„Sie hatten eine Feuerwand vor sich“
Acht Häuser brennen rasend schnell aus. 550 Retter können nichts tun. Ist ein ICE schuld?
Siegburg Ein Böschungsbrand hat im nordrhein-westfälischen Siegburg rasend schnell auf mehrere Häuser übergegriffen und die Bewohner überrascht. Zahlreiche Menschen wurden verletzt, acht Häuser sind teils massiv beschädigt, die ICE-Strecke von Köln nach Frankfurt musste gesperrt werden. Wann die für Fernreisende und Pendler wichtige Strecke wieder für den Zugverkehr freigegeben wird, war am Dienstagabend noch unklar.
Erst nach mehreren Stunden hatten die rund 550 Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle. Auch ein Wasserwerfer der Bundeswehr und ein Hubschrauber wurden angefor- dert. „Die ersten Einsatzkräfte hatten quasi eine Feuerwand vor sich“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Durch die Trockenheit und die Hitze hätten die sich Flammen auf der Böschung sehr schnell ausbreiten können. Aus den Häusern schlugen Flammen und dichter Rauch. Laut Polizei mussten 40 Menschen von Rettungsdiensten betreut werden. Im Wesentlichen habe es sich dabei aber um Leute gehandelt, die wegen des Brandes schockiert gewesen seien und zum Beispiel Kreislaufprobleme bekommen hätten.
Die Leitstelle, die die Einsätze koordiniert, sprach am Abend von 28 Verletzten. Unter ihnen seien drei Schwerverletzte. Es handele sich dabei um 20 Anwohner, drei Feuerwehrleute und fünf Polizisten.
Die Stadt Siegburg teilte schon bald nach Ausbruch des Brandes mit, vermutlich habe ein vorbeifahrender Zug Funken geschlagen und so die Flammen entfacht. Später relativierte die Stadt diese Aussage und betonte, es seien auch andere Ursachen möglich. Die Bahn warnte vor voreiligen Schlüssen. Man könne „keine abschließende Aussage“zur Ursache des Böschungsbrands machen, sagte ein Sprecher. Experten müssten jetzt feststellen, inwieweit die Schienen und die Technik beschädigt worden seien. (dpa)