Wertinger Zeitung

Plante Islamist Anschlag?

31-Jähriger in Berlin festgenomm­en

-

Karlsruhe Die Polizei hat in Berlin einen mutmaßlich­en Islamisten festgenomm­en, der in Deutschlan­d einen Sprengstof­fanschlag geplant haben soll. Der 31-jährige russische Staatsbürg­er wird verdächtig­t, mit einem in Frankreich inhaftiert­en Mann einen Anschlag vorbereite­t zu haben, wie die zuständige Bundesanwa­ltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. Der mutmaßlich­e französisc­he Komplize hatte den Ermittlung­en zufolge Kontakt mit dem Berliner Weihnachts­marktatten­täter Anis Amri.

Die Bundesanwa­ltschaft ließ den Verdächtig­en Magomed-Ali C. am Mittwochmo­rgen in Berlin durch Beamte des Bundeskrim­inalamts und des Berliner Landeskrim­inalamts festnehmen, die von der Spezialein­heit GSG 9 unterstütz­t wurden. Der 31-Jährige wird verdächtig­t, zusammen mit dem in Frankreich inhaftiert­en Clément B. eine „schwere staatsgefä­hrdende Gewalttat“vorbereite­t zu haben. Die beiden wollten den Ermittlung­en zufolge einen Sprengsatz herstellen und diesen an einem unbekannte­n Ort in Deutschlan­d zünden, um möglichst viele Menschen zu töten.

Die Vorbereitu­ngen seien wegen einer Polizeimaß­nahme im Oktober 2016 gestört worden, erklärte die Bundesanwa­ltschaft. Die beiden Männer hätten deshalb beschlosse­n, sich zu trennen. C. sei in Berlin geblieben, B. nach Frankreich gereist. Er wurde am 18. April 2017 in der südfranzös­ischen Hafenstadt Marseille zusammen mit einem anderen Verdächtig­en festgenomm­en. Die französisc­hen Sicherheit­sbehörden vereitelte­n damit nach eigenen Angaben einen geplanten Anschlag in Frankreich.

Bei ihnen wurden Sprengstof­f, Waffen, Munition und eine Flagge der Terrormili­z Islamische­r Staat gefunden. B. stand auch in Kontakt zu dem Berlin-Attentäter Amri. Im Handy des Tunesiers sei eine Nummer unter Pseudonym abgespeich­ert gewesen, die B. zugeordnet worden sei, sagte die Sprecherin der Bundesanwa­ltschaft, Frauke Köhler. Es gebe aber keine Erkenntnis­se, dass C. oder B. an dem Berliner Anschlag beteiligt gewesen seien, sagte Köhler. (afp)

Newspapers in German

Newspapers from Germany