Finkbeiner investiert Millionen in Dillingen
In den nächsten Wochen wird die ehemalige Hausarzt-Praxis am Dillinger Bahnhof abgerissen. Und auch in Lauingen am Hirschareal und im Gewerbegebiet tut sich einiges
Die Erleichterung ist am Telefon hörbar: Nach vielen Monaten nimmt das Projekt der Firma Finkbeiner in Dillingen jetzt massiv Fahrt auf, freut sich Prokuristin Gabriele Finkbeiner. Wie berichtet, wird der Norma an der Großen Allee in Dillingen modernisiert und erweitert. Doch das ist noch nicht alles. Die ehemalige Arztpraxis daneben wird bereits in wenigen Wochen abgerissen und durch ein zweigeschossiges Gebäude ersetzt. Im ersten Stock entsteht eine große Kinderarztpraxis. Die Lauinger Kinderärzte, die bereits in der Dillinger Kardinal-von-Walburg-Straße eine Praxis betreiben, werden diese aufgeben und die über 300 Quadratmeter neue Praxis beziehen. Ein Aufzug führt dann in die neuen Räume von Dr. Andreas Fauser, Dr. Lothar Karolyi, Dr. Alexandra Sand und Dr. Dominik Hegele hinauf. Alle Räume der Praxis befinden sich auf einer Etage. Das sei nicht nur einfacher für den Praxisbetrieb, sondern auch sicherer für die jungen Patienten. Zudem sei der Dillinger Bahnhof direkt nebenan, der Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr also gegeben. „Ich freue mich sehr, wir haben eine tolle Zusammenarbeit mit den Ärzten“, sagt Gabriele Finkbeiner. Im Erdgeschoss werden neben der Ladenfläche des Supermarktes auch Garagen entstehen. Insgesamt werden auf dem ganzen Gelände zum Schluss 80 Stellplätze zur Verfügung stehen.
Im zweiten Stock des Neubaus sei Platz für weitere Büros oder Praxen. Interesse von potenziellen Mietern gab es bereits, aber noch keine Gespräche. Wie die Räume dort oben aussehen, sei noch sehr flexibel. Die Lage des Grundstücks sei fantastisch, sagt Gabriele Finkbeiner. Mitarbeiter könnten gut mit dem Zug kommen. Und Dillingen selbst sei eh „wunderbar“. Die Stadt habe ihren Charakter erhalten, man bekomme alles für den täglichen Bedarf. Wer nach Ulm ins Theater wolle, sei mit dem Zug auch ruckzuck dort. Außerdem sei die Zusammenarbeit mit der Stadt ausgezeichnet. „Da arbeiten sehr gute Leute. Die Antwortzeiten auf E-Mails sind kurz und das Interesse, etwas voranzubringen, wirklich da. Da ist man entscheidungskräftig, nicht bloß bemüht. Das ist sehr selten geworden“, lobt Gabriele Finkbeiner. Immer habe sie einen Ansprechpartner. Diese Nähe treffe man woanders nicht.
Die Prokuristin bedauert zwar, dass das schöne Haus, in dem sich bislang eine Hausarztpraxis befand, abgerissen wird, aber anders gehe es nicht. Gerade sind die Ausschreibungen für Abriss und Neubau rausgegangen. Finkbeiners hoffen, dass sich regionale Firmen darauf melden. Der Rohbau soll bereits Ende des Jahres stehen. Mit einem Walmdach obendrauf werde er zu den anderen Gebäuden drumherum passen. Gabriele Finkbeiner betont, ihre Familie wolle langfristig am Standort Dillingen festhalten. 78 Getränkemärkte betreibt das Ulmer Unternehmen, das ihre Eltern 1964 gegründet haben. Das Eigentum soll auch in die nächste Generation übergehen. Auch Norma habe langfristiges Interesse am Standort Dillingen, sagt Gabriele Finkbeiner. Über die Höhe der Investitionen will sie nicht sprechen. Es seien mehrere Millionen. „Das ist eine Rieseninvestition. Wir wollen auch einen massiven, werthaltigen Bau.“Mitte 2019 sollen das neue Gebäude und die Vergrößerung samt Sanierung des Supermarktes abgeschlossen sein. Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz ist begeistert: „Vonseiten der Stadt freuen wir uns über die Entscheidung des Unternehmens Finkbeiner, so nachhaltig in den Wirtschaftsstandort Dillingen zu investieren.“Gleichzeitig seien die neuen Praxisräume der Kinderärzte für die familienfreundliche Stadt eine „super Entwicklung. Die wohnortnahe medizinische Versorgung wird auf diese Weise dauerhaft gestärkt“.
In Lauingen, nur wenige Meter von der Arztpraxis von Dr. Fauser entfernt, eröffnet in wenigen Wochen eine weitere Kinderarztpraxis. Ins Hirschareal mitten in der Stadt zieht Dr. Karsten Stahnke. Er und sein Team betreiben derzeit zwei Kinderarztpraxen in Günzburg und in Gundelfingen. „Letztere werden wir aufgeben“, teilt Dr. Stahnke mit. Bereit seit geraumer Zeit habe er nach modernen Räumen gesucht. Im Hirschareal sei das ideal.
Dort beziehen die Ärzte rund 300 Quadratmeter im ersten Stock. „Wir haben dort alle Möglichkeiten vom Ultraschall über EKG, es ist alles da, was man als Kinderarzt braucht“, freut sich Stahnke. Auch Haydar Tintas, Bauleiter der Firma Abenstein aus Ichenhausen, ist zufrieden. Denn alle Praxen, Büros und Wohnungen auf dem Hirschareal seien verkauft oder vermietet und das Projekt nahezu abgeschlossen. Die neue Kinderarztpraxis könne zum 1. Oktober ihren Betrieb aufnehmen. Und auch das neue große Versorgungszentrum im Lauinger Gewerbegebiet nimmt Gestalt an. Dorthin wird laut Zweitem Bürgermeister Dietmar Bulling ein Urologe ziehen (ausführlicher Bericht folgt). »Kommentar
Nach Lauingen kommt nicht nur eine neue Kinderarztpraxis