Das Dillinger Land ist unterrepräsentiert
Fußball Nur sieben der insgesamt 29 Vereine aus den Kreisligen West und Nord kommen aus der Region
Landkreis 52 Kilometer sind es auf dem kürzesten Weg von Wertingen nach Hainsfarth. Der Stadtteil von Oettingen im Landkreis DonauRies liegt an der schwäbisch-mittelfränkischen Grenze und ist der nördlichst gelegene Ort vor den insgesamt 14 Vereinen, die in der Fußball-Saison 2018-2019 in der Kreisliga Nord vertreten sind. Der TSV Wertingen hingegen ist auf der Fußball-Landkarte seiner Spielklasse ganz im Süden zu finden (siehe nebenstehende Grafik unten) und hat aufgrund der Tatsache, dass elf der 14 Klubs aus dem Landkreis Donau-Ries kommen, im Durchschnitt zu den Auswärtsspielen die weitesten Strecken zurückzulegen. In der Kreisliga West trifft dies gleichermaßen auf den TSV Haunsheim und den BC Schretzheim zu. Beide Vereine aus dem Dillinger Land liegen in ihrer Spielklasse im „hohen Norden“und müssen für ihre weiteste Fahrt nach Mindelzell jeweils 53 Kilometer Anreise in Kauf nehmen.
Dies zu den geografischen Rahmenbedingungen beider Kreisligen im Fußball-Kreis Donau. Insgesamt 29 Vereine sind dort beheimatet. Wobei der Landkreis Dillingen heuer mit nur sieben Klubs so schwach wie lange nicht vertreten ist. Grund dafür sind die Abstiege des SV Aislingen und des SV Holzheim aus der Kreisliga West sowie der SG Unterringingen aus der Kreisliga Nord. Zudem hat keiner der zahlreichen Kreisklassen-Vereine den Sprung nach oben geschafft. Die SSV Dillingen scheiterte in der Relegation. Ebenfalls hoch gehandelte Mannschaften wie die des SV KicklingenFristingen (Kreisklasse Nord II) oder das Team von Türk Gücü Lauingen (Kreisklasse West II) schafften es nicht einmal in die Zusatzrunde „Relegation“, um hier zu sorgen, dass der Landkreis Dillingen in der Kreisliga-Gesamtbilanz besser aufgestellt wäre. Wie bereits erwähnt, stellt der Landkreis Donau-Ries von den insgesamt 29 Vereinen elf, zehn kommen aus dem Landkreis DonauRies. Sieben davon sind allein im ehemaligen Altlandkreis Nördlingen zu finden. Mit zehn Mannschaften folgt der Landkreis Günzburg, was die Quantität anbelangt, an zweiter Stelle. Als „Exot“kommt Aufsteiger SSV Neumünster-Unterschöneberg hinzu. Die Meister der Kreisklasse West II, der politisch zur Großgemeinde Altenmünster im Landkreis Augsburg gehört, ersetzt quasi den Lokalrivalen SC Altenmünster, dem bekanntlich über die Relegation der Aufstieg in die Bezirksliga Nord geglückt ist.
Während die Rieser und Günzburger Vereine über zahlreiche Lokalderbys in der kommenden Saison wahrlich nicht klagen können, sieht es für die sieben Kreisligisten aus der Dillinger und Wertinger Region diesbezüglich nicht zu gut aus. Grund dafür ist, dass die sieben ver- bliebenen Klubs in zwei Kreisligen zu finden sind. Der neue Kreisspielleiter Franz Bohmann aus Wertingen-Bliensbach hätte es natürlich gerne gesehen, wenn er alle „unter einem Dach“hätte einordnen können. Doch die geografische Lage lässt dies nicht zu. Der Landkreis Dillingen liegt genau in der Mitte zwischen der Günzburger Region und dem Kreis Donau-Ries. Deshalb betont Franz Bohmann: „Die Vereine aus dem Dillinger Land sind immer diejenigen, die wir je nach Gesamtsituation im Norden oder im Westen einteilen können, ja müssen.“Will heißen, dass sich zum Beispiel ein VfR Jettingen (Landkreis Günzburg) gedanklich nie mit einer Versetzung von der West- in die Nordliga beschäftigen muss, was aber auch für den Donau-Ries-Klub FC Maihingen zutrifft. Dieser wird – sofern er die sportliche Qualifikation dafür hat – stets der Kreisliga Nord zugeordnet werden. (her)
Aufsteiger SSV Neumünster als „Exot“