Diese Melodien berühren die Seele
Mit ihrer Klangreise waren die Musiker Robert Haas und Markus Kerber in der Binswanger Pfarrkirche St. Nikolaus zu Gast. Warum die Besucher diese mit einem Lächeln verließen
Binswangen Das Lächeln, das beim Verlassen der Pfarrkirche St. Nikolaus auf den Gesichtern der über 80 Zuhörer liegt, beweist: Markus Kerber und Robert Haas haben ihr Ziel erreicht. Handgemacht ist die Musik, die sie ihren Zuhörern bieten, da kommt nichts vom Band an diesem Abend. Sämtliche Lieder, die im Binswanger Gotteshaus erklingen, stammen von Robert Haas. Und die Konzertbesucher dürfen immer wieder selbst zum von ihm mitgebrachten Liederbuch greifen und mitsingen. Lieder, die sie teils schon aus Gottesdiensten kennen. Manche kennen sogar die Texte auswendig. Und so mancher wünscht sich beim Mitsingen der eingängigen Melodien, dass es noch viel mehr Strophen davon gäbe. Doch an die letzte schließt sich noch ein instrumentales Nachspiel an, bei dem die Gedanken ebenso fließen können, wie es die Musik vormacht. Zum Beispiel beim Segenslied, bei dem sie vorher die Worte sangen: „All das wünsch ich dir und mir.“Die meisten der Stücke sind sowieso instrumental. Laute, schnell gespielte Passagen, welche zur Hektik des Alltags passen, wechseln sich mit sanften Abschnitten ab. Die führen die Gedanken vom Kopfkino wieder in die Pfarrkirche zurück. Der Wunsch, den Liedermacher Robert Haas vor Beginn äußert, geht in Erfüllung: „Ich wünsche mir, dass die Menschen berührt sind, von der Musik und von den Gedichten.“Ulrich Behrens trägt diese Gedichte vor. Da geht es um Grenzen, oder in einem chinesischen Märchen um die Liebe, die sogar einen Krieg verhindern kann. Der Leiter der Außenstelle der Eheund Familienseelsorge in Donauwörth ist auch Gastgeber an diesem Abend, stellt am Anfang seinen Freund und Kollegen Robert Haas vor, der ebenfalls beim Bistum als Ehe- und Familienseelsorger tätig ist, zusätzlich noch als Referent für Kirchenmusik. Allerdings legt er kommendes Jahr ein Sabbatjahr ein, in dem er noch mehr Musik machen will. Unter anderem will er an einem Buch mit Liedern für Kindertagesstätten arbeiten: „Ich habe gefragt, was gebraucht wird und habe wunderbare Ideen geschenkt bekommen“, gibt Haas einen Einblick. Bei der Vorstellung Markus Kerber fängt Ulrich Behrens zu Schwärmen an: „Alles was spiel- und blasbar ist, klingt aus seinem Mund einfach wunderbar.“Die Zuhörer können das bestätigen, nachdem der Künstler immer wieder zwischen Flöten, Saxophon und verschiedenen indischen BansuriFlöten wechselt, während Robert Haas am Keyboard die Melodien alleine weiterführt. Andrea Häußler hatte die Organisation vor Ort überAugsburg nommen. „Jedes Jahr gibt es ein Klangreisen-Konzert im Dekanat“, erklärt Robert Haas, in diesem Jahr sogar zwei. Wer den Abend in Binswangen also verpasst hat oder nochmal die „Klangreise für die Seele“erleben will, kann am Tag der Deutschen Einheit, am 3. Oktober, um 19 Uhr im Münster in Donauwörth dabei sein. Die meisten der Lieder sind auch auf der CD „Klangreise 2“zu hören. Die CDs des Musikmavon chers, die sonst nur auf der Homepage robert-haas.de zu bekommen sind, gab es auch vor Ort. Und im Frühjahr, am 16. März, ist im Binswanger Schillinghaus ein Workshop geplant. Wer Lust hat, im Chor Wunsch- und Segenslieder kennenzulernen, mehrstimmig mitzusingen und am Abend beim Konzert – wieder in der Pfarrkirche St. Nikolaus – zu präsentieren, den ermuntert Robert Haas herzlich dazu.