Zwischen 2:0 und Zittern
Der FC Gundelfingen beendet mit dem Sieg im Kellerduell beim BCF Wolfratshausen seine Saisonstart-Negativserie
Janik Noller den letzten Ball aus der Gefahrenzone gedroschen hatte und der Schlusspfiff von Referee Thomas Wagner ertönte, war der Jubel groß. Mit 1:0 (0:0) hatten die Landesliga-Fußballer des FC Gundelfingen ihre ersten drei Punkte der Saison eingefahren und sorgte bei den Grün-Weißen für ausgelassene Stimmung. „Jetzt beginnt die Saison für uns erst richtig“, meinte ein sichtlich erleichterter FCGTrainer Martin Weng, dem es letztlich egal war, „ob es ein glücklicher Sieg war oder nicht. Diesmal hat jeder für jeden gekämpft, deshalb war der Dreier in Wolfratshausen verdient.“
„Für beide Mannschaft ist nach dem Fehlstart schon sehr viel auf dem Spiel gestanden. Deshalb galt es in der ersten Halbzeit erst mal darum, Fehler zu vermeiden“, erklärte Wolfratshausens Trainer Philipp Bönig später. Wobei der FCG im Abschnitt sogar einen Tick torgefährlicher war, obwohl sie ihren Stürmer Johannes Hauf nach 23 Minuten ersetzen mussten. Der hatte sich bei einem Spurt an den Oberschenkel gefasst und sofort signalisiert, dass die Partie für ihn beendet ist. „Eine Zerrung“, diagnostizierte der 18-Jährige selbst.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Oberbayern zusehends auf. „Jetzt sind wir da“, rief ihr Trainer Bönig zufrieden nach wenigen Minuten. Dass der Bayernliga-Absteiger aber – ähnlich wie die Gundelfinger – so seine Probleme im Torabschluss hat, wurde überdeutlich, als Salif Boubacar unverhofft an den Ball kam, dieser aber dem Stürmer vom Schienbein sprang und in den Armen von FCG-Keeper André Behrens landete. Andererseits hätten sich die Wolfratshauser in dieser Phase auch keineswegs beklagen dürfen, wenn sie bei schwül-warAls mem Wetter nur noch zu zehnt auf dem Platz gestanden hätten. Yasin Keskin beging am ihm vorbeilaufenden FCGler Jonas Schneider eine Tätlichkeit, als er ihn mit der flachen Hand seitlich am Kopf traf. Doch die Rote Karte ließ Schiedsrichter Wagner stecken. Als Grund nannte er später gegenüber Martin Weng, dass Schneider nicht im Gesicht getroffen wurde.
Der „Geschlagene“Schneider revanchierte sich auf seine Weise. An der Grundlinie ließ er zwei Wolfratshauser stehen, passte zurück auf den aus dem Mittelfeld kommenden Janik Noller – und der Ball schlug unter der Querlatte zum 0:1 ein. „Mir war klar, dass heute der gewinnt, der den ersten Fehler macht. Leider waren wir das“, ärgerte sich BCF-Coach Bönig hinterher und trauerte auch der vergebenen Ausgleichschance nach, als Aleksandar Spehar in der 84. Minuersten te bei einem Freistoß Maß nahm, FCG-Zerberus Behrens aber mithilfe der Latte das 1:1 verhinderte.
„Andererseits hatten wir auch einen Pfostenschuss durch Elias Weichler und beim Konter die Chance zum 0:2 durch Oguz Yasar“, verwies Weng auf die eigenen Möglichkeiten – und war froh, dass Referee Wagner das Zittern im grünweißen Lager beendete und die Partie abpfiff. (wab) BCF Wolfratshausen: Radic – Steinegger (81. Kantar), Hummel, Spehar, Keskin – Askovic Mittermeier (61. Schnabel), Po tenza, Gröschel, Kaygisiz – Onyemaeke (71. Bonic), Boubacar FC Gundelfingen: Behrens – Grötzinger, Schnelle (81. Brugger), Reutter, Weichler – Elze, Winkler (57. Yasar), Noller, Kühn, Schneider – Hauf (23. Padda) Schiedsrichter: Wagner (TV Freyung) Tor: 0:1 Noller (70.) Gelbe Karten: Onye maeke, Keskin, Potenza / Reutter Zu schauer: 90