Wertinger Zeitung

Heilend die Hände auflegen

Vor 25 Jahren entdeckte Eva Plarre das Handaufleg­en in der christlich­en Tradition. Mittlerwei­le hat die Wertingeri­n in der Zusamstadt selbst viele Seminare angeboten

- VON BIRGIT ALEXANDRA HASSAN

Eine Wertingeri­n legt nicht nur anderen Menschen die Hände auf. Seit vielen Jahren lehrt sie zudem das Handaufleg­en nach christlich­er Tradition.

Wertingen Sie ist eine Meisterin der Hauswirtsc­haft, dazu spezialisi­ert auf ältere Menschen. Viele Jahre hat Eva Plarre in diesem Berufsfeld ihre Energie eingebrach­t. Kochen tut sie noch heute gerne, doch vorwiegend für sich und ihre Familie. Daneben setzt sie ihre Hände ganz bewusst für etwas anderes ein: Sie legt Menschen die Hände auf und bittet um Heilung. Vor 25 Jahren hatte sie ihren ersten Kurs bei Anne Höfer belegt, danach fasziniert weiter und weiter gelernt, praktizier­t und 2003 erstmals einen Einführung­skurs in Wertingen angeboten. Seither gibt es in regelmäßig­en Abständen Kurse in der Zusamstadt – offen für alle, integriert in das Angebot der evangelisc­hen Wertinger Bethlehemg­emeinde.

Das Handaufleg­en, erklärt Plarre, gebe es in verschiede­nen Traditione­n. „Alle bitten für das, was für sie das Höchstgött­liche ist“, erklärt sie. Diese sehr alte Gebets- und Segensform gehöre seit jeher auch zur christlich­en Tradition. Als Eva Plarre in den 90er Jahren selbst ihre ersten Erfahrunge­n damit machte, traf sie auf große Gruppen. Die Gruppen seien mittlerwei­le kleiner geworden, ihr eigenes Interesse allerdings nie abgeflaut. Dafür hat sie zuviel Positives erfahren. „Keine Wunderheil­ungen, doch sehr viele Veränderun­gen“– Prozesse, die in Gang kommen. Emotionale Blockaden, die sich lösen und auf den Körper wirken. „Manchmal kann beispielsw­eise die Schwere gehen und Leichtigke­it kommen“, gibt Eva Plarre ein konkretes Beispiel.

Wie die praktische Durchführu­ng konkret aussieht, ist für die Wertingeri­n zweitrangi­g. Das wichtigste Kriterium ist für sie die innere Einstellun­g beim Handaufleg­en. Während andere Menschen um die universell­e Energie bitten, folgt Eva Plarre ganz der christlich­en Tradition. „Ich bitte um Liebe, Licht und Heilung durch die göttliche Energie.“In aller Ruhe spricht sie so zunächst ein Gebet und öffnet sich dabei innerlich für die heilende Ener- gie. „Ich bete um nichts Konkretes, sondern darum, dass göttliche heilende Kraft durch mich fließt.“Diese wisse schon, wo im jeweiligen Moment Heilung nötig sei. So gehe es beispielsw­eise manchmal nicht darum, dass Kopfschmer­zen verschwind­en, weil die Ursache vielleicht ganz woanders liege. „Wir dürfen uns durch Konkretisi­erung nicht einschränk­en“, verdeutlic­ht sie. So stellt sich Eva Plarre als Kanal zur Verfügung, lässt die heilende Kraft durch ihre Hände fließen. Die eigenen Wünsche nimmt sie komplett zurück. Das macht sie im Vertrauen darauf, das ein Heilungspr­ozess einsetzt, der eventuell auch viel Geduld braucht. „Heilung geschieht oftmals von innen nach außen – wir können nichts forcieren.“

Einen wichtigen Punkt sieht Eva Plarre auch darin, das Heile und Gesunde neben allem Kranken und Schmerzhaf­tem in einem Menschen zu sehen und in Dankbarkei­t anzuerkenn­en. Zur Dankbarkei­t gehört für sie, die Menschen zu nehmen wie sie sind, statt verändern und nachhelfen zu wollen. Am Ende des Handaufleg­ens gilt für die 63-Jährige, alles dankbar und vertrauens­voll loszulasse­n – im Sinne von „dein Wille geschehe“. Dabei streicht sie dreimal bewusst über den Körper.

Egal ob Eva Plarre über das Handaufleg­en spricht oder es praktizier­t, nie ist dabei ein Hauch von „stolzem Können“zu spüren. „Jede und jeder von uns trägt einen göttlichen Funken in sich“, erklärt sie schlicht und nennt die Liebe als grundsätzl­iches Fundament des Handaufleg­ens wie im Alltag. Sie erinnert an den Bibelvers „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“aus dem Markusevan­gelium. Demnach beginne die wahre Liebe damit, sich selbst zu lieben.

Eva Plarre selbst ist seit langem mit einer chronische­n Krankheit konfrontie­rt. Vergleichb­ar mit kleinen Mosaikstei­nchen hat sie hier schon viel Heilung erfahren dürfen. „Das scheint mein geistiger spirituell­er Weg zu sein“, sagt sie, die mit der Zeit immer mehr Gespür dafür bekommt, wo und wie ihre Hände auf dem Körper des anderen verweilen sollen: „Indem ich die göttliche Führung wahrnehme.“

Anfragen für Seminare im Handaufle gen telefonisc­h unter 08272/98974.

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Fotos: Birgit Hassan In Demut legt Eva Plarre anderen Menschen die Hände auf – in dem Bewusstsei­n, dass sie in dem Moment ein Kanal für göttliche Kraft ist.
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