Was für ein Theater in Buttenwiesen!
Junge Talente aus Bayern waren zu Gast im Zusamtal. Was haben sie hier gelernt?
Buttenwiesen Eine kleine, bunte Zeltstadt war während des vergangenen Wochenendes vor der Buttenwiesener Mehrzweckhalle aufgebaut. Muntere Jugendliche prägten das Bild. Von schwäbisch über oberbayrisch bis fränkisch die Dialekte, die in den Gesprächen zu hören waren. Die Stimmung war ausgezeichnet, beschäftigten sich die jungen Menschen ja auch mit ganz kreativen Dingen beim 26. Bayerischen Jugendtheatertreffen, das zum ersten Mal in Buttenwiesen ausgetragen wurde (wir berichteten).
Organisiert wurde es von Berta und Georg Bergmaier und Benedikt Dierl. 70 Jugendliche zwischen 14 und 28 Jahren nahmen an drei Arbeitskreisen teil, die vor allem am Samstag bis spät am Abend und am Sonntagvormittag angeboten waren. Während die einen Ausdrucksformen für das Kabarett kennenlernten, vertieften die anderen ihre bisherigen Kenntnisse im Arbeitskreis Schauspiel oder im „rituellen Spiel“. Jede Gruppe hatte rund 20 Teilnehmer und einen Anleiter mit professionellem Schauspielhintergrund.
Los ging es am Freitagabend mit dem Stück „Ein Münchner im Himmel“. In verschiedenen Genres gespielt, hielt es viele der jugendlichen Zuschauer vor Lachen nicht mehr auf den Plätzen. Wer kennt das Stück schon als Actionthriller, als Countrystück oder als ein Schauspiel aus dem Gangstermilieu?
Vier der jungen Schauspieltalente kamen aus Althegnenbach. Magdalena, Amy, Emma und Laura, alle um die 16 Jahre alt, waren das erste Mal dabei. Aufmerksam gemacht wurden sie von ihrer Regisseurin von der Jugendgruppe der „D´ Henaberger Bühne e.V.“. Normalerweise spielen sie dort mit ihren derzeitig zwölf Mitgliedern getextete, meist lustige Theaterstücke, wie zuletzt „Pension Schöller“. Auch die 16-jährige Theresa aus Manching war das erste Mal dabei. Sie war alleine von ihrer „Theaterbühne Manching e.V.“nach Buttenwiesen gekommen, fühlte sich aber sofort wohl in der Gruppe von Theaterbegeisterten.
In der Gruppe Schauspiel ging es zunächst mal um Übungen zum Kennenlernen und zum Vertrauen ins Gegenüber. Dabei wurde die Sinneswahrnehmung geschärft, weil jedes gute Schauspiel auf gutem Beobachten beruht. Spiele und Musikübungen halfen, die Mimik und Gestik zu trainieren und zu verfeinern. Unter dem Thema „Wie finde ich in meine Rolle?“fanden dann auch gleich Improvisationen statt, die den Teilnehmern zur Umsetzung zugerufen wurden. Beispielsweise musste ein kurzes Stück mit drei Gegenständen erfunden werden, das dann in verschiedenen Genres vorgespielt werden sollte. Mal war es in Zeitlupe zu sehen, dann in überschnellem Tempo, mal in Form einer Oper oder unterlegt mit Heavy Metal.
Am meisten Spaß gemacht hat den vier Mädels aus Althegnenbach das Zusammenspiel mit anderen, die sie vorher noch nicht kannten. Schnell war die Scheu abgebaut, sodass man in bunt gemischten Gruppen sehr vertraut schauspielern konnte. Da störten nicht mal die zwei Jungs, die mit in ihrer Gruppe waren, wie sie schmunzelnd bemerkten. (steg)