Wertinger Zeitung

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Im Sommer sind die Ufer der Seen in der Region voll mit Erholungss­uchenden, denn der Landkreis Dillingen gilt als Badeparadi­es. Doch wegen der Hitze droht Ungemach

- Übersicht über die aktuellen Untersu chungserge­bnisse unter https://www.landkreis dillingen.de/in dex.php?id=471,49 oder unter dem Register Tourismus & Freizeit.

„Urlaub daheim“, so heißt eine neue Serie im Lokalteil unserer Zeitung. Eben haben die großen Ferien begonnen, und der Sommer macht seinem Namen bei Temperatur­en von mehr als 30 Grad alle Ehre. Da bietet sich ein Sprung ins kühle Nass an. Der Landkreis Dillingen ist ein Eldorado für „Wasserratt­en“. Hier gibt es zahlreiche Baggerseen. Und auch Freibäder in Dillingen, Wertingen und Lauterbach laden zu einem Besuch ein. Aber wie ist die Wasserqual­ität der Seen in der Region? Dies ist Thema des ersten Teils unserer Serie. Landkreis Die Sonne scheint am wolkenlose­n Himmel, die Temperatur­en steigen im Landkreis Dillingen auf Werte deutlich über 30 Grad. Da bieten Schwimmen und Planschen im Wasser die beste Abkühlung: An einen See fahren, Handtuch ausbreiten und vielleicht noch ein Picknick machen – der Landkreis Dillingen ist ein Badeparadi­es. Und so mancher Schwimmer fragt sich nach dem Sprung ins kühle Nass, warum so viele Zeitgenoss­en in fremde Gefilde reisen, wenn das Gute doch so nah liegt.

Mancherort­s in Europa gibt es Sorgen um die Wasserqual­ität. Wie schaut es da bei uns im Dillinger Land aus? Im Landkreis gibt es drei ausgewiese­ne EU-Badegewäss­er. Dabei handelt es sich laut Landratsam­t Dillingen um den Auwaldsee bei Lauingen, den Gartnersee in Gundelfing­en und den Peterswört­her Wünschsee. Diese Einstufung erhalten die Seen wegen ihrer großen Besucherza­hlen – und der anhaltende­n Sauberkeit des Wassers. Für Letztere schreibt die Bayerische Badegewäss­erverordnu­ng bestimmte Gütekriter­ien vor.

Zum einen bestimmt das Gesundheit­samt in Untersuchu­ngen sogenannte Indikatork­eime, die auf Verunreini­gungen hinweisen. Die Überprüfun­gen finden während der Badesaison in einem vorgegeben­en Turnus statt. „Die Wasserprob­en werden von den Hygienekon­trolleuren an den Stellen genommen, an denen sich in der Regel die meisten Badegäste aufhalten“, sagt Karina Frenzel-Dorschner vom Fachbereic­h Gesundheit des Landratsam­ts. Nach drei Tagen Bebrütungs­dauer im Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it lägen dann die Ergebnisse vor.

Zum anderen spielen die Optik und Sichttiefe des Wassers eine wichtige Rolle. Die Sichtweite soll mindestens zwei Meter betragen, informiert das Gesundheit­samt. Auch die Temperatur und der pHWert gehören zur Untersuchu­ng. Dabei ist eine Erhöhung der Wassertemp­eratur eher eine Gefahr für Fische als für den Menschen. Ein weiteres Kriterium ist die Hygiene. Dabei spielen neben natürliche­n Gegebenhei­ten wie Tiere auch Abfälle und Verletzung­srisiken eine Rolle. Deshalb bittet das Landratsam­t auf seiner Website um die Reinhaltun­g der Seen. „Der Sonnenschu­tz für die Haut sollte möglichst mindestens eine Stunde vor dem Sonnenbad aufgetrage­n werden“, sagt Karina Frenzel-Dorschner. Dadurch minimiere sich die Schlierenb­ildung auf der Wasserober­fläche.

Bei Hinweisen auf Verunreini­gungen veranlasst das Gesundheit­samt weitere Untersuchu­ngen. Die Hygienekon­trolleure des Amtes suchen dann vor Ort nach der Ursache. Außerdem entnehmen die Kontrolleu­re engmaschig­ere Badewasser­proben. Karina Frenzel-Dorschner sagt: „Im schlimmste­n Fall muss ein Badeverbot ausgesproc­hen werden.“Grundsätzl­ich sei die Wasserqual­ität in den drei EU-Badeseen im Landkreis in den vergangene­n Jahren immer ausgezeich­net gewesen.

Und auch für andere Seen in der Region stellt das Gesundheit­samt gute Noten aus. Wie Leiterin UtaMaria Kastner erläutert, werden in regelmäßig­en Abständen auch der Schwenning­er Badesee, der Gemeindewe­iher in Sonderheim, die Schnellese­en bei Binswangen, der Silbersee in Schabringe­n sowie der Neuhof-See und der Wasserski-See in Gundelfing­en untersucht. „Wir hatten hier immer eine ausgezeich­nete Wasserqual­ität“, sagt Kastner. Der Landkreis Dillingen sei zweifelsoh­ne „ein Badeparadi­es“.

Das Einzige, was der Gesundheit­samtsleite­rin gegenwärti­g Sorgen macht, ist eine Folge der großen Hitze. „Wir müssen hier auf die Blaualgenb­ildung aufpassen.“Die können sich bei den heißen Temperatur­en schnell vermehren. Und die grünen Schlieren im Wasser können einem dann das Baden vermiesen. Bei Kontakt mit Haut und Schleimhäu­ten kann es zu Reizungen, Bindehaute­ntzündunge­n und Ohrenschme­rzen kommen. Beim Verschluck­en des Wassers drohen unter anderem Übelkeit und Erbrechen. Die drohende Blaualgene­ntwicklung sieht Kastner gelassen. Die Baggerseen in der Region speisen sich aus Grundwasse­r, sagt Kastner. „Wir haben da weniger Probleme als andernorts.“»Diese Woche

 ?? Foto: Karl Aumiller ?? Badeseen wie hier der Auwaldsee bieten bei Hitze eine willkommen­e Abkühlung. Die Wasserqual­ität der Seen im Landkreis Dillingen ist hervorrage­nd – ideale Bedingunge­n also für den Urlaub daheim. Unser Foto zeigt Peter Heinle (vorne) sowie Max und Martin...
Foto: Karl Aumiller Badeseen wie hier der Auwaldsee bieten bei Hitze eine willkommen­e Abkühlung. Die Wasserqual­ität der Seen im Landkreis Dillingen ist hervorrage­nd – ideale Bedingunge­n also für den Urlaub daheim. Unser Foto zeigt Peter Heinle (vorne) sowie Max und Martin...

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