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Im Sommer sind die Ufer der Seen in der Region voll mit Erholungssuchenden, denn der Landkreis Dillingen gilt als Badeparadies. Doch wegen der Hitze droht Ungemach
„Urlaub daheim“, so heißt eine neue Serie im Lokalteil unserer Zeitung. Eben haben die großen Ferien begonnen, und der Sommer macht seinem Namen bei Temperaturen von mehr als 30 Grad alle Ehre. Da bietet sich ein Sprung ins kühle Nass an. Der Landkreis Dillingen ist ein Eldorado für „Wasserratten“. Hier gibt es zahlreiche Baggerseen. Und auch Freibäder in Dillingen, Wertingen und Lauterbach laden zu einem Besuch ein. Aber wie ist die Wasserqualität der Seen in der Region? Dies ist Thema des ersten Teils unserer Serie. Landkreis Die Sonne scheint am wolkenlosen Himmel, die Temperaturen steigen im Landkreis Dillingen auf Werte deutlich über 30 Grad. Da bieten Schwimmen und Planschen im Wasser die beste Abkühlung: An einen See fahren, Handtuch ausbreiten und vielleicht noch ein Picknick machen – der Landkreis Dillingen ist ein Badeparadies. Und so mancher Schwimmer fragt sich nach dem Sprung ins kühle Nass, warum so viele Zeitgenossen in fremde Gefilde reisen, wenn das Gute doch so nah liegt.
Mancherorts in Europa gibt es Sorgen um die Wasserqualität. Wie schaut es da bei uns im Dillinger Land aus? Im Landkreis gibt es drei ausgewiesene EU-Badegewässer. Dabei handelt es sich laut Landratsamt Dillingen um den Auwaldsee bei Lauingen, den Gartnersee in Gundelfingen und den Peterswörther Wünschsee. Diese Einstufung erhalten die Seen wegen ihrer großen Besucherzahlen – und der anhaltenden Sauberkeit des Wassers. Für Letztere schreibt die Bayerische Badegewässerverordnung bestimmte Gütekriterien vor.
Zum einen bestimmt das Gesundheitsamt in Untersuchungen sogenannte Indikatorkeime, die auf Verunreinigungen hinweisen. Die Überprüfungen finden während der Badesaison in einem vorgegebenen Turnus statt. „Die Wasserproben werden von den Hygienekontrolleuren an den Stellen genommen, an denen sich in der Regel die meisten Badegäste aufhalten“, sagt Karina Frenzel-Dorschner vom Fachbereich Gesundheit des Landratsamts. Nach drei Tagen Bebrütungsdauer im Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit lägen dann die Ergebnisse vor.
Zum anderen spielen die Optik und Sichttiefe des Wassers eine wichtige Rolle. Die Sichtweite soll mindestens zwei Meter betragen, informiert das Gesundheitsamt. Auch die Temperatur und der pHWert gehören zur Untersuchung. Dabei ist eine Erhöhung der Wassertemperatur eher eine Gefahr für Fische als für den Menschen. Ein weiteres Kriterium ist die Hygiene. Dabei spielen neben natürlichen Gegebenheiten wie Tiere auch Abfälle und Verletzungsrisiken eine Rolle. Deshalb bittet das Landratsamt auf seiner Website um die Reinhaltung der Seen. „Der Sonnenschutz für die Haut sollte möglichst mindestens eine Stunde vor dem Sonnenbad aufgetragen werden“, sagt Karina Frenzel-Dorschner. Dadurch minimiere sich die Schlierenbildung auf der Wasseroberfläche.
Bei Hinweisen auf Verunreinigungen veranlasst das Gesundheitsamt weitere Untersuchungen. Die Hygienekontrolleure des Amtes suchen dann vor Ort nach der Ursache. Außerdem entnehmen die Kontrolleure engmaschigere Badewasserproben. Karina Frenzel-Dorschner sagt: „Im schlimmsten Fall muss ein Badeverbot ausgesprochen werden.“Grundsätzlich sei die Wasserqualität in den drei EU-Badeseen im Landkreis in den vergangenen Jahren immer ausgezeichnet gewesen.
Und auch für andere Seen in der Region stellt das Gesundheitsamt gute Noten aus. Wie Leiterin UtaMaria Kastner erläutert, werden in regelmäßigen Abständen auch der Schwenninger Badesee, der Gemeindeweiher in Sonderheim, die Schnelleseen bei Binswangen, der Silbersee in Schabringen sowie der Neuhof-See und der Wasserski-See in Gundelfingen untersucht. „Wir hatten hier immer eine ausgezeichnete Wasserqualität“, sagt Kastner. Der Landkreis Dillingen sei zweifelsohne „ein Badeparadies“.
Das Einzige, was der Gesundheitsamtsleiterin gegenwärtig Sorgen macht, ist eine Folge der großen Hitze. „Wir müssen hier auf die Blaualgenbildung aufpassen.“Die können sich bei den heißen Temperaturen schnell vermehren. Und die grünen Schlieren im Wasser können einem dann das Baden vermiesen. Bei Kontakt mit Haut und Schleimhäuten kann es zu Reizungen, Bindehautentzündungen und Ohrenschmerzen kommen. Beim Verschlucken des Wassers drohen unter anderem Übelkeit und Erbrechen. Die drohende Blaualgenentwicklung sieht Kastner gelassen. Die Baggerseen in der Region speisen sich aus Grundwasser, sagt Kastner. „Wir haben da weniger Probleme als andernorts.“»Diese Woche