Claudia Stocker will wieder antreten
Die Lauinger FDP präsentiert ihre Bewerberin für die Kandidatur um das Amt des Rathauschefs. Die Vorsitzende der Stadtratsfraktion eröffnet damit den Wahlkampf
Lauingen Das Schafkopfturnier ist beendet, die Gäste des Sommerfestes der Lauinger FDP genießen am Sonntag Steak und Kuchen, trinken Bier und Kaffee, als Alois Jäger seine einleitenden Worte beginnt. „Wie Sie wissen“, sagt der Kreisvorsitzende und Lauinger Ortsvorsitzende der FDP/Liberale Bürger, „präsentieren wir nun den Bewerber, der sich am Mittwoch bei der Nominierung zur Wahl stellt.“Es geht um das Amt des Lauinger Bürgermeisters. Jäger nennt den Namen der Bewerberin: „Claudia Stocker.“Die Besucher klatschen, einer ruft „Jawohl!“, eine andere „Prima!“, während die Vorsitzende der Stadtratsfraktion nach vorne geht. Stocker war bereits 2014 zur Wahl angetreten und erhielt 36,6 Prozent der Stimmen.
Die Bürgermeisterwahl findet am 14. Oktober statt, parallel zur Landtagsund Bezirkstagswahl. Als FDPBezirkstagskandidat tritt Alois Jäger an – und Stocker steht für den Landtag zur Wahl. Sie ist Direktkandidatin im Stimmkreis Augsburg Land/ Dillingen und steht auf Platz drei der Liste der Liberalen in Schwaben. Bürgermeister können nicht auch Landtagsabgeordnete sein. Darauf geht Stocker in ihrer Rede ein: „Da stellt sich jetzt die Frage: Sie will in den Landtag. Und jetzt kommt sie und will Bürgermeisterin werden.“Die beiden Kandidaturen schlössen sich aber nicht aus. Bei ihrem Listen- platz müsste die FDP ein hohes zweistelliges Ergebnis, über 20 Prozent, erreichen, damit Stocker zum Zuge kommt.
In den Umfragen liegen die Liberalen bei sechs bis acht Prozent. Stocker erklärt, ihr sei es wichtig, auch im Landtagswahlkampf zu vermitteln, wofür die FDP steht. Außerdem knüpfe sie durch ihre Kandidatur Kontakte – und Kontakte in den Landtag könne man gerade als Bürgermeisterin gebrauchen. Zur Landtagswahl sagt sie noch: „Ich hoffe, dass Sie die FDP auch da unterstützen.“Dann kommt sie auf die Bürgermeisterwahl zu sprechen.
Die Neuwahl ist nötig, weil Lauingens Bürgermeister Wolfgang Schenk in der Stadtratssitzung am Dienstag, 10. Juni, im Alter von 59 Jahren zusammengebrochen ist und später im Günzburger Krankenhaus starb. „Das ist tragisch, und das lähmt vieles“, sagt Stocker. Schenks Tod habe „getroffen und betroffen gemacht“.
Nach einem Tod habe man das Gefühl, die Welt würde sich nicht mehr drehen. Doch die Welt drehe sich weiter, und auch in der Kommunalpolitik müsse es weitergehen. Deswegen sagt Stocker: „Ich bin bereit, und ich möchte Bürgermeisterin von Lauingen werden.“
Die Entscheidung, dass sie noch einmal antreten würde, sei relativ schnell gefallen, erklärt Stocker später. „Ich wollte es 2014. Und vom Grundsatz her hat sich da nichts geändert.“Noch dazu sei die Vorbereitungszeit dieses Mal sehr kurz. Sie könne auf der Wahl 2014 aufbauen. „36,6 Prozent gegen einen amtierenden Bürgermeister ist schon ein sehr gutes Ergebnis“, sagt Stocker.
Die offizielle Nominierung ist erst möglich, wenn die Bekanntmachung des Wahlleiters am Dienstag, 17. Juli, veröffentlicht wird. Alois Jäger erklärt, warum seine Partei bereits jetzt ihre Kandidatin vorstellt. „Am 17. beginnt die Zeit für die Nominierung. Und dass wir der Bewerberin davor die Chance geben, das bekannt zu machen, ist normal.“Claudia Stocker soll am Mittwoch, 18. Juli, von der Lauinger FDP nominiert werden. Die öffentliche Veranstaltung findet um 19 Uhr im Kannenkeller statt.
„Ich bin bereit, und ich möchte Bürgermeisterin von Lauingen werden.“Claudia Stocker, Bürgermeisterkandidatin