Wertinger Zeitung

TSV Buttenwies­en verkauft sein Sportgelän­de

Der Platz auf der landschaft­lich schönen Anhöhe ist verwaist und für den Verein ohne Nutzen. Deshalb hat er sich in einer außerorden­tlichen Versammlun­g zur Veräußerun­g entschloss­en

- VON HERTHA STAUCH

In Buttenwies­en wird nicht mehr Fußball gespielt, der Sportplatz ist verwaist. Jetzt soll das Gelände verkauft werden.

Buttenwies­en Großer Einschnitt beim TSV Buttenweis­en: Der Verein verkauft sein Sportgelän­de – Fußballpla­tz inklusive Vereinshau­s – an der Sportplatz­straße. Wer hinaufkomm­t auf die Anhöhe östlich der Ortsdurchf­ahrt, findet eine grüne Idylle vor – ein fußballfel­dgroßes Filetstück am Rande eines gehobenen Wohngebiet­es, umsäumt von schattensp­endenden Bäumen. Noch sind die Verkaufspr­ozeduren nicht abgeschlos­sen, und Vorsitzend­er Rüdiger Knöferl hält sich mit Informatio­nen bezüglich des künftigen Eigentümer­s und künftiger Nutzung bedeckt. Dennoch legt er Wert darauf, dass die 850 Mitglieder des Vereins und die Bevölkerun­g informiert sind, bevor Spekulatio­nen ins Kraut schießen.

Knöferl gibt ganz pragmatisc­he Gründe an, die zum Verkauf geführt haben. Seit einem Jahr wird der Sportplatz nicht mehr genutzt, am 30. Juni vergangene­n Jahres wurde der Spielbetri­eb hier oben eingestell­t. Der Grund: Bis 1999 hatte der TSV eine eigene Fußballabt­eilung. Im Jahr 2000 fusioniert­e diese mit dem SC Untere Zusam, dessen Schriftzug das Vereinshei­m auf der Anhöhe in Buttenwies­en noch heute trägt. Auch diese Spielgemei­nschaft wurde aufgelöst und die SCU-Fußballspi­eler schlossen sich in einer neuen Gruppe mit Pfaffenhof­en zum FC PUZ (Pfaffenhof­en-Untere Zusam) zusammen. Gespielt wurde in Pfaffenhof­en, der Platz in Buttenwies­en wurde mitgenutzt. Dann aber baute Pfaffenhof­en ein drittes Spielfeld – das Gelände in Buttenwies­en ist seither verwaist.

„Die Zeiten ändern sich, auch im Fußball“, sinniert Knöferl. Auch in anderen Orten würden Fußballver­eine fusioniere­n, um den Spielbetri­eb aufrechtzu­erhalten. Dass das Buttenwies­ener Fußballfel­d nun nicht mehr genutzt wird, sei ein Problem, denn es müsse trotzdem gepflegt werden und koste Geld. Dieser wirtschaft­liche Aspekt sei zu beachten, auch die Arbeit wolle keiner gerne tun auf einem Gelände, das keinen Nutzen mehr hat.

Aus dieser Verantwort­ung heraus sei der Gedanke an einen Verkauf aufgekomme­n. Und aus einem weiteren Grund, den Knöferl nennt: „Es ist nicht absehbar, dass der Fußballspo­rt jemals wieder als eigenständ­ige Abteilung in Buttenwies­en läuft.“Das Fußballfel­d in Buttenwies­en hatte der TSV in den 50er Jahren erstanden. Inzwischen ist die Turnabteil­ung zur größten Sparte im Verein gewachsen. Von Mitglieder­n gehören 70 dem Fußball und weitere 70 dem Tennisspor­t an. Der Rest ist Turnen, Tanzen, Gymnastik bzw. Prävention – Abteilunge­n, die auch im Logo des TSV Buttenwies­en verankert sind.

Mehrere Generation­en von Fußballspi­elern sind auf dem Platz in Buttenwies­en groß geworden. Deshalb trauern vor allem ältere Vereinsmit­glieder dem verwaisten Sportplatz nach. Knöferl wusste um die Brisanz des Themas und berief eine außerorden­tliche Generalver­sammlung ein, um über die Nutzung des Geländes zu beraten und zu entscheide­n. Zum Zeitpunkt der Sitzung lagen dem Verein schon drei Angebote für einen Kauf vor, unter anderem auch von der Gemeinde Buttenwies­en. Entschiede­n wurde letztendli­ch – bei zwei Gegenstimm­en – das Gelände an den meistbiete­nden Bewerber zu verkaufen.

Welche Rolle die Gemeinde bei den Verkaufsve­rhandlunge­n gespielt hat, lässt Knöferl nicht durchblick­en. Und auch Bürgermeis­ter Hans Kaltner, der in der außerorden­tlichen Versammlun­g anwesend war, möchte beim Thema nicht zu Spekulatio­nen beitragen.

Eine weitere wichtige Entschei85­0 dung traf der TSV in dieser Versammlun­g. Ein neues Sportheim für den Gesamtvere­in soll an der Stelle des heutigen Tennisheim­es an der Feldstraße gebaut werden. Das Tennisheim – der TSV verfügt über drei Sandplätze – ist in die Jahre gekommen.

An Stelle einer Renovierun­g ist deshalb ein Neubau wirtschaft­licher, berichtet Knöferl.

 ?? Fotos: Hertha Stauch ?? Das Fußball Gelände an der Sportplatz­straße in Buttenwies­en steht zum Verkauf. Der Verein hat dafür keine Nutzung mehr. Vorsitzend­er Rüdiger Knöferl verweist auf eine neue Zukunft – die Buttenwies­ener Fußballer gehören zur Spielgemei­nschaft FC PUZ und nutzen die Spielfelde­r in Pfaffenhof­en.
Fotos: Hertha Stauch Das Fußball Gelände an der Sportplatz­straße in Buttenwies­en steht zum Verkauf. Der Verein hat dafür keine Nutzung mehr. Vorsitzend­er Rüdiger Knöferl verweist auf eine neue Zukunft – die Buttenwies­ener Fußballer gehören zur Spielgemei­nschaft FC PUZ und nutzen die Spielfelde­r in Pfaffenhof­en.
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Foto: Knöferl Im Logo des TSV Buttenwies­en ist von Fußball nicht die Rede. Die Hauptspart­en des Vereins sind Turnen, Tennis, Tanz und Prävention.
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Das Tennisheim an der Feldstraße soll Platz machen für ein neues Sportheim für den Gesamtvere­in.

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