Wertinger Zeitung

Wer zahlt mit für den Umbau am Zeltplatz?

Immer mehr Gruppen wollen einen Termin in der Rücklenmüh­le. Der Landkreis plant eine Sanierung mit Neubau für 4,4 Millionen Euro. Das Gelände wird auch von der Stadt Augsburg genutzt. Doch die hüllt sich in Schweigen

- VON JANA TALLEVI

Zusmarshau­sen Ob Zeltlager nur für Mädchen, Ferienbetr­euung der Stadt Gersthofen oder Ferienfrei­zeit des Kreisjugen­drings: Immer mehr Gruppen wollen einen Termin auf dem Zeltplatz Rücklenmüh­le. Nach rechnerisc­hen 3700 Belegungst­agen im vergangene­n Jahr sind in diesem Jahr bereits Buchungen für 5100 Belegungst­age eingegange­n. Diese Zahlen hörten die Mitglieder des Jugendhilf­eausschuss­es im Landkreis auf ihrer Sitzung von Fachbereic­hsleiterin Doris Stuhlmille­r. Ein Grund mehr, die Kapazitäte­n auszubauen, wie es der Landkreis vorhat, fand Landrat Martin Sailer.

Wie berichtet, soll auf dem Zeltplatz des Kreisjugen­drings (KJR) in großem Stil umgebaut und saniert werden. Nicht mehr nur die Sommermona­te sollen genutzt werden können. Ein ganz neues Übernachtu­ngshaus soll Jugendgrup­pen das ganze Jahr über Platz bieten. Zudem sollen das bestehende Sanitärgeb­äude saniert und die Freifläche mit festen Zelthäusch­en ganz neu gestaltet werden. Am liebsten wäre es Kreisbaume­ister Frank Schwindlin­g gewesen, er hätte dem Jugendhilf­eausschuss nun schon den fertigen Bauantrag präsentier­en können – doch dafür gebe es noch zu viele bürokratis­che Hürden zu überwinden, so der Fachmann aus dem Landratsam­t.

Zu den offenen Fragen gehört, wer sich an dem Projekt für etwa 4,4 Millionen Euro beteiligen könnte. Schon seit Langem laufen da Gespräche mit der Stadt Augsburg. Vor 35 Jahren hatten sich Stadt und Landkreis einmal auf eine Teilung der Kosten für den Unterhalt des Zeltplatze­s geeinigt. Ob die Stadt aber auch bei einem derart großen Umbau dabei ist, ist noch unklar. Es müsste ja nicht gleich eine Beteili- von 50 Prozent sein, so der Landrat. Doch sollte die Stadt Augsburg sich am Ende überhaupt nicht beteiligen, dann würden Gruppen aus der Stadt nach dem Umbau für einen Aufenthalt wohl so viel zahlen müssen wie Organisati­onen von außerhalb – das heißt, deutlich mehr als aktuell. Bis zum Zeitpunkt der Sitzung hatten weder Politik, Verwaltung noch Stadtjugen­dring auf wiederholt­e Nachfragen aus dem Landkreis geantworte­t.

Doch noch weitere Organisati­onen und Verbände könnten einen Zuschuss zu dem Projekt geben, bei dem es aber nicht um „goldene Wasserhähn­e“geht, so Frank Schwindlin­g auf Nachfrage von Gabriele Olbrich-Krakowitze­r (ÖDP) zu den hohen Kosten. Die Bauverwalt­ung sei jedoch stets darauf begung dacht, bei der Umsetzung eines Vorhabens lieber auf Qualität zu setzen, als hinterher mehr als nötig in den Unterhalt stecken zu müssen. Tatsächlic­h könnten Zuschüsse in Höhe von gut 300 000 Euro aus dem europäisch­en Leader-Programm und vom Erholungsg­ebietevere­in EVA kommen. In Kontakt treten möchte KJR-Geschäftsf­ührerin Sabine Landau auch mit der Aktion Mensch, die barrierefr­eie Vorhaben dieser Art ebenfalls unterstütz­t.

Schwindlin­g rechnet nun damit, dass im kommenden Januar der Bauantrag und die Förderantr­äge eingereich­t werden können, im Herbst nächsten Jahres könnte dann mit dem Umbau begonnen werden. Zwei Jahre sind dafür inklusive der Herstellun­g der Freifläche­n veranschla­gt.

 ?? Archivfoto: Andreas Lode ?? Am Jugendzelt­platz Rücklenmüh­le des Kreisjugen­drings muss saniert werden. Der Landkreis will nun das Areal gleich ganzjährig nutzbar machen. Das kostet. Noch ist der Landkreis auf der Suche nach Fördermögl­ichkeiten. Von der Stadt Augsburg gibt es noch...
Archivfoto: Andreas Lode Am Jugendzelt­platz Rücklenmüh­le des Kreisjugen­drings muss saniert werden. Der Landkreis will nun das Areal gleich ganzjährig nutzbar machen. Das kostet. Noch ist der Landkreis auf der Suche nach Fördermögl­ichkeiten. Von der Stadt Augsburg gibt es noch...

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