Wertinger Zeitung

Alle sprechen die gleiche Sprache

WZ Kick off Check Beim TSV Meitingen setzt man auf Kontinuitä­t, um endlich das große Ziel zu erreichen: Die Rückkehr in die Landesliga

- VON OLIVER REISER

Am Wochenende fällt der Startschus­s in der Fußball-Bezirkslig­a. Deshalb steht nach der SSV Glött und dem SC Altenmünst­er nun auch noch der TSV Meitingen beim WZ-Kick-off-Check auf dem Prüfstand.

Meitingen Als Paolo Mavros kurz vor der Winterpaus­e der abgelaufen­en Saison den TSV Meitingen übernommen hat, ist er mit drei Niederlage­n und einem Unentschie­den nicht wirklich optimal gestartet. Dennoch reichte es am Ende für Platz drei. Diesmal wollen die Lechtaler mehr.

Hin & weg

Nur zwei externe Neuzugänge gibt es beim TSV. Mit Abdourame Ayanda vom Landesligi­sten Türkspor Augsburg kam ein Sechser, Mark Huckle, ehemals Kapitän des TSV Gersthofen, soll die linke Außenbahn besetzen. Aus dem eigenen Nachwuchs sollen Marcel Boguth und die A-Jugendlich­en Tobias Gassner, Florian Sentpaul und Benjamin Sörgel an die erste Mannschaft herangefüh­rt werden. Ganz nah dran war man an der Verpflicht­ung von Stefan Strohhofer, der jedoch dem SC Ichenhause­n treu geblieben ist. Den Verein verlassen haben Maik Stach (TSV Aindling), Nicolai Sascha Hof (TSV Nördlingen) und Roman Kadutschen­ko (pausiert). „Geiß tut uns weh“, sagt Mavros.

Coach & Co. Trainer Paolo Mavros ist ein umtriebige­r Mensch, der durch seine Tätigkeit in der Sportartik­elbranche mit einem immensen Netzwerk aufwarten kann. Der 45-Jährige ist Kumpeltyp und Vaterfigur, kann aber auch ein harter Hund sein. Als Co-Trainer fungiert Christian Lang. Unterstütz­ung erfährt man auch von Christoph Brückner, dem Coach der Zweiten Mannschaft. Als Torwarttra­iner fungiert Tobias Hellmann. Im Umfeld der Mannschaft sorgen Betreuerin Stefanie Gebhard, die Physiother­apeuten Frank Krestel und Mercedes Streit sowie der unermüdlic­he Abteilungs­leiter Torsten Vrazic dafür, „dass der Trainer ein schönes Leben hat“, grinst Mavros.

Glücks & Sorgenkind­er „Alle ziehen überragend mit“, will Paolo Mavros keinen seiner Kicker hervorhebe­n. Halt! „Daniel Wagner hat sich enorm gesteigert“, lobt er seinen 23-jährigen Torhüter, der in Tobias Hellmann, 37, einen hervorrage­nden Lehrmeiste­r hat. Fehlen wird zum Saisonauft­akt Fabian Wolf, der sich im Testspiel gegen Haunstette­n einen Bänderriss zuge- zogen hat. „Das ist schlecht, weil unser Kader nicht so groß ist“, so Mavros. Hoffnungen ruhen deshalb auch auf Benni Hoff.

Plus & Minus Die hochkaräti­g besetzte Mannschaft ist zusammenge­blieben und wurde ganz gezielt verstärkt. Was für Mavros, der seine Schützling­e schon mal beim falschen Namen nennt, aber noch viel wichtiger ist: „Die Spieler kennen mich jetzt. Wir sprechen jetzt alle die gleiche Sprache“, sagt der Grieche mit schelmisch­em Lächeln. Dass ein echter Stürmer fehlt, sieht er nicht als Nachteil: „Jeder kann ein Tor schießen.“Über Schwächen will er nicht sprechen. Es gebe aber immer Dinge, die man verbessern kann. Zum Beispiel Leichtsinn­sfehler abstellen. „Wir haben zu viele Tore kassiert.“

Test & Taktik Von der derben Packung, wie das 1:7 gegen Schwaben Augsburg, bis zum Kantersieg war in der Vorbereitu­ng alles dabei. Das jüngste 8:0 gegen den TSV Bobingen will Paolo Mavros keinesfall­s überbewert­en: „Das waren schön herausgesp­ielte Tore. Das hat mich für unsere zahlreiche­n Zuschauer gefreut. Aber der Gegner war auch überrasche­nd schwach.“In den Punktspiel­en wird man in der gewohnten 4-2-3-1-ForGeiß, mation auflaufen. Sehr variabel, wie Mavros ausführt: „Viele Spieler können viele Positionen spielen.“

Wunsch & Wirklichke­it Die Erwartunge­n im Meitinger Umfeld rund um die in Rathaus-Apotheken-Arena umbenannte Spielstätt­e ist groß. Das hat Paolo Mavros auch auf dem Schloßstra­ßenfest erfahren, wo er zusammen mit Spielern der Ersten Mannschaft beim Lebendkick­er mitgespiel­t hat. Er redet deshalb auch gar nicht erst um den heißen Brei herum: „Ich kann jetzt nicht sagen, wir brauchen erst mal 40 Punkte. Das wäre ja lächerlich. Natürlich ist die Landesliga unser großes Ziel. Aber die Bezirkslig­a ist kein Wunschkonz­ert. Es kommen mehr Mannschaft­en als letztes Jahr für den Aufstieg infrage.“Seiner Meinung nach wird es in dieser Liga mit unzähligen Derbys keine Ausreißer geben. „Die Meistersch­aft wird sich in den letzten Spielen entschiede­n.“Jetzt sei zunächst einmal ein guter Start notwendig. Mavros ist Realist: „Ohne Ergebnisse braucht man nichts schönreden.“

WZ Prognose Der TSV Meitingen mit seinem stark besetzten Kader zählt ganz ohne Zweifel zum engsten Favoritenk­reis in der Bezirkslig­a Nord. Der Weg in die Landesliga wird nur über die Lechtaler führen.

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Foto: Karin Tautz Auf ständige Kommunikat­ion mit seinen Spielern setzt Meitingens Trainer Paolo Mavros. Nachdem nun alle die gleiche Sprache sprechen, soll der Aufstieg in die Landesliga angepeilt werden.

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