Das entsteht für 107 Millionen Euro
Die Arbeiten am 107-Millionen-Projekt nahe des Wertinger Stadtteils Prettelshofen gehen mit großer Geschwindigkeit voran. Ein besonders schwieriger Arbeitsschritt wird derzeit vorbereitet
Die Verdichterstation in Prettelshofen, das teuerste Bauprojekt der Wertinger Geschichte, nimmt zügig Gestalt an.
Wertingen Prettelshofen Mit einem Sondertransport kamen in der letzten Woche die beiden riesigen Trafos an, welche den Energieverbrauch der Verdichterstation in Prettelshofen bewerkstelligen werden. Für die 107 Millionen Euro teure Station, welche Ende 2019 in Betrieb gehen soll, werden gewaltige Mengen Strom notwendig sein. Die Anlage dient dazu, nach Inbetriebnahme den Druckverlust auszugleichen, den das Erdgas bei seiner Reise durch die beiden Leitungen CEL von Vohburg nach Senden und der Nordumgehung von Amerdingen über Wertingen nach Schnaitsee erfährt. Das Gas wird komprimiert und kann in größeren Mengen weiter transportiert werden. Das wird mit drei großen, elektrisch betriebenen Gasverdichter-Maschinen geschehen. Deren Leistungsbedarf ist gewaltig: Elf Megawattstunden verbraucht einer der Verdichter pro Stunde. Das ist mehr, als 150 durchschnittliche Einfamilienhäuser in einem ganzen Jahr verbrauchen.
Die beiden Trafos werden den Strom von der Hochspannungsleitung von 110 kV auf Mittelspannung mit 20 kV herunterregeln. Die beiden Geräte, größer als Kleintransporter, wurden vergangene Woche mit riesigen Spezialtransportern angeliefert. Sie sollen schon 2018 in Betrieb gehen.
Seit die Baustelle Ende vergangenen Jahres in Betrieb ging, hat sich schon viel getan auf dem Gelände, das etwas abseits und erhöht zum Dorf Prettelshofen liegt. Der alte Hohlweg wurde ausgebaut und asphaltiert, damit die Lastkraftwagen zum Gelände fahren können. Die Halle, in der die drei elektrischen Verdichter stehen werden, nimmt auch schon Gestalt an. Für das Gebäude wurden schon drei gewaltige Fundamente samt Bodenplatten aus- „Wir brauchen sehr schwere Fundamente, um später Vibrationen zu vermeiden“, sagt der stellvertretende Projektleiter, Torsten Kock. Nur so könnten die Maschinen später ruhig und sauber laufen.
Etwas abseits der Arbeiten ist an der Baustelle ein regelrechtes Containerdorf entstanden. Dort sind neben allerlei Gerätschaften auch Aufenthaltsräume für die Arbeiter aufgebaut – derzeit arbeiten 70 Mann und mehr auf der Baustelle. Neben der großen Halle, die später mit den Verdichtern das Herzstück der Anlage bilden soll, entstehen derzeit noch zwei weitere Gebäude. In einem wird die gesamte sekundäre Elektrotechnik untergebracht werden, erklärt Kock, etwa für die Gebäudetechnik. Im anderen wird später die Kontrollzentrale für die Anlage installiert werden. „Wir können die Station aber auch aus München fernsteugelegt. ern“, sagt Kock. Zudem werden im Betriebsgebäude noch Werkstätten und Büros untergebracht werden.
Für den vielleicht wichtigsten, sicher aber komplexesten Arbeitsschritt laufen derzeit schon erste Vorarbeiten: der Anschluss der Verdichterstation an die Gasleitungen. „Die Koordinierungsarbeiten laufen seit einem Jahr,“sagt Kock. In die Leitungen müssen besondere Teile eingesetzt werden, um den Anschluss zu ermöglichen. Wenn ein geeignetes Zeitfenster gefunden ist, muss es sehr schnell gehen. Denn permanent fließt Gas durch die Leitungen, und dieses wird von diversen Verbrauchern erwartet, darunter große Firmen, die nicht auf den stetigen Zustrom verzichten können. Doch Kock ist zuversichtlich, dass ein gutes Zeitfenster gefunden werde, in dem die wichtige Arbeit durchgeführt werden könne.
Im Handelsstreit zwischen der EU und den USA kommt es zu erhöhten Zöllen auf rund 300 Produkte. Wer eine in Amerika gefertigte Harley Davidson kaufen will, wird künftig womöglich draufzahlen müssen. Auch andere Motorräder, Schiffe und Boote, Whisky und Jeans könnten sich durch die Zusatzzölle für die Verbraucher verteuern.
Wirklich heftig wird es aber im Lebensmittelbereich. Erdnussbutter und Kidneybohnen sind auch im Zollpaket enthalten. Wir ahnen Fürchterliches. Werden diese beiden Produkte, die in Bayern neben Bier ja quasi zum Grundnahrungsmittel gehören, künftig nur noch für die obersten Zehntausend erschwinglich sein? Wird das Chili con carne künftig ohne Bohnen auskommen müssen? Wird sich der Ottonormalverbraucher künftig nur noch einen Teelöffel Erdnussbutter im Jahr leisten können – und das auch nur an hohen Feiertagen? Na, wenn das mal nicht zur Revolution führt...