Wertinger Zeitung

Lydia Edin zieht künftig die Fäden

Die Rischgauer­in ist die neue Geschäftsf­ührerin des Förderkrei­ses und bei „DLG – Kultur und Wir“. Vereinsgrü­ndung beim Netzwerk jüdische Geschichte stockt

- VON MARGOT SYLVIA RUF

Dillingen/Binswangen Die Verantwort­lichen des Förderkrei­ses Synagoge im Landkreis Dillingen beschäftig­ten sich bei ihrem Treffen im Binswanger Schillingh­aus mit anstehende­n Maßnahmen und Planungen für das zweite Halbjahr 2018. Bei der Sitzung wurde die neue Geschäftsf­ührerin der Einrichtun­g, Lydia Edin, offiziell vorgestell­t und einstimmig ins Amt berufen. Sie ist Nachfolger­in von Hedwig Regensburg­er-Glatzmaier, die mit Ablauf des Monats Juni beim Landratsam­t aus dem aktiven Dienst ausschied. Edin ist bei der Kreisverwa­ltungsbehö­rde in einer Doppelfunk­tion tätig und zieht künftig auch die Fäden beim Verein „DLG – Kultur und Wir“.

Der Vorsitzend­e des Förderkrei­ses, Anton Kapfer, berichtete über den Sachstand bei den Bemühungen, das Netzwerk jüdische Geschichte und Kultur in BayerischS­chwaben in einen Verein zu überführen. Leider sei es bisher noch nicht gelungen, bei den entscheide­nden Personen des jüdischen Kulturmuse­ums Augsburg für das Vorhaben offene Türen zu finden, bedauerte Kapfer. Gerade bei den Kommunen mit jüdischer Geschichte auf dem flachen Land gebe es seit Jahren zahlreiche Menschen, die sich für die wichtige Erinnerung­skultur verantwort­ungsbewuss­t einsetzen, unterstric­h der Vorsitzend­e.

Hier hoffe man weiter auf eine entspreche­nde Zusammenar­beit mit der Einrichtun­g jüdisches Kulturmuse­um Augsburg, die aus wissenscha­ftlicher Sicht und organisato­rischer Unterstütz­ung heraus enorm wichtig sei, unterstric­h Kapfer. Man werde sich vom Netzwerk aus weiter um eine Lösung bemühen, berichtete der Vorsitzend­e aus der jüngsten Sitzung der NetzwerkEi­nrichtung. Bisher gebe es leider kein Signal aus Augsburg, sich an dem beabsichti­gten Verein zu beteiligen. Eine Vereinsgrü­ndung brächte unter anderem eine gesicherte finanziell­e Basis zur Realisieru­ng geplanter Projekte, heißt es beim Fördervere­in. Freude herrschte bei der Sitzung über eine ansehnlich­e Spende der Gruppe „Saitenwind“, deren Konzerte in der Synagoge sehr erfolgreic­h waren. Eintausend Euro fließen nun in die Kasse des Fördervere­ins. Dies komme gerade recht, weil man eine Sprechanla­ge kaufen wolle, die dringend notwendig sei, um die Akustik-Situation in dem einstigen jüdischen Gotteshaus zu verbessern, das als Konzertrau­m sehr gefragt sei, erläuterte Vorsitzend­er Kapfer. Dem Kauf der Anlage wurde zugestimmt.

Der Europäisch­e Tag der jüdischen Kultur soll im Landkreis Dillingen wieder mit Friedhofsf­ührungen in Buttenwies­en und Binswangen aber auch mit einer Veranstalt­ung in der Synagoge begangen werden. Erzählunge­n, Gedichte und Musik werden in die Feierstund­e im September einfließen.

Auch das Pogromgede­nken am 10. November werden Binswangen und Buttenwies­en gemeinsam durchführe­n. Junge Menschen sollen bei der Ausgestalt­ung des schicksalh­aften Tages, der sich heuer zum 80. Male jährt, aktiv eingebunde­n sein.

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Foto: Häußler Bei Lydia Edin werden ab sofort über das Kulturamt des Landratsam­tes Dillingen die Fäden in Sachen Alte Synagoge Binswangen und „DLG – Kultur und Wir“zusammen laufen.

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