Klettern an Bäumen und Krabbeln über Wurzeln
Montessori-Kindergartenkinder machen in der Natur viele Erfahrungen
Wertingen Spaziergängern, Hundebesitzern und Nordic Walkern, die sich entlang des Wertinger Stadtwaldes bewegen, ist die MontessoriWurzelgruppe sicher schon aufgefallen. Hier spielen, lernen und arbeiten das ganze Jahr über die Kindergartenkinder der „Waldgruppe“. Sie sammeln dabei primäre Naturerfahrungen, spüren die Jahreszeiten „live und in Farbe“und lernen, sich achtsam gegenüber der Natur zu verhalten.
Um diese elementaren Erfahrungen auch den Montessori-Kindern zuteilwerden zu lassen, die sonst ihre Gruppenräume im Kinderhaus in Wertingen haben, machen sich auch die Sternen- und die Sonnengruppe für jeweils 14 Tage im Jahr „auf in den Wald“.
Die Pädagogin Maria Montessori hatte bereits zu ihrer Zeit festgestellt, dass Kinder viel zu weit von der Natur entfernt leben und zu wenig Gelegenheit haben, mit ihr in Berührung zu kommen oder gar direkte Erfahrungen mit ihr zu sammeln.
Um Kinder für ihre Umwelt zu sensibilisieren, sollen sie vor allem ihre Umgebung mit allen Sinnen erkunden können. „In unseren Naturwochen zeigt sich immer wieder, wie viele Möglichkeiten zum Spiel einfach in der Natur vorhanden sind. Ein Stock kann da oft das Spielzeug eines ganzen Vormittags sein“, erzählt Annette Ziegler, die Hausleitung des Wertinger Montessori-Kinderhauses, die mit ihrer Gruppe zwei Wochen „outdoor“verbrachte.
Motorische Herausforderungen finden sich im Wald ohnehin an jeder Ecke. Sei es das Klettern an Bäumen, das Balancieren auf Baumstämmen oder nur das NichtStolpern am wurzelreichen Boden.
Die Rituale des KindergartenTages bleiben natürlich trotzdem bestehen. So wird auch im Wald jeder Tag mit einem Morgenkreis begonnen. Besonders die Werteerziehung und die Sensibilisierung der Kinder für die Schönheit der Natur stehen laut den Verantwortlichen im Fokus der Naturwochen. „Kinder sind dafür sehr offen – wenn man sie nur lässt,“erklärt Kerstin Panitz, Erzieherin der Sonnengruppe. (pm)
„In unseren Naturwochen zeigt sich immer wieder, wie viele Möglichkeiten zum Spiel einfach in der Natur vorhanden sind.“Annette Ziegler, Montessori Kinderhaus