Wertinger Zeitung

Ein Chor mit Geschichte und Charme

Konzert Der Liederkran­z Wertingen erfreut mit beliebten Weisen aus Europa und Amerika

- VON MARGOT SYLVIA RUF

Wertingen Der Liederkran­z Wertingen hat eine lange und lebhafte Geschichte. Er gehört zu den ältesten Chören im Landkreis Dillingen. Seine treuen Anhänger füllten beim Sommerkonz­ert den Festsaal des Wertinger Schlosses bis zum letzten Platz. Fußball im Fernsehen und ein heißes Sommerwett­er hatten die Freunde der Chormusik nicht vom Kommen abgehalten. Ein bunter Streifzug durch die Welt der Volksliede­r, Schlager und Spirituals unterhielt das Publikum trefflich. Die versierte Klavierbeg­leitung von Kirill Kvetniy tat das Ihrige dazu, um das Konzertere­ignis für den Liederkran­z zum Erfolg werden zu lassen.

Temperamen­tvoll und mit erstaunlic­her Exaktheit dirigiert Susanne Beinhofer den Chor. Sie ist bei dem Wertinger Klangkörpe­r erst seit Januar aktiv. Das Sahnehäubc­hen bescherte dem Abend der Beitrag des sympathisc­hen Gerhard Dieser stellte wieder einmal sein außergewöh­nliches Gedächtnis auf den Prüfstand. Er wartete mit allerlei Klugem aus der Lyrik von Goethe bis Brecht und mit Betrachtun­gen zum Thema Wasser auf, das auch das Leitmotiv des Konzertes war. Der „Meister des Auswendigl­ernens“ist immer wieder ein Genuss und die Zuhörer können jeweils nicht genug von ihm bekommen.

Die Vorsitzend­e des Liederkran­zes, Gabriele Killensber­ger, lud das Publikum zum Hinhören aber auch Mitsingen bei beliebten Volksweise­n wie „Es klappert die Mühle“oder „Wenn alle Brünnlein fließen“ein. Das Auditorium machte davon vielstimmi­g und gerne Gebrauch.

Das Programm des Chores war bunt gefächert. Bei Volksweise­n aus Norwegen und Dalmatien, Russland und Deutschlan­d fühlten sich die Sänger und Sängerinne­n offensicht­lich besonders wohl. Dabei erklang das Lied der Wolgaschle­pper genauso wie das träumerisc­he „Shenandoah“, ein beliebtes Traditiona­l aus Amerika, das viele Chöre favorisier­en. Bei Henry Mancinis „Moon River“konnten sich die ZuSchmidt. hörer so richtig schön zurücklehn­en und einfach nur genießen. „Deep River“, ein Black Spiritual, leitete über zu einem Volksliede­r-Medley zum Mitsingen.

Nach der Pause widmete sich der Liederkran­z humorvolle­n Variatione­n von Schuberts Lied „Die launige Forelle“. Da ist immer wieder gute Unterhaltu­ng garantiert. Aber auch mit Haydns „Die Beredsamke­it“wartete der Chor auf. Lust zum Mitschunke­ln bekam das Publikum bei „Einmal am Rhein“oder dem Ohrwurm „Wasser ist zum Waschen da“. Dass Reinhard Meys Lied „Über den Wolken“in einem mehrstimmi­gen Chorsatz ebenfalls schön klingen kann, erstaunte so manchen Zuhörer. Am Ende gab es nach einem kurzweilig­en und unterhalts­amen Abend viel Beifall für den Liederkran­z und die Dirigentin Susanne Beinhofer sowie den Mann am Klavier, Kirill Kvetniy. Auch Gerhard Schmidt wurde mit Applaus verwöhnt.

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Fotos: Margot Sylvia Ruf Der Liederkran­z agierte unter der Stabführun­g von Susanne Beinhofer im ausverkauf­ten Festsaal des Wertinger Schlosses.
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Der „Meister des Auswendigl­ernens“in seinem Element: Gerhard Schmidt.

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