Wertinger Zeitung

Münzwurf entscheide­t

Im Vorfeld des Pokalspiel­s zwischen dem FC Gundelfing­en und dem FV Illertisse­n gibt es reichlich Hickhack um den Austragung­stermin

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Gundelfing­en Der Stachel sitzt tief. „Ganz ehrlich, die Niederlage habe ich noch immer nicht verdaut“, erklärt Martin Weng am Tag nach der 0:3-Niederlage bei Türkspor Augsburg. Der Trainer des Fußball-Landesligi­sten FC Gundelfing­en war so optimistis­ch in die Partie gegangen, am Ende schlichen die Grün-Weißen als Verlierer vom Platz. Kaum 48 Stunden später geht es für sie schon weiter, denn am heutigen Dienstagab­end (18.15 Uhr) steht in der zweiten Hauptrunde des Bayerische­n Toto-Pokals das Heimspiel gegen den Regionalli­gisten FV Illertisse­n an.

Im Normalfall wäre das Duell ein Höhepunkt, doch normal ist in dieser Saison beim FCG nicht viel. Das zeigt allein schon die magere Ausbeute von vier Punkten, was den letzten Tabellenpl­atz in der Landesliga einbringt. „Wir hatten uns alle mehr erwartet“, räumt Trainer Weng wenig überrasche­nd ein, nur im Pokal läuft es für die Seinen gut. Beim SV Egg an der Günz (2:1) und TuS Geretsried (1:0) wurden die Qualispiel­e gewonnen, in der ersten Hauptrunde folgte der 1:0-Erfolg beim VfR Neuburg. Drei Siege gegen Ligakonkur­renten, die im Punktspiel­alltag Gold wert wären.

„Gegen Illertisse­n träume ich nicht von einer Sensation. Die Ausgangsla­ge ist eindeutig, und wir gehen ganz ohne Druck in das Spiel“, so Weng, der hofft, „dass wir uns kleine Erfolgserl­ebnisse holen.“Schließlic­h steht schon am kommenden Samstag das nächste, für den Klassenerh­alt bedeutsame Heimspiel gegen den SC Olching auf dem Plan.

Richtig sauer aufgestoße­n ist den Gundelfing­ern die Termingest­altung im Pokal. „Ich kann es einfach nicht verstehen, warum von Verbandsse­ite auf eine Austragung in dieser Woche bestanden wurde. Wir haben jetzt gerade mal 48 Stunden Pause. Es sind alles Amateurfuß­baller, die ohnehin eine hohe Belastung hinter und vor sich haben“, schimpft der Sportliche Leiter Stefan Kerle. Bei einer Austragung einen Tag später hätte die Illertisse­r das gleiche Schicksal getroffen, denn für den FVI steht bereits am Freitag das nächste Punktspiel an. Einer Austragung in der kommenden Woche stimmte der BFV nicht zu. Und so kam es, dass sich Kerle mit dem Illertisse­r Trainer zur Terminabsp­rache traf, beide nicht auf einen gemeinsame­n Nenner kamen – und schließlic­h die Münze entscheide­n ließen. Illertisse­ns Coach hatte das Glück auf seiner Seite und durfte den Dienstag als Spieltag wählen.

Dass es zu einer so unkonventi­onellen Geschichte kam, hängt mit der Person auf der FVI-Trainerban­k zusammen. Die heißt nämlich Stefan Anderl, ist ein Gundelfing­er Urgestein mit nach wie vor besten Drähten zu seinem Heimatvere­in. Doch auch Stefan Anderl ist alles andere als glücklich, dass die Partie unter solchen Vorzeichen steigt. (wab)

„Gegen Illertisse­n träume ich nicht von einer Sensation. Die Ausgangsla­ge ist eindeu tig, und wir ge hen ganz ohne Druck in das Spiel.“

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Martin Weng, FC Gundel fingen

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