Heilend die Hände auflegen
Vor 25 Jahren entdeckte Eva Plarre das Handauflegen in der christlichen Tradition. Mittlerweile hat die Wertingerin in der Zusamstadt selbst viele Seminare angeboten
Eine Wertingerin legt nicht nur anderen Menschen die Hände auf. Seit vielen Jahren lehrt sie zudem das Handauflegen nach christlicher Tradition.
Wertingen Sie ist eine Meisterin der Hauswirtschaft, dazu spezialisiert auf ältere Menschen. Viele Jahre hat Eva Plarre in diesem Berufsfeld ihre Energie eingebracht. Kochen tut sie noch heute gerne, doch vorwiegend für sich und ihre Familie. Daneben setzt sie ihre Hände ganz bewusst für etwas anderes ein: Sie legt Menschen die Hände auf und bittet um Heilung. Vor 25 Jahren hatte sie ihren ersten Kurs bei Anne Höfer belegt, danach fasziniert weiter und weiter gelernt, praktiziert und 2003 erstmals einen Einführungskurs in Wertingen angeboten. Seither gibt es in regelmäßigen Abständen Kurse in der Zusamstadt – offen für alle, integriert in das Angebot der evangelischen Wertinger Bethlehemgemeinde.
Das Handauflegen, erklärt Plarre, gebe es in verschiedenen Traditionen. „Alle bitten für das, was für sie das Höchstgöttliche ist“, erklärt sie. Diese sehr alte Gebets- und Segensform gehöre seit jeher auch zur christlichen Tradition. Als Eva Plarre in den 90er Jahren selbst ihre ersten Erfahrungen damit machte, traf sie auf große Gruppen. Die Gruppen seien mittlerweile kleiner geworden, ihr eigenes Interesse allerdings nie abgeflaut. Dafür hat sie zuviel Positives erfahren. „Keine Wunderheilungen, doch sehr viele Veränderungen“– Prozesse, die in Gang kommen. Emotionale Blockaden, die sich lösen und auf den Körper wirken. „Manchmal kann beispielsweise die Schwere gehen und Leichtigkeit kommen“, gibt Eva Plarre ein konkretes Beispiel.
Wie die praktische Durchführung konkret aussieht, ist für die Wertingerin zweitrangig. Das wichtigste Kriterium ist für sie die innere Einstellung beim Handauflegen. Während andere Menschen um die universelle Energie bitten, folgt Eva Plarre ganz der christlichen Tradition. „Ich bitte um Liebe, Licht und Heilung durch die göttliche Energie.“In aller Ruhe spricht sie so zunächst ein Gebet und öffnet sich dabei innerlich für die heilende Ener- gie. „Ich bete um nichts Konkretes, sondern darum, dass göttliche heilende Kraft durch mich fließt.“Diese wisse schon, wo im jeweiligen Moment Heilung nötig sei. So gehe es beispielsweise manchmal nicht darum, dass Kopfschmerzen verschwinden, weil die Ursache vielleicht ganz woanders liege. „Wir dürfen uns durch Konkretisierung nicht einschränken“, verdeutlicht sie. So stellt sich Eva Plarre als Kanal zur Verfügung, lässt die heilende Kraft durch ihre Hände fließen. Die eigenen Wünsche nimmt sie komplett zurück. Das macht sie im Vertrauen darauf, das ein Heilungsprozess einsetzt, der eventuell auch viel Geduld braucht. „Heilung geschieht oftmals von innen nach außen – wir können nichts forcieren.“
Einen wichtigen Punkt sieht Eva Plarre auch darin, das Heile und Gesunde neben allem Kranken und Schmerzhaftem in einem Menschen zu sehen und in Dankbarkeit anzuerkennen. Zur Dankbarkeit gehört für sie, die Menschen zu nehmen wie sie sind, statt verändern und nachhelfen zu wollen. Am Ende des Handauflegens gilt für die 63-Jährige, alles dankbar und vertrauensvoll loszulassen – im Sinne von „dein Wille geschehe“. Dabei streicht sie dreimal bewusst über den Körper.
Egal ob Eva Plarre über das Handauflegen spricht oder es praktiziert, nie ist dabei ein Hauch von „stolzem Können“zu spüren. „Jede und jeder von uns trägt einen göttlichen Funken in sich“, erklärt sie schlicht und nennt die Liebe als grundsätzliches Fundament des Handauflegens wie im Alltag. Sie erinnert an den Bibelvers „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“aus dem Markusevangelium. Demnach beginne die wahre Liebe damit, sich selbst zu lieben.
Eva Plarre selbst ist seit langem mit einer chronischen Krankheit konfrontiert. Vergleichbar mit kleinen Mosaiksteinchen hat sie hier schon viel Heilung erfahren dürfen. „Das scheint mein geistiger spiritueller Weg zu sein“, sagt sie, die mit der Zeit immer mehr Gespür dafür bekommt, wo und wie ihre Hände auf dem Körper des anderen verweilen sollen: „Indem ich die göttliche Führung wahrnehme.“
Anfragen für Seminare im Handaufle gen telefonisch unter 08272/98974.