freistaat. Klein schätzt, dass ein Mast samt den nötigen Stromleitungen auf rund 350000 Euro kommt.
In Kühlenthal gab es keine Probleme bei der Suche nach einem Standort. Klein erinnert sich: „Wir haben früh die Verantwortlichen der Gemeinde mit ins Boot geholt, die dem Standort schnell zugestimmt haben. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass der Mast mehr als einen Kilometer von der Wohnbebauung entfernt liegt.“