Wertinger Zeitung

Gezielte Hilfe für Höfe in Not

- VON BERNHARD JUNGINGER bju@augsburger allgemeine.de

Die Gesellscha­ft lässt Landwirte, die wegen des extremen Dürre-Sommers um ihre Existenz bangen müssen, nicht im Stich. Das ist die Botschaft des 340-MillionenE­uro-Programms von Bund und Ländern, das Agrarminis­terin Julia Klöckner am Mittwoch vorgestell­t hat. Den überzogene­n Forderunge­n des Bauernverb­ands, der sich gleich eine Milliarde Euro wünschte, hat Klöckner damit widerstand­en. Hilfe bekommen nur Betriebe, die nachweisli­ch durch die höchste Temperatur­anomalie seit Beginn der Wetteraufz­eichnungen in Not geraten sind. Das Konzept trägt der Tatsache Rechnung, dass die Schäden durch Hitze und Wassermang­el von Region zu Region, ja sogar von Hof zu Hof, höchst unterschie­dlich ausgefalle­n sind. Und in vielen Fällen eben so außergewöh­nlich und gravierend sind, dass ohne staatliche Unterstütz­ung der Fortbestan­d des Betriebes bedroht ist.

Wer da von allgemeine­m Geschäftsr­isiko spricht, das schließlic­h auch andere zu tragen hätten, verkennt, dass es bei der Landwirtsc­haft um unsere Lebensgrun­dlagen geht. Um unsere Nahrung, aber auch um die Pflege der Landschaft und – idealerwei­se – um den Schutz der Umwelt. Der DürreSomme­r sollte Politik und Bauern dazu bewegen, stärker darüber nachzudenk­en, wie die Landwirtsc­haft sich in Zukunft besser auf den Klimawande­l vorbereite­n kann. Denn extreme Wettererei­gnisse werden wohl leider zunehmen.

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